Kugelstoßer Niko Kappel holt erste deutsche Goldmedaille

Niko Kappel holt die ersten Goldmedaille für Deutschland bei den Paralympics 2016. Foto: DBS
Niko Kappel holt die ersten Goldmedaille für Deutschland bei den Paralympics 2016. Foto: DBS

Niko Kappel hat bei den Paralympics in Rio de Janeiro (Brasilien) Gold im Kugelstoßen der Klasse F41 gewonnen und damit die erste Medaille für die deutsche Mannschaft geholt.

Der 21-jährige Sindelfinger, der von Peter Salzer trainiert wird, stieß die Kugel im fünften Versuch auf 13,57 Meter und verbesserte dabei seine persönliche Bestleistung um 31 Zentimeter.

Nach vier Versuchen hatte noch der polnische Weltrekordhalter und Topfavorit Bartosz Tyszkowski mit 13,56 Meter geführt – dann konterte Kappel famos. „Er hatte eine solche Situation noch nie – und ich bin ja immer näher gekommen. Dann wusste ich, dass ich ihm den Zahn ziehen kann.“

Für Kappel, der bei der WM 2015 und EM 2016 jeweils Silber gewinnen konnte, ist es der größte Erfolg seiner jungen Karriere. Immer wieder fasste er sich nach seinen guten Stößen ungläubig an den Kopf. „Ich habe heute Nacht schlecht geschlafen, vielleicht drei oder vier Stunden und ich war auch den ganzen Tag zittrig. Als ich ins Stadion rein bin, war ich sehr nervös, aber beim Einstoßen hat es dann schon geflutscht und so war es auch im Wettkampf.“

Nach dem letzten Stoß des Polen auf 13,27 Meter zitterte Kappel kurz, doch als die Weite auf der Anzeige erschien, sprintete er über die blaue Bahn im Olympiastadion von Rio und jubelte vor seiner Familie und den vielen deutschen Athleten, die ihn lautstark unterstützt hatten: „Die haben alle noch ihre Wettkämpfe und sind trotzdem für mich hier.“

Ein spontaner Feierplan war schnell gemacht. Für den ersten deutschen Goldmedaillengewinner sollte es ins Deutsche Haus gehen. Da seine Paralympics nach dem ersten Tag schon beendet sind, weiß Kappel auch genau, wie die verbliebenen Tage aussehen sollen: „Ich werde feiern, feiern und noch mal feiern. Und natürlich meine Kollegen anfeuern, auf der Tribüne herumbrüllen und hoffentlich viele weitere Medaillen sehen.“

DBS/AWS

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