Ohne das Service-Team geht in Sotschi nichts

Franz Simmerl und Karl-Heinz Vachenauer
Haben rund um die Uhr zu tun: Franz Simmerl und Karl-Heinz Vachenauer. (Foto: Allianz)

Es ist wie bei der Formel 1: „Man braucht gutes Material und einen Topfahrer“, erklärt Service-Techniker Karl-Heinz Vachenauer. Will heißen: Ein Sebastian Vettel würde wohl auch nicht in jedem Rennwagen von Titel zu Titel rasen. „Das Wichtigste ist aber, dass die Athleten gut fahren. Ansonsten können wir zaubern, wie wir wollen“, sagt Vachenauer. Gemeinsam mit Franz Simmerl und mit Unterstützung von Thomas Münch sorgt Vachenauer dafür, dass Deutschlands Alpin-Team bei den Paralympics in Sotschi mit schnellen Skiern unterwegs ist.

Bereits um sechs Uhr stehen die Service-Techniker an der Bushaltestelle im Mountain Village, eine halbe Stunde später beginnt im Ski-Raum die Arbeit. Rückkehr: nicht vor 19 oder 20 Uhr. Auch während des Rennens ist keine Pause. „Da betreuen wir die Fahrer an der Strecke“, sagt Vachenauer. Erschwert wird die Arbeit im Alpin Center in Rosa Khutor von den schwierigen Verhältnissen. „Anfangs waren das Frühjahrsrennen. Solche Bedingungen haben wir sehr selten. Wir haben im Sommer aber schon verschiedene Dinge ausprobiert und uns darauf vorbereitet“, berichtet Vachenauer. Ein festes Rezept gebe es nicht. „Jeder hat seine Eigenheiten. Die Skipräparierung ist keine Wissenschaft, sondern ein Handwerk.“

Das wird beim Blick in das Reich von Vachenauer und Simmerl auf den ersten Blick sichtbar. Die vielen verschiedenen Skier reihen sich entlang der Wände, überall liegt Material und jede Menge Werkzeug herum. Der Transport von Deutschland nach Sotschi – eine logistische Meisterleistung. „Bisher haben wir aber noch nichts vermisst“, schmunzelt Simmerl. Schließlich bringen beide ihre komplette Ausstattung mit, darunter auch einige eigens angefertigte Spezialwerkzeuge. So werden Tag für Tag die Kanten poliert und gefeilt, der Belag bearbeitet, gewachst, abgezogen und abgewischt. „Anschließend wird noch geglättet und dann kann die Post abgehen“, sagt Vachenauer. Hochbetrieb herrscht vor allem vor der Super Kombination. „Da müssen wir über 20 Skier präparieren und auf alles vorbereitet sein“, betont Simmerl.

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Der Transport von Sportgerät und Werkzeug war eine logistische Meisterleistung. (Foto: Allianz)

Mit den Fahrern findet ein regelmäßiger Austausch statt. „Sie müssen jeden Tag vorbeikommen. Und wenn es nur zum Reden ist“, sagt Vachenauer. Über den richtigen Wachs wird dabei aber nicht diskutiert. „Das ist unsere Baustelle.“ Simmerl ergänzt: „Sonst würden wir ja gar nicht mehr fertig mit der Arbeit.“ Grund für Diskussionen gibt es ohnehin nicht. Die deutschen Skifahrer sind seit Jahren schnell unterwegs. „Die meisten Erfolge haben wir mit Martin Braxenthaler und Gerd Schönfelder im Ski-Raum gefeiert“, erklärt Vachenauer, der seit zehn Jahren beim Alpin-Team dabei ist, bei den Paralympics in Vancouver sogar noch als Begleitläufer von Gerd Gradwohl. Nun sollen in Sotschi noch einige Medaillenfeiern hinzukommen.

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