Das international tätige Healthtech-Unternehmen öffnete am 20. Februar im neuentwickelten Sartorius Quartier in Göttingen die Türen zum Zentrum für die Versorgung von nationalen und nun auch internationalen Patienten und Patientinnen. „Bei der Planung des Patient Care Centers lag unser Fokus von Beginn an darauf, den kompletten Weg der medizinischen Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten so angenehm wie möglich zu machen“, erklärt Rolf Jarasch, Director Patient Care Center Göttingen. Nach einer Bauzeit von 18 Monaten entstand ein Kompetenzzentrum, das neben einer Orthopädiewerkstatt auch Therapieräume, ein Forschungslabor und Büroräume unter einem Dach vereint. Zum besonderen Konzept des Patient Care Zentrums zählt auch der Standort selbst: In der Göttinger Universitätsmedizin und den nahegelegenen Krankenhäusern können bei Bedarf chirurgische Vorbereitungen für Prothesenversorgungen vorgenommen werden. Die Zusammenarbeit mit der UMG wird so weiter intensiviert. Zudem bietet das Sartorius Quartier Apartments an, in denen die Patienten und Patintinnen für die Dauer ihres Aufenthaltes – dieser kann bis zu sechs Monate dauern – wohnen können. Tiefgaragenparkplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants sowie eine direkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr runden das Angebot ab. Alle Bereiche auf dem Gelände sind barrierefrei zugänglich. Auf insgesamt 3.800 Quadratmetern rückt Ottobock laut einer Pressemeldung näher mit dem Göttinger Rehazentrum Rainer Junge zusammen, das sein ambulantes Reha-Programm auf zusätzliche neuroorthopädische Behandlungen ergänzt. Die Zusammenarbeit besteht seit mehr als 25 Jahren und wird jetzt in einem Gebäude auch räumlich zusammengeführt. In direkter Nachbarschaft befinden sich die Life Science Factory sowie Räumlichkeiten der Hochschule HAWK. Nicht nur für Studierende entstehen durch den neuen Gesundheitscampus wichtige Synergie-Effekte, etwa durch einen direkten Zugang zu den Ottobock Werkstätten, Labore und der damit verbundenen Patientennähe. Neben der Patientenversorgung und dem Therapiezentrum, bezieht auch die Biomechanische Forschung von Ottobock neue Räume, wie zum Beispiel ein Labor mit modernster Messtechnik. „Die Biomechanische Forschung ist zentraler Bestandteil der Neuentwicklung unserer zukunftsweisenden Produkte. Dabei werden mit wissenschaftlichen Methoden die Wirkungsweisen von orthopädietechnischen Hilfsmitteln dargestellt. Und dafür bietet die Nähe zur Patientenversorgung und den Hochschulpartnern am neuen Standort ideale Voraussetzungen“, so Prof. Dr. Malte Bellmann, Leiter der Biomechanischen Forschung bei Ottobock. Für Patienten und Patientinnen entsteht damit ein 360-Grad-Konzept. Zunutze machen sich die Ottobock-Techniker dafür auch die digitale und innovative Technik in der Anpassung und Dokumentation von Hilfsmitteln in Form des 3D-Scans und 3D-Drucks. So lassen sich Orthesen und Prothesen schnell und maßgeschneidert produzieren. Orthopädietechniker scannen hierfür das Körperteil und bearbeiten die Daten am Computer. So wird Zeit für die Versorgung frei, die bisher für teils aufwendige Handarbeit am Gipsabdruck nötig war. Die Daten werden im Anschluss direkt an den Fräser und 3D-Drucker übermittelt, was Fehlerquellen minimiert.