Mit dem Beschluss des Berliner Senats wurde bekannt, dass im Haushalt 2025 rund drei Milliarden Euro eingespart, der Kulturetat dabei um 130 Millionen Euro gekürzt werden soll.
Diese Maßnahmen treffen die gesamte Kulturszene Berlins überproportional. Projekte in den Bereichen Inklusion und Diversität sind allerdings besonders hart betroffen – mit Kürzungen von bis zu 100 Prozent. Das ist ein Kahlschlag, der Künstler und Künstlerinnen mit Behinderungen massiv und unverhältnismäßig benachteiligt. Eben jene Künstler und Künstlerinnen, von denen viele gerade beim NO LIMITS-Festival mit großem Erfolg und Zuspruch des Publikums auf den Bühnen der Stadt stehen und die kulturelle Bandbreite Berlins zeigen.
Teilhabe ist kein Geschenk in guten Zeiten. Es ist eine Pflicht, allen Menschen Zugang zu Kultur zu ermöglichen, als Künstler und Künstlerinnen und als Publikum. Deutschland hat die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet, ist in deren Umsetzung aber weit hinterher. Viele Theater und Kultureinrichtungen haben gerade erst begonnen, Barrieren abzubauen. Die beschlossenen Kürzungen werfen sie wieder auf Null zurück.
Konkret bedeuten die Einsparungen:
• Der Diversitätsfonds wird gestrichen und damit die IMPACT-Förderung. Aus ihr wurden in den letzten fünf Jahren unzählige Projekte von behinderten Künstler und Künstlerinnen gefördert. Kein anderes Förderinstrument hat so viel selbstbestimmte Arbeit für Menschen ermöglicht, die bislang oft aus der Kulturförderung ausgeschlossen waren und auf den Bühnen kaum vorkamen.
• Die Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung wird abgeschafft. Damit droht auch die Schließung des Projektbüros für Diversitätsentwicklung „Diversity Arts Culture“, in dem unter anderem eine der diesjährigen Kuratorinnen des NO LIMITS-Festivals tätig ist. Seit der Gründung 2017 hat das Projekt mit Beratung und Weiterbildung für Künstler und Künstlerinnen und Institutionen zum Abbau von Barrieren die Kulturszene Berlins tiefgehend verändert. Die Sammlung an Wissen auf ihrer Website wird von inklusiv arbeitenden Menschen in ganz Deutschland verwendet.
• Die Diversitätsoffensive, ein Förderprogramm für Anti-Diskriminierung und Diversitätsentwicklung in landesgeförderten Kultureinrichtungen, wird gestrichen. Daraus werden zum Beispiel die Referenten und Referentinnen für Diversität am HAU Hebbel am Ufer, einer Spielstätte des NO LIMITS-Festivals, gefördert.
• Die generellen Kürzungen bei Theatern bedeuten, dass Barrierefreiheitsmaßnahmen für Kulturschaffende und Publikum wegfallen werden, wie zum Beispiel der Spielplan Audiodeskription.
Das Team des NO LIMITS-Festivals lehnt derart radikale und diskriminierende Kürzungen entschieden ab. Wir unterstützen die Forderungen der Kampagne #BerlinIstKultur und der betroffenen Kulturschaffenden, insbesondere aus den Bereichen Inklusion und Diversität.