„Rolling Chocolate – Rollercoaster“

Rollstuhlbasketball
In der ersten Hälfte des Spiels machten die Rolling Chocolate ernst gegen Ulm, sie mussten jedoch am Ende nochmals hart um den Erfolg kämpfen. Foto: Lars Thieme

Die ausgelobte Mission, die „Ulmer Spatzen“, nach der bitteren Pleite in Heidelberg Ende November, vom Dach zu holen, ist den Rolling Chocolate erfolgreich gelungen. Mit 51:58 besiegten die Neckarstädter die Sabres Ulm auf deren eigenem Parkett. Dennoch blieb nach der Partie, trotz der erfolgreichen Revanche, ein etwas fader Beigeschmack für die siegreichen Badener, denn man gab nach einer lehrbuchmäßigen und nahezu perfekten ersten Hälfte das Spiel in den beiden Schlussvierteln beinahe noch aus der Hand.

In den ersten beiden Vierteln spielte das Heidelberger Team von Marco Hopp die Gastgeber aus der Münsterstadt förmlich an die Wand. Wie entfesselt und hoch emotional agierten die Rolling Chocolate von der ersten Minute an auf dem Spielfeld und beeindruckten damit den eigentlich selbstbewussten „Heidelberg-Bezwinger“ der Hinrunde dermaßen, dass diesem in den kompletten ersten 20 Minuten sage und schreibe nur 14 Punkte gelangen. Während die Ulmer reihenweise selbst einfache Korbleger danebenlegten, nutzten die Kirchheimer die Ballverluste der Sabres, die man durch eine äußerst druckvolle Defense immer wieder erzwang, gnadenlos aus und führten nach dem 1. Viertel bereits mit 8:21. Angeführt von Führungsspieler und Mannschaftskapitän André Hopp (insgesamt 17 Pkt. / Topscorer) spielten die Rolling Chocolate danach bis zum Seitenwechsel wie aus einem Guss und deklassierten ihren völlig überfordert wirkenden Konkurrenten von der schwäbischen Alb. Neben Hopp machten vor allem der aus der Distanz zielsichere Nico Dreimüller (14 Pkt.) und Center Johannes Ernst (11 Pkt.) auf sich aufmerksam. Halbzeitstand: 14:33!

Nach dieser, vor allem defensiv, absoluten Extraklasse-Vorstellung folgte im dritten Viertel allerdings ein herber, unerklärlicher Leistungsabfall der Gäste vom Neckar. Während Ulms flinker Flügelspieler Thomas Paa (mit 15 Pkt. bester Werfer für Ulm) ein ums andere Mal völlig ungestört abschließen konnte, verloren die Rolling Chocolate nun völlig die Zuordnung und trafen ihre Würfe nicht mehr. Somit brachten die zuvor so dominant spielenden jungen Wilden ihren eigentlich total frustrierten Gegner wieder ins Spiel. Zudem musste Leitwolf André Hopp nach nur 28 Minuten mit seinem 5. persönlichen Foul das Spielfeld verlassen. 35:45 stand es nach drei gespielten Vierteln. Im entscheidenden 4. Viertel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, da die Ulmer bis zur 37. Minute auf vier Punkte (44:48) heran kamen und deutlich nochmals Morgenluft witterten. Doch zwei schnelle Körbe durch den erfahrenen Center Johannes Ernst, der an diesem Tag ein wichtiger Ruhepol der ansonsten in Hälfte zwei sehr nervös auftretenden Mannschaft war, hielten die Ulmer auf Distanz. In der Schlussminute sicherten sich die Chocolate ein gehörig auf der Kippe stehendes Spiel von der Freiwurflinie aus und feierten am Ende einen verdienten 51:58-Auswärtssieg in Ulm. Damit bleiben die jungen Wilden vor ihrem letzten Saison-Spiel, ebenfalls auswärts gegen den USC München, in der Rückrunde der 2. Bundesliga Süd weiterhin ungeschlagen.

„Ein Spiel mit zwei so extrem konträren Hälften habe ich in meiner gesamten, langen Karriere als Spieler und auch als Trainer noch nicht erlebt. Es war eine absolute Augenweide, wie mein Team zu Beginn der Partie gespielt hat, doch dann haben wir leider völlig den Faden verloren und uns selbst beinahe noch um den verdienten Lohn gebracht. Dennoch ist die Revanche am Ende geglückt, nicht zuletzt, da wir erfreulicherweise jederzeit Spieler in der Mannschaft haben, die über sich hinaus wachsen können. Heute bekommt daher mein Lowpoint-Center Johannes Ernst ein dickes Extra-Lob, der sein bisher bestes Spiel in dieser Saison abgeliefert hat“, kommentierte Chocolate-Coach Marco Hopp nach Abpfiff die Leistung seiner jungen Wilden.

Punkteauswertung Rolling Chocolate vs. Ulm Sabres:

Heidelberg: Hopp 17, Dreimüller14, Ernst 11, Gumpert (Th.) 5, Grubmüller 4, Eckhardt 4, Gumpert (Ch.) 3, Scherke, Vogt.

Ulm: Paa 15, Bloching 13 , Scmölz 10 , Meitner 5, Wolf 4, Schmid 3, Dorner 1, Kopec, Renner, Penner.

Aktuelle Tabelle 2. Bundesliga Süd:

 

Team Pkte Körbe +/- Sp
1. USC München 1 26 : 0 1046 : 729 317 13
2. SGK Rolling Chocolate 1 22 : 4   882 : 714 168 13 
3. Rhine River Rhinos 1 18 : 8 888 : 724 164 13
4. RBB München Iguanas 12 : 14 793 : 804 -11 13
5. Sabres Ulm 1 10 : 16 743 : 821 -78 13
6. RSV Lahn-Dill 2   8 : 18 667 : 766 -99 13
7. Mainhatten Skywheelers 2   4 : 22 623 : 844 -221 13
8. RSV Basket Salzburg 1   4 : 22 737 : 977 -240 13

(je)

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