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Bei den Para Dressursport-Europameisterschaften im niederländischen Ermelo haben die deutschen Reiterinnen eine Leistung für die Geschichtsbücher gezeigt. Mit fünf Goldmedaillen im Gepäck fährt das Team als eine der erfolgreichsten Mannschaften des gesamten Wettkampfs nach Hause. Ein besonderer Erfolg: Das erste Gold in der Mannschaftswertung für ein deutsches Team überhaupt.
Heidemarie Dresing, Regine Mispelkamp, Isabell Nowak und Melanie Wienand dürfen sich offiziell Europameisterinnen in der Teamwertung nennen. Vor ihnen ist das noch keiner deutschen Mannschaft gelungen – und auch in diesem Jahr blieb der Wettkampf bis zum Schluss spannend. Das niederländische Team, der Europameister von 2023 und Gastgeber der diesjährigen EM, lag am Ende nur 1,092 Punkte hinter der Mannschaft aus Deutschland. Die Bronzemedaille sicherte sich das Team aus Dänemark.
Auch in den Einzelwertungen der verschiedenen Grades waren die deutschen Sportlerinnen immer ganz oben mit dabei. In Grade II gewann Titelverteidigerin Heidemarie Dresing mit ihrem Pferd Poesie die Goldmedaille. Sowohl bei der EM 2023 als auch bei den Paralympics in Paris startete Dresing noch mit ihrem deutlich erfahreneren Pferd Dooloop, der Erfolg mit der jungen Stute Poesie ist umso erfreulicher und lässt positiv in die Zukunft blicken. Ebenso erfolgreich war Regine Mispelkamp mit ihrer Stute Pramwaldhof’s Bayala, sie holte sich den EM-Titel in Grade V. Knapp an einer Medaille vorbei landete Isabell Nowak mit Siracusa OLD im gleichen Grade auf Platz vier. Melanie Wienand belegte in Grade III mit ihrem Pferd Lemony´s Loverboy Platz sieben.
Zum Abschluss der Wettkampftage wiederholten Regine Mispelkamp mit 77,700 Prozent in Grade V und Heidemarie Dresing mit sensationellen 80,934 Prozent in Grade II ihre Erfolge aus der Einzelwertung auch noch in der Kür und gewannen beide erneut die Goldmedaille. Dresing: „Wir haben nochmal alles gegeben. Es war ein Traum von mir, mal 80 Prozent zu reiten. Ich hatte schon oft 79, das ist schon toll, dass es alles so geklappt hat.“ Melanie Wienand verbesserte sich etwas im Vergleich zur Einzelwertung und ritt auf Platz sechs. Für Isabell Nowak hätte es auch in der Kür beinahe für die Bronzemedaille gereicht, die ging am Ende jedoch knapp an die Schwedin Lena Malmström, so dass Nowak erneut den vierten Rang belegte.
Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer zieht nach der Rekord-EM ein durchweg positives Resümee des Championats und freut sich mit der ganzen Mannschaft über die Erfolge der Wettkämpfe: „Das ist eine Bilanz, was soll ich dazu sagen, besser geht es nicht. Wir hatten uns schon die ein oder andere Einzel-Medaille erhofft, aber das es fünf Goldmedaillen werden, ist einfach unglaublich.“ Goldige Aussichten also für die Weltmeisterschaften im kommenden Jahr, die vom 11. bis 23. August 2026 vor heimischem Publikum in Aachen stattfinden werden. Am legendären Standort des internationalen Pferdesports im Westen von Nordrhein-Westfalen gibt es zugleich die ersten Qualifikationsmöglichkeiten für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2028 in Los Angeles.
Das Team für die Para Dressur EM 2025
Heidemarie Dresing (70 / Hagen / Zucht-, Reit und Fahrverein Gütersloh e.V.), Regine Mispelkamp (54 / Heilbronn-Sontheim / RV Blücher Sevelen Issum), Isabel Nowak (42 / Bückeburg / RZFV Stadthagen), Melanie Wienand (45 / Arnsberg / PSV Hellern)
Text: Deutsche Reiterliche Vereinigung / DBS
Foto: Mathias Schulz / DBS


