Über 3.300 Menschen mit Behinderung arbeiten in 275 Inklusionsunternehmen
In Nordrhein-Westfalen arbeiten über 3.300 Menschen mit Behinderung in 275 Inklusionsunternehmen (Westfalen: knapp 2.000 Menschen mit Behinderung in 158 Inklusionsunternehmen). „Damit ist Nordrhein-Westfalen bundesweit Spitzenreiter“, sagte LWL-Sozialdezernent Matthias Münning am Dienstag (20.12.) im LWL-Landschaftsausschuss in Münster. In Inklusionsunternehmen, die sich auf dem freien Markt beweisen müssen, arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. NRW liegt vor Bayern (knapp 1.800 Menschen mit Behinderung in 84 Inklusionsunternehmen) und Baden-Württemberg (1.500/80) klar auf Platz eins.
„Menschen mit Schwerbehinderungen haben es nach wie vor schwer, einen Arbeitsplatz zu finden“, sagte Münning. „Ganz besonders schwierig ist es, wenn sie besondere Vermittlungshemmnisse wie schwere psychische Erkrankungen oder geistige Behinderungen haben.“ Deshalb sei bereits 1981 in den Kliniken der beiden Landschaftsverbände die Idee entstanden, Arbeitsplätze für diesen Personenkreis in eigenen Firmen zu schaffen. Das Sozialgesetzbuch IX habe im Jahr 2001 die rechtlichen Voraussetzungen dafür abgesichert.
Neben den Arbeitsplätzen in Inklusionsunternehmen sind weitere 4200 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in anderen NRW-Unternehmen entstanden. „Das ist ein deutlicher Beweis, dass echte Teilhabe und Inklusion gelingen können“, so Münning.
Seit 2009 unterstützt das LWL-Integrationsamt zusätzlich besonders Menschen mit Behinderung, die aus einer Werkstatt für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln wollen. Mittlerweile haben die Landschaftsverbände 1281 Übergänge aus einer Werkstatt in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis ermöglicht. Davon waren 959 Männer und 322 Frauen. „Das liegt daran, dass mehr Männer als Frauen schwer behindert sind“, erklärte Münning. 54 Prozent der hier beschäftigten Menschen haben eine geistige Behinderung, 35,8 Prozent sind seelisch behindert. Als besonders positiv hob Münning hervor, dass zehn Prozent der neu entstandenen Arbeitsverhältnisse Ausbildungsplätze waren.