rehaKIND: Inklusion und Hilfsmittel zum „Anfassen“

Kathrin-Lemler-Thema-Kommunikation
Kathrin Lemler referiert zum Thema Kommunikation / Hilfsmittel. Foto: rehaKIND e.V.

Beispiele geben, Ängste abbauen und ermutigen: Mit diesem Auftrag war rehaKIND auf Einladung der Messe Stuttgart und des didacta-Verbandes fünf Tage Ende März 2014 zu Gast auf der weltgrößten Bildungsmesse und hat mit einem Stand das Thema Inklusion und Hilfsmittel präsentiert.

Mit Hilfsmitteln vor Ort und Gesprächsrunden zu täglich wechselnden Themen war der Verein der Ansprechpartner, um Inklusion und Hilfsmittelunterstützung zu visualisieren und praktische Tipps zur Umsetzung zu geben. rehaKIND spricht damit neben Medizinern und Technikern eine neue Zielgruppe im Bereich Pädagogik in Kita und Schule an: In vielen Gesprächen wurde deutlich, dass die Ängste und Vorbehalte in Bezug auf Inklusion größtenteils auf fehlendem Fachwissen gründen. Unter den Befürwortern der Inklusion waren die Pädagogen eindeutig im Vorteil, deren Ausbildung die zieldifferenzierte Förderung im gemeinsamen Unterricht bereits beinhaltete. Da die Fachkompetenz rund um Krankheitsbilder und Hilfsmittel bei den Sonderpädagogen vorhanden ist, warb rehaKIND auf der Messe für eine intensive und interdisziplinäre Gesprächskultur und Vernetzung mit den Regelschullehrern und –Erziehern.

Behinderung muss im Alltag zu einer Selbstverständlichkeit werden

Der Umgang mit chronisch Kranken und Menschen mit Behinderung muss zu einer Selbstverständlichkeit werden und deshalb ist Inklusion für alle in unserer Gesellschaft und dem pädagogischen Berufszweig eine große Chance. Dabei darf  sicherlich nicht erwartet werden, dass die Rahmenbedingungen von Anfang an perfekt sind. Inklusion ist eine Haltung, beginnt im Kopf und über das Tun wird klar werden, was in der Umsetzung wirklich gebraucht wird. Keinesfalls ist Inklusion ein Sparmodell. Das Thema muss zwingend in den Ausbildungsgängen für Pädagogen verankert und personell gut besetzt werden, beispielsweise über eine Doppelbesetzung von Pädagogen und Erzieher aus Regeleinrichtungen mit Unterstützung von Sonderpädagogen.

Keine Angst vor Fehlern

Sicherlich müssen Pädagogen im Hinblick auf Krankheitsbilder und Handhabung der Hilfsmittel geschult werden – aber Mediziner und Rehatechniker können und sollen sie nicht ersetzen. Vielmehr dient dieses neu erworbene Wissen dem unverkrampfteren Umgang mit diesen besonderen Kindern. Mit einem neuen Blick auf die Ressourcen und nicht auf die Defizite wird diese Haltung auch allen normal befähigten Kindern zugute kommen. Diese rehaKIND Forderung im Bereich der Hilfsmittelversorgung wird zu einer allgemein gültigen Forderung für alle in unserer Gesellschaft werden. Um diesen Anspruch umzusetzen werden wir uns Zeit nehmen müssen – Inklusion ist eine Generationenaufgabe. rehaKIND wird sein Engagement und sein Fachwissen in diesem gesellschaftlichen Prozess weiter einbringen. Deshalb ist eine Fortsetzung für die kommende didacta Bildungsmesse in Hannover bereits geplant.

Weitere Informationen unter www.rehaKIND.com

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