Das Zweitliga-Team der Kirchheimer Rollstuhlbasketballer holte sich beim Vorbereitungsturnier in Wörgl/ Tirol, gleich bei der Erstteilnahme, den Turniersieg und bezwang im Finale sogar den Aufsteiger und Ligakonkurrenten RSV Salzburg deutlich mit 36:20 (verkürzter Turniermodus vier mal sieben Minuten). Zu Beginn des Tages bekamen es die Rolling Chocolate im ersten Spiel mit den ausgefuchsten Schweizern aus St. Gallen zu tun, die sich als schwieriger, da fahrerisch und mental starker Gegner entpuppten. Dennoch behielten die taktisch klug agierenden Kurpfälzer unter der Leitung ihrer neuen Trainerin Christa Weber am Ende die Oberhand und gewannen nach ein paar kleinen Startschwierigkeiten souverän mit 39:20 gegen die Eidgenossen. Im zweiten Vorrundenspiel wartete mit dem Gastgeber RSC Tirol ein weitaus unbequemerer Gegner, der mit Sonderlizenz als Regionalligist in der deutschen Liga in der vergangenen Saison 16/17 für einiges Aufsehen gesorgt hatte. Vor allem die beiden schnellen und treffsicheren Center der Österreicher galt es aus Heidelberger Sicht unter Kontrolle zu bekommen, was auch sehr gut gelang und so war der 2. Vorrundensieg schnell eingefahren (42:21). In der letzten Vorrundenpartie überzeugten die Heidelberger ebenfalls mit einstudierten Spielzügen und einem überragenden Teamplay gegen die zweite Garnitur des Erstligisten RBB München Iguanas. Am Ende sprang ein völlig ungefährdeter 41:12-Sieg für das Team um Pointguard Klaus Weber heraus. Alle Spieler der Chocolate kamen schon in der Vorrunde zum Einsatz und egal wen Trainerin Christa Weber aufs Spielfeld schickte, die Wechsel zogen und brachten keinerlei Qualitätsverlust.
Durch die Siege in der Vorrunde waren die Neckarstädter direkt für das Finale qualifiziert und dort wartete mit dem RSV Salzburg ein richtig starker Gegner, der in der Parallel-Gruppe sogar den Vorjahressieger und Zweitligisten Ulm Sabres ausgeschaltet hatte. Bereits vor dem Finale war daher klar, dass der Turniersieg für Heidelberg nur durch eine hervorragende Defense zu holen sein würde. Genau an diesem Punkt setzte das Team aus der Kurpfalz an und konnte damit von der ersten Minute an das Spiel kontrollieren. Selbst der slowenische Nationalspieler und Center-Star der Salzburger kam nicht wie gewohnt in Korbnähe. Auf der anderen Seite punktete vor allem Heidelbergs Center Ralf Schwarz nach Belieben unter dem Korb und avancierte zum Topscorer der Partie. Die beiden Neu-Center Benjamin Naggay und Marc Westermann sowie alle weiteren Heidelberger Neuzugänge überzeugten ebenfalls. Besonders groß war die Freude als die 16-jährige Annika Sonnleiter kurz vor Schluss einen sehenswerten Korbleger einnetzte und somit dem Gegner endgültig den Zahn zog. Mit 36:20 ging das Finale überraschend klar an Heidelberg und entsprechend groß war der Jubel auf Seiten der Rolling Chocolate.
„Der neue Star ist die Mannschaft und diese hat heute erstmals gezeigt was in ihr steckt… Ich bin sehr stolz auf meine neuformierte Truppe! Dennoch müssen wir den sicherlich schönen und mental wichtigen Triumph richtig einordnen, es war eben nur ein Vorbereitungsturnier mit verkürzter Spielzeit und es gibt keinen Grund für voreilige Höhenflüge. Vor uns liegt noch jede Menge Arbeit und eine sehr harte und lange Saison 2017/2018. Dennoch gönne ich es meinem Team, dass es den Überraschungs-Coup in Tirol noch ein wenig genießt, bevor es im Training wieder konzentriert an die Arbeit geht“, ordnete Heidelbergs Neu-Trainerin Christa Weber den Achtungs-Erfolg der Rolling Chocolate Heidelberg in Österreich hocherfreut und dennoch sachlich nüchtern ein.