Die Erweiterung der Technischen Orthopädie am Universitätsklinikum Heidelberg ist abgeschlossen. Die Abteilung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in Heidelberg-Schlierbach bietet nun – dank eines umfangreichen Umbaus der Bestandsflächen und eines zusätzlichen Neubaus – auf einer Gesamtfläche von circa 1.500 Quadratmetern Patienten und Mitarbeitern deutlich bessere Bedingungen. Das Universitätsklinikum Heidelberg hat 3,5 Millionen Euro investiert. In der deutschlandweit einzigartigen Abteilung werden jährlich mehr als 5.000 Patienten mit orthopädietechnischen Hilfsmitteln wie z.B. Arm- und Beinprothesen versorgt.
Professor Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, sagte beim Eröffnungssymposium: „Die Technische Orthopädie des Zentrums für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie nimmt aufgrund ihrer interdisziplinären Krankenversorgung auf höchstem Niveau eine herausragende Position in Deutschland ein. Einzigartig wird sie durch ihren universitären Anschluss und die enge Verzahnung mit Forschung und Lehre.“
Für Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums, sind die 3,5 Millionen Euro gut investiertes Geld: „Zuletzt war die Abteilung aufgrund der überragenden Expertise zu 100 Prozent ausgelastet. Die Vergrößerung und Modernisierung passt zu unserem universitären Auftrag, schwerstkranke Patienten mit hochspezialisierten Leistungen zu versorgen.“
Professor Dr. Volker Ewerbeck, Sprecher des Zentrums für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, sagte: „Die Erweiterung der Technischen Orthopädie wird die herausragende Stellung der traditionsreichen Orthopädischen Klinik weiter festigen. Wichtiger ist aber, dass wir Patienten, die einen schlimmen Schicksalsschlag erlitten haben, jetzt noch besser und umfassender helfen können.“
Anbindung an Forschung, Schwerpunkte im Bereich Bewegungsanalyse und der Entwicklung orthopädischer Hilfsmittel
Und was wurde im Zuge des Ausbaus erneuert? Patienten und Mitarbeiter finden jetzt eine erheblich verbesserte räumliche Struktur vor: „Beide Seiten profitieren von mehr Raum, was in einer Individualversorgung unabdingbar ist. Gerade im Werkstätten- oder Anprobenbereich ging uns langsam der Platz aus“, erklärt der Leiter der Technischen Orthopädie, Dipl.-Ing. Merkur Alimusaj. Der neue Empfangsbereich ist hell und geräumig. Die Anprobenräume für Prothesen- oder Orthesenträger wurden von bisher 13 auf 18 aufgestockt. Mussten Patienten früher ihre neuen Beinprothesen noch vor der Orthopädischen Klinik im Freien testen, können sie dies heute in zwei speziell dafür eingerichteten Laufparcours tun. Hier können die Patienten – wie im richtigen Leben auch – Rampen, Treppen oder andere unsichere Untergründe überwinden.
5.000 Patienten aus aller Welt erhalten interdisziplinäre Versorgung
In der Technischen Orthopädie werden jährlich über 5.000 Patienten betreut. Diese kommen zum großen Teil aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus anderen europäischen Ländern, Asien oder Afrika. Mit über 75 Mitarbeitern in sechs hochspezialisierten Fachbereichen ist die Technische Orthopädie die größte technisch orthopädische Abteilung einer Universitätsklinik in Deutschland. Gerade diese universitäre Anbindung macht den Standort Heidelberg so attraktiv: Hier kümmert sich ein Versorgungsteam aus Ärzten, Technikern, Physio- und Ergotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern um die Patienten. Die Technische Orthopädie arbeitet vor allem mit der Kinderorthopädie, der Tumorambulanz und der Wirbelsäulenambulanz eng zusammen und ist zudem in Ausbildung und Forschung aktiv. „Dies zeigt, dass wir nicht nur orthopädische Hilfsmittel – wie Prothesen, Orthesen oder Korsetts – herstellen, sondern interdisziplinär zusammenarbeiten. Somit können wir jedem Patienten mit einer individuellen Lösung gerecht werden“, sagt Alimusaj.
Mehr Platz und Sicherheit in Werkstätten
Seit dem Umbau arbeiten die Mitarbeiter in größeren Räumen mit modernen Maschinen und Lüftungssystemen. Auch das Thema Ergonomie spielte bei Arbeitstischen und Stühlen eine wichtige Rolle. Bei der Planung und Umsetzung wurden die Mitarbeiter einbezogen. „Wir sind ein Handwerksbereich und arbeiten mit verschiedenen Materialien und Stoffen, die besondere Anforderungen an den Arbeitsschutz stellen. Und wir haben gemeinsam mit den Mitarbeitern darauf geachtet, gute und sichere Arbeitsverhältnisse zu schaffen“, erläutert Alimusaj.
Weitere Informationen im Internet: