CBM fordert mehr Bewegung in der europäischen Entwicklungspolitik

Amadou (22) aus dem Niger war erst sieben, als sein rechtes Bein amputiert werden musste. Ein CBM-Partner gab ihm einen Rollstuhl und unterstützte ihn bei der Rehabilitation. Amadou verdient heute seinen Lebensunterhalt selbst und ist voll in seine Gemeinde integriert. Foto: CBM
Amadou (22) aus dem Niger war erst sieben, als sein rechtes Bein amputiert werden musste. Ein CBM-Partner gab ihm einen Rollstuhl und unterstützte ihn bei der Rehabilitation. Amadou verdient heute seinen Lebensunterhalt selbst und ist voll in seine Gemeinde integriert. Foto: CBM

50 Europa-Parlamentarier unterstützen das Anliegen der Christoffel-Blindenmission (CBM), Inklusion in der Entwicklungspolitik zukünftig noch stärker zu berücksichtigen. Anlässlich der Wahlen zum Europäischen Parlament am 25. Mai hatte die Hilfsorganisation gemeinsam mit anderen Organisationen in ganz Europa Politiker aufgerufen, sich stärker für die Rechte von Menschen mit Behinderungen einzusetzen. CBM-Direktor Dr. Rainer Brockhaus: „In der europäischen Entwicklungspolitik muss sich mehr bewegen. Weltweit leben eine Milliarde Menschen mit Behinderungen. Mehr als 80 Prozent davon in Entwicklungsländern. Und trotzdem vergessen Entwicklungsprogramme diese Menschen oft.“

Die CBM freut sich daher über die Rückendeckung aus Brüssel. Parteiübergreifend haben Kandidaten aus zehn europäischen Ländern eine Erklärung unterzeichnet, die ihren Einsatz für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in der Europäischen Entwicklungspolitik im Europaparlament bekräftigt. Die Befürworter – darunter prominente Europaparlamentarier aus Deutschland – sprechen klare Worte. Der Vorsitzende des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, Elmar Brok (CDU): „Die Europäische Union ist eine Gemeinschaft, die sich seit je her auf Werte und Prinzipien wie Menschenrechte und Solidarität stützt. Ich werde mich im EU-Parlament dafür einsetzen, dass behinderten Menschen weltweit die Möglichkeit gegeben wird, ihre Rechte einzufordern.“

Auch die Spitzenkandidatin der europäischen Grünen, Ska Keller, hat die Erklärung unterschrieben: „Jahrzehntelang wurden Menschen mit Behinderungen in der Entwicklungszusammenarbeit vernachlässigt. Wir müssen dafür sorgen, dass zukünftig alle Menschen von Entwicklung profitieren. Ich setze mich dafür ein, dass Entwicklungsprojekte, die von der EU finanziert werden, auch für behinderte Menschen zugänglich sind.“ CBM-Direktor Dr. Rainer Brockhaus bedankte sich bei den zahlreichen Unterstützern: „Europa braucht solch starke Befürworter für Inklusion.“

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie ist seit über 100 Jahren auf die Vermeidung von Behinderungen und die Förderung von Menschen mit Behinderungen spezialisiert. Die CBM unterstützt zurzeit 714 Projekte in 73 Entwicklungsländern.

Weitere Informationen unter www.cbm.de

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