Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wird dieses Jahr 323 neue Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit Behinderung mit insgesamt knapp vier Millionen Euro fördern. Die neuen Plätze sollen in Herne (8 Plätze), im Kreis Recklinghausen (Waltrop, 48 Plätze), im Kreis Steinfurt (in Rheine 60 Plätze und in Hörstel-Riesenbeck 60 Plätze), im Hochsauerlandkreis (Brilon, 16 Plätze und Marsberg, 8 Plätze), in Olpe (48 Plätze), im Kreis Borken (Reken, 25 Plätze) und im Kreis Detmold (50 Plätze) entstehen. Das hat der Sozialausschuss des LWL empfohlen. In Westfalen-Lippe finanziert der LWL insgesamt knapp 34.000 Werkstattplätze, über 80 Prozent davon für Menschen mit geistiger Behinderung oder Schwerstmehrfachbehinderung. Jährlich gibt der LWL für die Menschen in den Werkstätten rund 560 Millionen Euro aus. Die Zahl der Werkstattplätze ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen: 2005 lag sie noch bei 29.300.
Erster Arbeitsmarkt künftig mehr im Focus
„Die Werkstätten sind zwar ein unverzichtbarer Teil der Inklusion von Menschen mit Behinderung. Aber wir wollen weiter, dass mehr Menschen als bisher auch in ganz normalen Firmen auf dem so genannten ersten Arbeitsmarkt beschäftigt werden“, sagte LWL-Sozialdezernent Matthias Münning. Darum gebe es Überlegungen, den Ausbau an Werkstattplätzen zu drosseln, auch um die Kommunen, also die LWL-Mitglieder, nicht mit steigenden Kosten zu belasten. Ob über das Jahr 2015 hinaus noch Plätze in Werkstätten gefördert werden, wollen die Abgeordneten im Rahmen der Haushaltsberatungen ab Herbst 2015 beraten.
Der LWL fördert die Werkstattplätze bei Investitionen mit Zinszuschüssen (maximal drei Prozentpunkte der Zinsen auf Darlehen) und mit Mietkostenzuschüssen (bis zu drei Euro pro Quadratmeter Arbeitsfläche).
Dem Votum muss noch der LWL-Landschaftsausschuss am 26. Juni endgültig zustimmen.