Innovationen für mehr Bewegungsfreiheit

Für Menschen mit Behinderungen sind Hilfsmittel häufig ein Teil ihrer Identität. Prothesen, Orthesen oder Rollstühle ermöglichen, persönliche Grenzen zu verschieben und mehr Bewegungsfreiheit und Lebensqualität zu gewinnen. In welchem Maße und mit welchen Innovationen das möglich ist, zeigt Ottobock auf der OTWorld 2024. Die internationale Leitmesse der Technischen Orthopädie und der dazugehörende Weltkongress finden vom 14. bis 17. Mai 2024 in Leipzig statt. Ottobock präsentiert auf seinem Messestand (Halle 5 / D30) Neuheiten und Innovationen in drei Themenwelten: Prothetik, NeuroMobility und O&P Business Solutions.

„#WeEmpowerPeople treibt uns im Jahr 2024 auf vielen Ebenen an. Mit unseren Technologien und Services unterstützen wir Menschen dabei, vermeintlich Unerreichbares zu schaffen“, sagt Professor Hans Georg Näder, Eigentümer und Vorsitzender des Verwaltungsrats der Ottobock SE & Co. KGaA. „Wir verstehen uns als Möglichmacher im Alltag und auch für besondere Momente: Medaillen gewinnen bei den Paralympics, die höchsten Berge der Welt besteigen, ins All fliegen – das sind Meilensteine in der Hilfsmittelversorgung und Mobilität. Diese dienen dazu, herausragende Alltagslösungen für alle Anwender zu entwickeln. Hierfür setzen wir auf bahnbrechende Forschung, digitale Tools und künstliche Intelligenz sowie User Centricity.“

Einblicke und Ausblicke

Am Stand von Ottobock auf der OTWorld teilen mehr als 30 Demo-Anwenderinnen und -Anwender ihre Erfahrungen. Sie inspirieren mit ihren persönlichen Geschichten und zeigen Neuheiten und Innovationen zusammen mit den Produktexpertinnen und Produktexperten. Im Mittelpunkt des Messeauftritts steht die Event-Fläche mit der 22,5 qm großen LED-Leinwand. Interaktive Shows zu vielfältigen Themen begeistern stündlich die Besucherinnen und Besucher. Highlights sind die Shows zu Produktneuheiten und Versorgungslösungen sowie zu den Paralympischen Spielen im Sommer 2024.  

„Unter dem Titel ‚Road to Paris’ zeigen wir, wie sich Techniker und Athleten auf die Paralympics in Paris vorbereiten – ein spannender Einblick in die Hilfsmittelversorgung für den Spitzensport“, so Oliver Jakobi, CEO von Ottobock. „Darüber hinaus zeigen wir Zukunftstechnologien, Meilensteine der Digitalisierung und tauschen uns mit der O&P-Branche aus. Mit dem Showprogramm und großartigen Produktneuheiten setzen wir neue Maßstäbe.“

Prothetik: höhere Performance für Menschen mit Amputationen

In der Themenwelt Prothetik präsentiert Ottobock Lösungen und Technologien für unterschiedliche Mobilitätsgrade. Ein Highlight ist der neuartige mechanische Prothesenfuß Evanto. Sein einzigartiges Funktionsprinzip gilt als Meilenstein seit der Erfindung des Karbonfußes in den 1980er Jahren. Der wasserfeste Evanto vereint ein hohes Maß an Flexibilität und Stabilität mit einer kompakten Bauweise.

„Außerdem feiern wir auf der OTWorld die Weltpremiere unseres neuen Prothesenkniegelenks“, so Oliver Jakobi. „Das Produkt wird mit neuen Features den Markt begeistern. Es ermöglicht außergewöhnlich fließende Bewegungsabläufe und kann so individuell wie noch nie auf die Bedüfrnisse der Anwender angepasst werden.“  

Einer der ersten, der die neue Prothese schon in der Entwicklungsphase testete, ist John McFall. Zur Premiere des Hilfsmittels teilt er seine außergewöhnliche Geschichte am Stand von Ottobock: Der Brite hatte mit 19 Jahren sein rechtes Bein bei einem Motorradunfall verloren. Er gewann im Para-Sprinten Medaillen über 100 Meter und 200 Meter, er ist Facharzt für Traumatologie und Orthopädie – und jetzt auf dem Weg, der erste Astronaut mit körperlicher Einschränkung zu werden. Im November 2022 wurde John als Mitglied der ESA-Astronautenreserve ausgewählt, um an der Machbarkeitsstudie „Fly!“ teilzunehmen. Ziel ist, die Möglichkeiten zu erforschen, wie Menschen mit körperlichen Behinderungen voll integrierte Mitglieder einer Astronautencrew während einer Langzeitmission zur Internationalen Raumstation (ISS) werden können.

NeuroMobility: ganzheitliche Versorgung im Fokus

In der Themenwelt NeuroMobility zeigt Ottobock, wie eine ganzheitliche Versorgung von Patientinnen und Patienten mit neurologischen Indikationen funktioniert. Dabei gehen die Expertinnen und Experten und Demo-Anwenderinnen und -Anwender auf unterschiedliche Krankheitsbilder ein: Zerebralparese, Rückenmarksverletzungen, Multiple Sklerose, Schlaganfall und andere neurologische Erkrankungen. Die individuelle Kombination von Hilfsmitteln eröffnet neue Perspektiven für die Mobilität. Ottobock bietet hierfür ein innovatives Produktportfolio – von klassischen Orthesen, über Modelle mit funktioneller Elektrostimulation sowie das Mikroprozessor-gesteuerte Orthesensystem C-Brace bis hin zu Aktiv- und E-Rollstühlen und den Neuromodulationsanzug Exopulse Mollii Suit.  

Auf der OTWorld zeigt Ottobock innovative Weiterentwicklungen aus diesem Bereich: Das neue unilaterale Adaptergelenk des C-Brace eröffnet betroffenen Anwenderinnen und Anwender eine neue Freiheit im Kniebereich. Die neue Orthesengelenkfamilie Nexgear bietet Menschen mit Teil- oder Komplettlähmung der Beinmuskulatur individuelle Versorgungen in modernem Design für ein Gehen unter verschiedenen Bedingungen. Insbesondere das neue Multifunktionsgelenk Tango bietet eine hohe Varianz an unterschiedlichen Funktionen. Der neue Elektro-Rollstuhl Juvo B7 unterstützt Personen mit erheblichen Mobilitätseinschränkungen. Durch seine vielfältigen Einstellmöglichkeiten, einschließlich komplexer Lagerungsmöglichkeiten, setzt der Rollstuhl einen neuen Standard in Funktionalität, Vielseitigkeit und Individualisierung. 

O&P Business Solutions: digital, effektiv und nachhaltig

Nachhaltigkeit, Arbeitsschutz und wirtschaftliche Prozesse in Orthopädiebetrieben sind zentrale Themen angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und Zeitdrucks in der Patientenversorgung. Den dazu passenden Lösungen widmet sich Ottobock auf seinem Stand im Bereich „O&P Business Solutions“.

Eine Neuheit ist der sogenannte Transferscan im Rahmen der Prothetikversorgung der unteren Extremitäten. Dieser ermöglicht, Test- und Interimsschäfte von Innen millimetergenau auszumessen und diese Daten auf den Definitivschaft zu übertragen. Der gesamte Versorgungsprozess für Menschen mit Beinprothesen kann damit erstmals digital erfolgen: Vom 3D-Scan des Stumpfes bzw. des Schaftes über die Modellierung der Daten bis zur Bestellung und Produktion des (3D-gedruckten) Prothesenschafts, unter anderem über die Ottobock iFab.

Außerdem stellt Ottobock auf der OTWorld erstmals seine nachhaltigen GreenLine Lösungen vor. Dazu gehören Materialien, die umweltfreundlicher und für Orthopädietechnikerinnen und Orthopädietechniker in der Verarbeitung besser verträglich sind: Flachsfasern als natürliche Alternative zu Carbon- und Glasfasern, das GreenLine Härtepulver sowie Carbon Preforms zur Herstellung von Prothesenschäften.

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