Prothesenversorgung für Mann aus Gambia

Abdoulie Minteh aus Gambia verlor vor einem Jahr ein Bein oberhalb des Knies. Da die professionelle Versorgung mit einer Prothese in dem westafrikanischen Land kaum möglich ist, erhielt er sie im Langener Sanitätshaus Optimus. Nach einer zweimonatigen Reha-Behandlung im angegliederten Therapiezentrum Neuron kann er jetzt wieder ohne zusätzliche Gehhilfe laufen.

Es geschah im März 2023: Abdoulie Minteh wurde in seiner Heimatstadt Banjul im westafrikanischen Staat Gambia von einem Auto angefahren. Schon nach kurzer Zeit war klar, dass er sein linkes Bein oberhalb des Knies verlieren würde. Doch Herr Minteh hatte Glück im Unglück. Sein Bruder ist Arzt und stand in Kontakt mit Dr. med. Stefan Müter, dem Gründer und Besitzer der Sehn-Gam Klinik in der Stadt Jambanjelly in Gambia. Er vermittelte ihm den Kontakt zum Therapiezentrum der Preisler Group in Langen, da er sich sicher war, dass Herr Minteh hier am besten mit einer Prothese versorgt werden kann.

Möglichkeiten in Gambia begrenzt

Leider sind die Möglichkeiten für eine solch hochmoderne Behandlung in Gambia noch sehr begrenzt. Laut eines Artikels des New Scientist (13/9/2017) gibt es in Afrika südlich der Sahara eine hohe Anzahl von Beinamputationen, aber nur sehr wenig Zugang zu Prothesen oder Unterstützung. Die Weltgesundheitsorganisation gibt an, dass nur einer von zehn Menschen mit körperlichen Behinderungen in den Entwicklungsländern Zugang zu Technologien hat, die sie unterstützen könnten.

Arbeitgeber übernahm Kosten

Abdoulie Minteh arbeitet beim ‚West African Examinations Council‘ – der Institution, die Prüfungen für Schulen und ausländische Prüfungsstellen im englischsprachigen Westafrika entwickelt und durchführt sowie international anerkannte Zertifikate ausstellt. Minteh selbst hat einen Bachelor-Abschluss in Geschichte und einen Master-Abschluss in „Cultural and Creative Industries“, den er in Taiwan erworben hat. „Ich habe großes Glück, dass mein Arbeitgeber die Kosten für meine Behandlung in Deutschland übernommen hat“, sagt der Familienvater.

Prothese sitzt perfekt

Die Prothese wurde angefertigt und genau für Minteh angepasst, sodass er ohne Schmerzen und Druckstellen gehen kann. Abdoulie Minteh war für acht Wochen zu Gast in Langen. Denn er musste das Gehen trainieren, täglich im Therapiezentrum Neuron – und kann nun, nach Abschluss der Behandlung, problemlos mit der Prothese laufen. „Es ist ein tolles Gefühl, wieder laufen zu können. Und ich bin sicher, dass ich in meiner Heimat ein Stück meines alten Lebens zurückbekomme“, sagt Minteh. „Diese Prothese gibt mir ein Stück Unabhängigkeit zurück – und wird mir helfen, noch produktiver zu arbeiten und meinem Land etwas zurückzugeben.“ Inzwischen ist er wieder gut in seiner Heimat angekommen – und läuft nun auf afrikanischem Boden.

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