Zur letzten Dienstreise der Hauptrunde in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) startet der RSV Lahn-Dill am Sonntag nach Sachsen. Um 14:00 Uhr gastiert der Titelverteidiger dabei bei seinem über Jahre hinweg ärgsten Herausforderer BSC-Rollis Zwickau in der Sporthalle Mosel, der vor dem 17. Spieltag im Mittelfeld der Tabelle rangiert.
Einst war es das Topspiel der RBBL, der Klassiker schlechthin, wenn der zweimalige Titelträger aus Westsachsen den inzwischen zwölfmaligen Meister aus Mittelhessen empfing. Nach einem kompletten Neuanfang stehen die BSC-Rollers in diesem Jahr dagegen im Mittelfeld der Tabelle und verpassen erstmals die Playoffs um den Titel. Dennoch darf man in Sachsen mit dem Verlauf der Spielzeit zufrieden sein, denn aus den zum Vorjahr deutlich reduzierten individuellen Möglichkeiten hat Trainer Marco Förster bisher nahezu das Optimum herausgeholt.
Inzwischen hat der ehemalige erfolgreiche Eishockey-Coach eine geschlossene Einheit geformt, Urgestein Rostislav Pohlmann zu seinem dritten Frühling verholfen und mit Vaytantas Skucas einen starken Centerspieler geformt. Der Litauer hat bisher 22,6 Punkte pro Partie zum stabilen Saisonverlauf der Zwickauer beigetragen. Im folgt Rostislav Pohlmann, der unter dem neuen Trainer wieder zu alter Klasse gefunden hat, starke 19,6 Zähler auflegt und längst den Status einer Legende beim BSC-Rollers eingenommen hat. Beide Leistungsträger rangieren aktuell auf den Plätzen drei und sieben der RBBL-Topscorerliste. Der US-Amerikaner Benjamin Kenyon (8,0) und der ehemalige Junioren-Nationalspieler Andy Ortmann (7,8) komplettieren das Quartett, auf das die Wetzlarer Gäste in ihrer Verteidigung das Hauptaugenmerk legen sollten. Mit Kapitän Günther Mayer, der US-Amerikanerin Vanessa Erskine oder den beiden deutschen Frank Oehme und Ronny Steidl sowie dem Russen Mikhail Matveev besitzt der Kader der Sachsen weitere interessante Akteure.
Für den RSV Lahn-Dill und sein Trainergespann Nicolai Zeltinger und Ralf Neumann gibt es am Sonntag jedoch nur ein Ziel, den Erfolg aus dem Hinspiel auch in der Robert-Schumann-Stadt zu wiederholen. Ende November bezwangen die Hessen den einstigen Kronprinzen klar mit 70:46 und ließen den Sachsen vor allem unter den Brettern wenig Chancen. Dennoch war Head Coach Zeltinger nach der Partie im vergangenen Jahr nicht vollkommen überzeugt vom Auftritt seiner Schützlinge, was es nun mit Blickrichtung Playoff-Halbfinale gilt zu verbessern.
RBBL, 17. Spieltag: Doneck Dolphins Trier – USC München, RBC Köln 99ers – FCK Rolling Devils, RSB Thuringia Bulls – Hannover United, BG Baskets Hamburg – Mainhatten Skywheelers (alle Sa.), BSC-Rollers Zwickau – RSV Lahn-Dill (So.).
Andreas Joneck