LWL-Direktor sieht „Engpässe für Inklusion“

Der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb, hat am Donnerstag (11.10.) in Münster vor der LWL-Landschaftsversammlung Arbeitsschwerpunkte des kommenden Jahres für den Kommunalverband skizziert. So werde sich der LWL weiter darum kümmern, dass auch Menschen mit schwersten Behinderungen in ihrer eigenen Wohnung leben könnten.

„Der hart umkämpfte Wohnungsmarkt ist ein echter Engpass für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen“, warnte Löb. In Regionen mit niedrigen Mietpreisen funktioniere die Förderung von sozialem Wohnungsbau für Menschen mit Behinderungen überhaupt nicht. Insgesamt hätten die Förderbestimmungen „große Lücken“. Löb: „Dieses Thema werden wir an die Landesregierung herantragen.“ Der LWL trete dem Problem auch mit 15 Modellprojekten zum selbstständigen Wohnen in ganz Westfalen-Lippe entgegen, die der Kommunalverband mit insgesamt zehn Millionen Euro unterstütze.

Der LWL-Direktor bemängelte, dass auch beim Thema Arbeit die Menschen mit Behinderungen nicht im Blickpunkt stünden: „Diese Klientel spielt bei der Diskussion um den sozialen Arbeitsmarkt auf der Bundesebene derzeit noch gar keine Rolle.“ Menschen mit Behinderungen seien oft ein ganzes Arbeitsleben lang auf besonders geförderte Arbeitsplätze angewiesen. Vorschläge aus Berlin zielten dagegen auf sogenannte Langzeit- Arbeitslose ab, die nach fünf Jahren Unterstützung wieder auf eigenen Beinen stünden. Der LWL habe gezeigt, dass Menschen mit Behinderung „erfolgreich und finanzierbar“ in den ersten Arbeitsmarkt eingegliedert werden könnten, zum Beispiel in Inklusionsbetrieben.

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