Am 5. September 2023 wurde der internationale Tag der Querschnittgelähmten (SCI-Day) zum achten Mal begangen. In diesem Jahr stellte der AOK-Bundesverband in Berlin Räumlichkeiten für die deutsche Veranstaltung zur Verfügung.
Ziel des SCI-Day ist es, auf die besonderen Bedürfnisse querschnittgelähmter Menschen aufmerksam zu machen und die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. Zu diesem Zweck haben die vier bundesweiten Fach-, Selbsthilfe- und Sportverbände zu einer Bürgersprechstunde sowie zur Preisverleihung der Deutschen Stiftung Querschnittlähmung (DSQ) geladen. In einem Grußwort betonte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales, Frau Anette Kramme, die notwendige Integration von Menschen mit einer Querschnittlähmung in Gesellschaft und Beruf.
PD Dr. Rainer Abel, Direktor der Klinik für Querschnittgelähmte in Bayreuth, und Professor Rüdiger Rupp, Leiter der Sektion Experimentelle Neurorehabilitation am Universitätsklinikum Heidelberg, stellten die Preisträger der diesjährigen DSQ-Preises vor. Der Preis für besonderes soziales Engagement ging stellvertretend für die vielen Helfer an den Malteser Hilfedienst e.V. und Felix Schute, Geschäftsführer der FGQ, für die Einrichtung eines Schutzhauses für Flüchtlinge mit Behinderung nahe der polnisch-ukrainischen Grenze sowie die Versorgung von Menschen mit einer Querschnittlähmung in der Ukraine mit Hilfsgütern. Der Forschungsförderpreis ging an Frau Professor Ursula Hofstötter und Herrn Professor Dr. Karen Minassian von der Medizinischen Universität Win, die seit vielen Jahren die neuroyalen Grundlagen der Bewegungskontrolle des Gehens erforschen.
Kevin Schultes, Vorstandsvorsitzender der Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland (FGQ), führte durch die anschließende Bürgersprechstunde zu den Themen ambulante medizinische Versorgung und Hilfsmittelversorgung. Die Bundestagsabgeordnete und Patientenbeauftragte der SPD-Fraktion, Frau Martina Stamm-Fibich, und Frau Dr. Marion Mack-Westerhaus, Leiterin der Fachbereiches Hilfsmittel des Medizinischen Dienstes (MD) Bayern, führten mit ihren Vorträgen in die Thematik ein und beantworteten anschließend gemeinsam mit der Leitern der Abteilung Methodenbewertung und veranlasste Leistungen beim Gemeinsamen Bundesausschuss, Frau Dr. Edith Pfennig, die Fragen von zahlreichen Betroffenen und Mitarbeitern aus den spezialisierten Querschnittgelähmtenzentren in Deutschland. Nach der lebhaften Diskussion verabredete man, im weiteren Austausch zu bleiben.
Nach einem kleinen Imbiss machte man sich auf zu einer Kundgebung in den benachbarten Monbijou-Park bei der Fußgänger in Leihrollstühlen ihre Fahrkünste unter Beweis stellen konnten.