Zwei Große verlassen die Rollstuhlbasketball-Bühne. Die beiden Nationalspielerinnen Annika Zeyen und Simone Kues haben nach ihrem internationalen Karriereende 2016 nun auch offiziell die Räder auf nationaler Ebene endgültig an den Nagel gehängt. Beide möchten sich künftig voll und ganz neuen Aufgaben widmen.
Die gebürtige Bonnerin Annika Zeyen blickt dabei auf eine erfolgsträchtige Rollstuhlbasketball-Karriere zurück. Insgesamt konnte sie während ihrer aktiven Zeit auf dem Feld, die 2004 beim ASV Bonn unter dem heutigen Headcoach der Damen Nationalmannschaft Martin Otto begann, 4 deutsche Meisterschaften, 4 Pokalsiege, 2 Champions League-Titel sowie 2 College Meisterschaften an der University of Alabama auf Vereinsebene feiern. Zusammen mit ihren Kolleginnen der deutschen Nationalmannschaft belohnte sie sich 6 mal mit Gold bei Europameisterschaften, 2 mal mit Silber bei Weltmeisterschaften sowie einer Gold- und zwei Silbermedaillen bei den paralympischen Spielen. Mit Blick auf die bevorstehende Heim-WM im Sommer 2018 in Hamburg ließ sie jedoch zunächst ein mögliches Comeback im Trikot des Team Germany offen. Nun hat sich die 32-jährige aber endgültig entschieden: Künftig möchte sie sich voll und ganz ihrer neuen Leidenschaft, dem Rennrollstuhl fahren widmen.
Auch Simone Kues, die ihre Karriere beim ASC Göttingen begann, sammelte während ihrer aktiven Zeit mit der deutschen Nationalmannschaft und auf Vereinsebene einige Titel. So wurde sie insgesamt 3 x Europameisterin, 2 x Vize-Weltmeisterin, gewann 2 x Silber bei den Paralympics und durfte zweimal Gold bei den National Championships in den USA feiern. Im Team des HSV gewann sie zudem zweimal die deutsche Meisterschaft der Damen. Die 41-jährige war über Jahre hinweg eine feste und verlässliche Größe in den Reihen des Team Germany und liebäugelte ebenso wie ihre Teamkollegin Annika Zeyen mit einem möglichen letzten Auftritt bei der Heim-WM in der Hansestadt. Nach langer Überlegung hat auch sie sich jetzt dazu entschlossen, ihre volle Konzentration der Familie und dem Privatleben zu widmen und dem most spectacular game on wheels ein finales Lebewohl zu sagen.
„Ich bin sehr stolz darauf, dass Anni unter mir beim ASV Bonn groß geworden ist und wir gemeinsam die Basis für ihre herausragende Karriere legen konnten. Sicherlich hätte sie uns mit ihrer Erfahrung nochmal einen großen Schub für die WM geben können. Aber ich respektiere ihre Entscheidung natürlich und wünsche ihr für ihre Karriere im Rennrollstuhl alles erdenklich Gute. Simone war ebenfalls über Jahre hinweg eine enorm wichtige Spielerin in der deutschen Nationalmannschaft und auch von ihrer Erfahrung hätten wir mit unserem jungen Kader mit Sicherheit nochmal profitieren können. Auch ihr wünsche ich für ihren weiteren Lebensweg alles Gute“ so Damen Headcoach Martin Otto.