Der unterschenkelamputierte Weitspringer Markus Rehm hat enttäuscht darauf reagiert, dass er für die Leichtathletik EM im August in Zürich vom Deutschen Leichtathletikverband (DLV) nicht nominiert wurde. Der DLV hatte mit dieser Entscheidung auf die biomechanischen Messungen bei der Deutschen Meisterschaft in Ulm am vergangenen Wochenende reagiert. Diese hatten ergeben, dass Rehm durch die Prothese einen Vorteil gegenüber Konkurrenten ohne Behinderung haben könnte. Markus Rehm kündigte nach Medienberichten an, dass er sich rechtliche Schritte vorbehält, für den Fall, dass er Zweifel an der Begründung für seinen EM-Ausschluss hat.
Der 25-Jährige Markus Rehm war am Wochenende mit einer Weite von 8,24 Metern als erster Behindertensportler Deutscher Meister im Weitsprung geworden. Ob er diesen Titel behalten darf, ist noch unklar. Der Fall Rehm hat eine heftige öffentliche Debatte ausgelöst. Kritik gibt es vor allem auch am unglücklichen Timing. Die biomechanischen Messungen kamen zu spät und die Schlussfolgerungen daraus wurden wiederum voreilig gezogen, meinen die Kritiker.