Bei seiner Generalvollversammlung in Athen hat das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Samstag sechs Paralympic Sport Awards und vier Paralympic Media Awards verliehen. Die Preise gelten als Würdigung außergewöhnlicher Leistungen bei den Paralympics 2012 in London. Die niederländische Tennis-Spielerin Esther Vergeer erhielt bei den Frauen die nur alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung als Weltbehindertensportlerin. Sie hat ihre außergewöhnliche Karriere nach ihrem vierten Paralympic-Einzeltitel und Team-Gold im Rollstuhl-Tennis sowie 470 Match-Gewinnen in Serie im vergangenen Jahr beendet. Der Brite David Weir gewann den Titel bei den Männern. Er holte in London im Rennrollstuhl vier Goldmedaillen in acht Tagen, und zwar über 800m, 1,500m, 5,000m und die Marathon-Distanz in der Klasse T54. Der frühere Formel 1-Pilot Alex Zanardi wurde für das beste Paralympic-Debüt ausgezeichnet. Der Italiener, der bei einem Horrorunfall in der Formel 1 beide Beine verloren hatte, gewann bei den Paralympics in London zwei Goldmedaillen im Handbike. Das beste Debüt bei den Frauen gelang in London nach Meinung des IPC der doppelt amputierten niederländischen Sprinterin Marlou van Rhijn. Sie holte Silber über 100m und Gold über 200m.
Die Hoffnungen der deutschen Sportler auf einen Award wurden leider enttäuscht. Der amputierte Sprinter Heinrich Popow wurde immerhin als einer von fünf Athleten für den Weltbehindertensportler nominiert. Die Deutsche Sylvia Sekowska jedoch wurde als beste „Offizielle“ der Spiele geehrt. Sie war Oberschiedsrichterin beim Rollstuhl-Rugby. Bestes Team wurde die brasilianische Fußball-Mannschaft.
Die Medien-Awards gingen an drei britische und ein kanadisches Medium: den britischen Fernsehsender Channel 4, die Telegraph Media Group für Print und online, BBC World Service für die beste Radioberichterstattung und an den Fotografen Larry Wong vom Edmonton Journal für das beste Foto. Er hatte den kanadischen Schwimmer Benoit Huot bei seinem Siegestaumel festgehalten.