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Ein Roboter, der Menschen kämmt oder gar wäscht? Nein, danke. Pflege soll in Zukunft anders aussehen. Und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS weiß, was sich Pflegekräfte wünschen – denn die Forscher haben sie gefragt. Derzeit läuft ein großer Praxistest für die Zukunft in der Pflege: Aktuelle Technologie hilft in einer modernen Einrichtung für Senioren in Bayern.
Jeder macht, was er kann – und die Technologie entlastet dabei: So lautet das Credo für die Arbeit der Pflegekräfte in der Zukunft. Jetzt bereits gibt es zu wenig Menschen, die in diesem Bereich arbeiten. Und die Situation wird sich verschärfen: Das Statistische Bundesamt schätzt, dass bis 2049 mindestens 280 000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden. Um dem Mangel entgegenzutreten, testen die Mitarbeitenden im Haus Curanum im oberbayerischen Karlsfeld im Rahmen des Projekts „Pflege 2030“ (gefördert durch das Bayerische Gesundheitsministerium) digitale Helfer, die sie sich selbst wünschen durften. Möglich machen dies Thomas Wittenberg, Informatiker und Medizintechnik-Experte am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS mit Sitz in Erlangen und sein Team: „Wir haben die Pflegekräfte bei der Korian Stiftung für würdevolles Altern gebeten, sich zehn Technologien auszusuchen. Die Tests laufen nun parallel über ein Jahr, unterstützt von den Firmen, die ihre Entwicklungen für die Praxis zur Verfügung stellen.“
Die Wunschliste der Pflegekräfte gliedert sich in verschiedene Aspekte – etwa die Unterstützung bei der Arbeitsorganisation oder in der Therapie. Und diese Liste wird nicht etwa von einem assistierenden Roboter angeführt, sondern von der Möglichkeit, mit einem sprachgesteuerten Tablet festhalten zu können, wie es den 165 Bewohnern des Hauses geht. „Diese Dokumentation wurde bisher handschriftlich und mithilfe kabelgebundender PCs gemacht“, sagt Wittenberg.
Digital läuft nun auch nach dem Willen der Pflegekräfte das Planen der Medikation für die Bewohner oder das Aufzeichnen des Zustands ihrer Wunden ab. Informatiker Wittenberg beschreibt weitere Technologien, die im Einsatz sind: „In einigen Zimmern haben wir Sensoren angebracht, die feststellen, wenn jemand das Bett verlässt oder gar stürzt. Um letzteres zu verhindern, schaltet sich automatisch ein Nachtlicht ein.
Foto:©Fraunhofer IIS / Paul Pulkert


