In seinem letzten Heimspiel vor den Playoffs empfängt der RSV Lahn-Dill am Samstagnachmittag um 16 Uhr die Roller Bulls St. Vith. Zu Gast in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle ist dann ein belgisches Team, das vor Weihnachten noch wie ein sicherer Absteiger aussah, sich zuletzt jedoch mit vier Erfolgen aus fünf Spielen spektakulär in den Fokus zurückkatapultiert hat. Noch vor Weihnachten schienen die Lichter in den Ardennen auszugehen. Mit nur einem Erfolg rangierten die rollenden Bullen trostlos auf dem vorletzten Tabellenplatz und kassierten Ende November mit dem 46:106 im heimischen Sportzentrum eine deftige Pleite gegen den Tabellenführer aus Wetzlar. Gleichzeitig zeigten die Gäste bereits die klassischen Auflösungserscheinungen eines Absteigers, als nacheinander Christoph van Houcke, Marc de Vos und Yono van Rompaey den Klub verließen.
Während in dieser Phase der Saison niemand mehr einen Pfifferling auf die Belgier setzte, zogen sich diese in der Folge selbst aus dem Abstiegssumpf. Initialzündung war dabei der überraschende 72:65-Auswärtssieg in Kaiserslautern, dem die Bulls Erfolge über Playoff-Kandidat Trier, Abstiegskonkurrent Jena und zuletzt über die Mainhatten Skywheelers folgen ließen. Mit dieser eindrucksvollen Serie hat die Mannschaft von Trainer Stefan Veithen das Abstiegsgespenst zunächst nach Köln verjagt und sich am kommenden und letzten Spieltag der RBBL-Hauptrunde ein echtes Endspiel um den Klassenerhalt in eigener Halle gegen das Team vom Rhein gesichert.
„Die Roller Bulls werden mit breiter Brust nach Wetzlar kommen und uns vor allem physisch alles abverlangen“, ist sich RSV-Trainer Nicolai Zeltinger der bevorstehenden Aufgabe dann auch durchaus bewusst. „Unsere spielerischen Vorteile werden die Bulls mit mächtiger Physis versuchen auszugleichen, das wird ein hartes Spiel, das in keiner Weise mit dem Kantersieg aus dem Hinspiel zu vergleichen ist“, so Zeltinger weiter.
Wichtigste Akteure im Kader der Gäste sind die beiden belgischen Nationalspieler Lorenzo Boterberg und Arthur Fievet. Zusammen bringen es der 26-jährige Center und sein erst 22-jähriger Teamkollege Fievet auf durchschnittlich 27,6 Punkte pro Spiel und sind damit zusammen das offensivstärkste Duo der Roller Bulls, die mit viel Routine in ihren Reihen auftrumpfen. Im Spiel gegen den aktuell Tabellenachten muss Gastgeber RSV Lahn-Dill dagegen auf einige Akteure verzichten. Neben dem weiterhin verletzten Center Dirk Köhler, kann Zeltinger auch nur bedingt auf seine drei Akteure David Amend, Annabel Breuer und Christopher Huber zurückgreifen, die am gleichen Tag für die eigene zweite Mannschaft in Frankfurt aktiv sind. Zudem ist der mit einer Doppellizenz ausgestattete Junioren-Weltmeister Nico Dreimüller für die SGK Heidelberg aktiv.
RBBL, 17. Spieltag: RSV Lahn-Dill – Roller Bulls St. Vith, Köln 99ers – Jena Caputs, FCK Rolling Devils – Mainhatten Skywheelers, BG Baskets Hamburg – Goldmann Dolphins Trier (alle Sa.), BSC-Rollers Zwickau – RSB Team Thüringen (So.).
Andreas Joneck