Schutzbedürftige Menschen nicht von Hilfe ausschließen!

Foto: Ottobock Stiftung
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Berliner Konferenz zur Lage syrischer Flüchtlinge

Handicap International ruft Staaten und internationale Organisationen anlässlich der Berliner Konferenz zur Lage syrischer Flüchtlinge dazu auf sicherzustellen, dass die ergriffenen Hilfsmaßnahmen auch die schutzbedürftigsten Menschen vollständig miteinbeziehen. Obwohl Menschen mit Behinderung, ältere und kranke Menschen den größten Risiken ausgesetzt sind,  finden sie nur sehr schwer Zugang zur dringend benötigten Unterstützung.

„Besonders schutzbedürftige Flüchtlinge, darunter Menschen mit Behinderung, haben einen großen Bedarf an Unterstützung – und werden doch oft nicht von Hilfsmaßnahmen erreicht“, beklagt Susanne Wesemann, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland. „Im Winter wird das Leben für die Flüchtlinge noch härter als es ohnehin schon ist. Die internationale Gemeinschaft muss deshalb die Hilfe erhöhen und sicherstellen, dass auch die besonders Schutzbedürftigen in die Hilfsmaßnahmen einbezogen werden.“

Das Welternährungsprogramm (WFP) hat kürzlich bekannt gegeben, die Hilfe für syrische Flüchtlinge im Oktober um 40%, im November um 60% zu kürzen. Diese Kürzungen erschweren noch einmal die Versorgung schutzbedürftiger Menschen mit dem Nötigsten.

Zur Berliner Konferenz zur Lage syrischer Flüchtlinge hat Außenminister Steinmeier für den 28. Oktober geladen, 40 Außenminister und Vertreter internationaler Organisationen werden erwartet. Seit Februar 2011 hat der syrische Konflikt mehr Flüchtlinge hervorgerufen als jede andere Katastrophe seit der Gründung des UNHCR 1950. Mehr als drei Millionen SyrerInnen haben in anderen Ländern der Region Zuflucht gesucht, allein 1,2 Millionen im Libanon, dessen Bevölkerungszahl sich vorher auf 4,5 Millionen belief.

Die Nachbarländer Syriens, die die meisten Flüchtlinge aufgenommen haben, können eine Krise dieses Ausmaßes nicht alleine bewältigen. Handicap International als Hilfsorganisation, die in Syrien und den Nachbarländern insbesondere Flüchtlinge mit Behinderung unterstützt, hat bereits mehrfach davor gewarnt, dass ohne erhebliche finanzielle und politische Unterstützung sowohl der Flüchtlinge als auch der Gastgemeinschaften die Situation in den Nachbarländern unhaltbar wird.  Die Verantwortung für die Flüchtlinge muss gleichmäßiger verteilt werden, und in Übereinstimmung mit den humanitären Grundsätzen muss die Arbeit internationaler Organisationen vor Ort unterstützt werden.

(Handicap International)

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