Die REHACARE 2015, die am Samstag, 17. Oktober 2015, endete, war vier Tage lang lebendiger Treffpunkt von fast 39.000 Besuchern, die sich über Hilfen für ein selbstbestimmtes Leben mit Behinderung, bei Pflegedarf und im Alter informierten. Die Fachmesse präsentierte sich in diesem Jahr wieder turnusmäßig mit einem verkleinerten Angebotsspektrum, das mit dem des Jahres 2013 vergleichbar ist. Damals kamen 43.500 Besucher in die Düsseldorfer Messehallen.
754 Aussteller aus 37 Ländern stellten Betroffenen, ihren Angehörigen und einem internationalen Fachpublikum ihre Neuheiten und Weiterentwicklungen rund um Rehabilitation und Pflege vor. Mehr als 100 Verbände und Organisationen aus Selbsthilfe und Sozialwirtschaft standen mit Beratungsleistungen zur Verfügung und diskutierten aktuelle behinderten- und gesundheitspolitische Fragen.
„Auch wenn die Besucherzahl unter dem Niveau des Jahres 2013 liegt: Die REHACARE findet immer ihr Publikum, unabhängig von quantitativen Aspekten. Sie ist mit ihrem jährlichen Turnus eine verlässliche Informationsquelle sowohl für internationale Branchenprofis als auch für Betroffene, vor allem hier in Nordrhein-Westfalen. Wir leisten mit dieser Fachmesse einen wichtigen Beitrag zu Sicherung und Ausbau von sozialer Teilhabe, Selbstbestimmung und Pflege in Würde und damit zu den zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit“, so Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, zum Stellenwert der REHACARE. „In Sachen Internationalität hat das Angebot der REHACARE 2015 wie immer die Maßstäbe gesetzt. Die überwiegend mittelständischen Unternehmen aus allen Teilen der Welt konnten unsere Besucher mit innovativen Lösungen für nahezu jeden Lebensbereich und jede Behinderung überzeugen.“
Beim umfangreichen Fach- und Vortragsprogramm der BAG SELBSTHILFE trafen vor allem die Reform des Gleichstellungsgesetzes und die Zielvereinbarungen zur Schaffung von Barrierefreiheit den Nerv der Betroffenen. „Diese Themen haben für Menschen mit Behinderung existenzielle Bedeutung. Es geht hier um die Einlösung des Anspruchs auf vollständige Inklusion, wie er in der UN-Behindertenrechtskonvention verbrieft ist“, erläutert Wolfgang Tigges.
Ein neues Angebot der REHACARE war der Hilfsmittel-Kummerkasten: Betroffene und Angehörige konnten ihre Probleme und Erfahrungen bei der Hilfsmittelversorgung mit Hilfe eines Fragebogens online schildern. Während der Laufzeit standen Kummerkästen auch in den Messehallen zur Verfügung. Die Aktion war ein voller Erfolg: Die Diskussionsrunde am Samstag zum Thema „Hilfsmittel: Verordnung – Bewilligung – Verweigerung“, in der Experten zu den Fragen und Themenkomplexen Stellung nahmen, zog viele Betroffene in das REHACARE-Forum.
Trend in der Fachmesse: Die internationalen Aussteller nutzen die REHACARE zunehmend auch als Präsentationsplattform für zukunftsweisende Produktkonzepte und stellen Prototypen vor, die kurz vor der Marktreife stehen. So z.B. die PARAVAN GmbH, welche das erste automatisch in eine Garage ein- und ausparkende Fahrzeug für mobilitätseingeschränkte Menschen präsentierte.
Besonders interessiert waren die REHACARE-Besucher auch in diesem Jahr wieder an Alltagshilfen und an allem, was Menschen mit Behinderung bewegt: Rollstühle, Fahrgeräte und Gehhilfen.
Der Behinderten- und Rehabilitationsportverband Nordrhein-Westfalen (BRSNW) begeisterte mit dem REHACARE-Sport Center und informierte dort vier Tage lang über die vielfältigen Möglichkeiten, mit Behinderung und im Alter aktiv und fit zu bleiben. Die nächste REHACARE findet in Düsseldorf vom 28. September bis 1. Oktober 2016 statt.
(pm)
Exoskelette waren auch in diesem Jahr wieder ein großes Thema: