Anlässlich der Untersuchung des DGB (Deutsche Gewerkschaftsbund), die unter anderem auf die steigende Erwerbslosigkeit schwerbehinderter Menschen hinweist, erklärt Corinna Rüffer, Sprecherin für Behindertenpolitik in einer Pressemitteilung:
Der DGB zeigt, was lange bekannt ist: Behinderte Menschen finden sehr viel schlechter einen Arbeitsplatz als Menschen ohne Behinderungen. Dass sie unter den Langzeitarbeitslosen im Durchschnitt besser qualifiziert sind, hilft ihnen offenbar nicht. Sie finden trotz guter Ausbildung keinen Job.
Die Bundesregierung hat bisher nichts Nennenswertes unternommen, um daran etwas zu ändern – sie hangelt sich von Versprechen zu Versprechen. Das ist umso dramatischer, als parallel die Zahl derjenigen steigt, die aus dem allgemeinen Arbeitsmarkt in eine Werkstatt für behinderte Menschen wechseln. Hier gibt es keine Perspektive auf ein finanzielles Auskommen jenseits der Grundsicherung.
Andrea Nahles müsste die Schwerbehindertenvertretungen stärken – sie leisten einen wichtigen Beitrag in Betrieben, in denen behinderte Menschen arbeiten. Sie müsste die Integrationsfirmen auf eine solide Finanzierungsbasis stellen – hier arbeiten schwerbehinderte Menschen in ganz normalen Firmen und zeigen jeden Tag, dass es möglich ist. Und sie müsste sich konsequent dafür stark machen, die Barrierefreiheit in den Betrieben zu erhöhen. Das würde die Schwelle senken, behinderte Menschen zu beschäftigen. Die Bundesregierung verweist seit über einem Jahr darauf, in ihrem Teilhabegesetz eine Lösung zu präsentieren. Hoffen wir, dass sie im Ansatz hält, was sie verspricht.