Sukzessive werden immer mehr der 3.500 Kilometer steigungsfreien Radwege im deutsch-niederländischen Grenzgebiet auf ihre Tauglichkeit für Handbiker untersucht und für Radfahrer mit Behinderungen entsprechend ausgeschildert.
In Deutschland leben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 10,2 Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung. Obwohl es keine exakten Zahlen gibt, wie viele von ihnen mit entsprechend umgerüsteten Rädern fahren, hat der Radroutenwart der Emsland Touristik, Norbert Feislachen, zusammen mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt Meppen, Walter Teckert, eine Initiative für Handbiker gestartet, die mehr Platz als Fahrräder benötigen, weil sie breiter sind.
Magentafarbene Schilder weisen Handbikern schon seit 2008 den Weg auf der 300 Kilometer langen Emsland-Route von Rheine bis Papenburg, die immer dort von der Hauptstrecke abweicht, wo der Weg zu schmal oder der Untergrund nicht für solche Räder geeignet ist. Seitdem kamen immer weitere Streckenabschnitte dazu. Ergänzt wird die Streckengestaltung durch eine breite Palette an behindertengerechten Unterkünften und barrierefreien Zugängen zu Gastronomie- und Freizeitangeboten. Unter www.emsland-routenplaner.de erhalten Handbiker zudem ab sofort eine kostenlose App, die sie zu den Sehenswürdigkeiten in der Region führt.
Das Emsland erstreckt sich über 2.880 Quadratkilometer von der nordrhein-westfälischen Landesgrenze bei Rheine bis zur Grenze Ostfrieslands bei Papenburg und ist damit flächenmäßig größer als das Bundesland Saarland. Rund 1.000.000 Urlauber verzeichnet die Emsland Touristik jährlich, die meisten von ihnen sind Radwandertouristen und Familien. Der Landkreis bietet mit über 3.500 Kilometern ein ausgeprägtes Radwegenetz entlang der Flussläufe von Ems und Hase, Moore und Wälder, aber auch zahlreiche Bauern- und Ferienhöfe, die als besonders familienfreundlich zertifiziert sind.