Mit einem mühsamen Arbeitssieg über die Köln 99ers hat der RSV Lahn-Dill auch sein drittes Punktspiel der Saison gewonnen. Am Samstagabend bezwangen die Mittelhessen den stark aufspielenden Gast aus dem Rheinland nach harter Arbeit mit 69:57 (14:9/34:24/54:43) in eigener Halle, mussten dabei aber bis in die Schlussminuten um den Erfolg bangen.
Dabei erwischte der Favorit einen Start nach Maß und führte bereits nach zweieinhalb Spielminuten durch Korberfolge von Piotr Luszynski, Dirk Köhler und Thomas Böhme schnell mit 8:0. Zusammen mit Kapitän Michael Paye und Nationalspielerin Annabel Breuer in der Startformation, dauerte es bis Mitte des ersten Viertels, ehe sich die 99ers auf die taktische Spielweise der Hausherren eingestellt hatten.
Vor allem Kölns japanischer Neuzugang Naohiro Murakami war es in dieser Phase, der den Bann für seine Farben brach und vor allem aus der Distanz immer wieder gefährlich auftrumpfte. Mit seinem bereits zweiten Dreier in der 11. Spielminute zum 12:14-Anschluss aus Kölner Sicht, war er der Hauptverantwortliche dafür, dass der Spieltag für den RSV in der Folge keineswegs zum einfachen Gang werden sollte.
Beiden Seiten war jedoch deutlich anzumerken, dass sie noch einige Zeit benötigen, um spielerische Abläufe zu optimieren. So lebte das mannschaftlich eher zerfahren wirkende Spiel von der individuellen Klasse der Akteure auf dem Parkett. Und hier konnten die Rheinländern an diesem Tag deutliche Akzente setzen und wussten neben Murakami mit dem Briten Jordan Bright sowie dem ebenfalls japanisch/britischen Duo Mari Amimoto und Helen Freeman absolut zu überzeugen.
Auf der Seite der Wetzlarer Rollis war es vor dem Seitenwechsel vor allem Thomas Böhme, der dem Offensivspiel der Gastgeber seinen Stempel aufdrückte. Mit insgesamt 14 Punkten in den ersten 20 Spielminuten, war er auch derjenige, der nach dem 22:19 (15.) mit drei Korberfolgen in Serie für den zunächst wieder etwas beruhigenderen 34:24-Pausenstand sorgte.
„Wir haben heute nicht mehr als eine durchschnittliche Leistung abgeliefert, auch wenn wir unser Ziel erreicht haben, jedes einzelne der vier Viertel zu gewinnen“, so RSV-Trainer Nicolai Zeltinger in seiner ersten Analyse, der er selbst hinzufügte: „Bei allen kritischen Blicken muss man allerdings Köln auch ein Kompliment machen. Sie haben viele neue technisch sehr versierte Spieler, sind sehr gut eingestellt aufgetreten und haben einen sehr guten Job gemacht“.
Nach der Pause änderte sich zunächst nichts beim Blick auf das Parkett der August-Bebel-Sporthalle. Lahn-Dill mühte sich redlich, aber meist vergeblich den Abstand zum Kontrahenten aus dem Rheinland zu vergrößern. Immer wenn der Sicherheitsabstand durch die Hausherren etwas ausgebaut werden konnte, schlugen die 99ers zurück und trafen auch von der Freiwurflinie hochprozentig, dort wo der Punkte liegen ließ. So auch beim 54:40 (30.) durch Nationalspieler Böhme, dass die 99ers postwendend zum 54:47 (32.) nach einem Drei-Punkte-Spiel von Mareike Miller egalisierten.
Mitte des vierten Viertels, als der RSV Lahn-Dill binnen acht Spielminuten nur zwei Feldkörbe erzielen konnte, schien die Partie dann deutlich mehr an Dramatik zu gewinnen, als es Michael Paye & Co. recht gewesen sein dürfte. Nach einem weiteren Korb durch 99ers-Topscorer Murakami, leuchtete an der Anzeigentafel das 60:55 (37.) auf, das Head Coach Zeltinger zu seiner zweiten Auszeit binnen weniger Minuten zwang. Doch nun sollte der offensive Knoten unter dem Kölner Korb wieder platzen und Paye, zweimal Böhme sowie Luszynski und zum Abschluss Philipp Häfeli sicherten mit einem 9:1-Endspurt auf der Zielgeraden den Erfolg der Mittelhessen.
Am Ende zählte der Erfolg, nicht mehr und nicht weniger. „Die gemachten Fehler müssen und werden wir aufarbeiten, um am kommenden Wochenende im Pokal keine Zweifel an unseren Zielen aufkommen zu lassen“, so Nicolai Zeltinger abschließend mit Blick auf die am kommenden Wochenende bevorstehende Aufgabe der ersten Hauptrunde im DRS-Pokal bei Zweitligist Sabres Ulm.
Andreas Joneck
Lahn-Dill: Piotr Luszynski (26), Thomas Böhme (21), Michael Paye (12), Dirk Köhler (4), Joe Bestwick (2), Nico Dreimüller (2), Philipp Häfeli (2), Annabel Breuer, Jan Haller, Björn Lohmann, Christopher Huber (n.e.).
Köln: Naohiro Murakami (19/3 Dreier), Jordan Bright (11), Mari Amimoto (10), Akira Toyoshima (9), Mareike Miller (6), Lars Bergenthal (2), Helen Freeman, Gabriel Kasapoglu, Jordan Luce, Jele van der Steen (n.e.).
RBBL, 4. Spieltag | ||
RSV Lahn-Dill | RBC Köln 99ers | 69:57 |
ASV Bonn | USC München | 56:69 |
Rhine River Rhinos Wiesbaden | Doneck Dolphins Trier | 80:69 |
BSC-Rollers Zwickau | BG Baskets Hamburg | 52:96 |
RBBL Tabelle | |||||
1. | RSB Thuringia Bulls | 3 | 6:0 | 271:141 | +130 |
2. | RSV Lahn-Dill | 3 | 6:0 | 235:168 | +67 |
3. | BG Baskets Hamburg | 4 | 6:2 | 296:253 | +43 |
4. | Rhine River Rhinos Wiesbaden | 3 | 4:2 | 207:203 | +4 |
5. | USC München | 4 | 4:4 | 266:299 | -33 |
6. | RBC Köln 99ers | 4 | 2:6 | 222:257 | -35 |
7. | Doneck Dolphins Trier | 4 | 2:6 | 257:293 | -36 |
8. | ASV Bonn | 4 | 2:6 | 203:279 | -76 |
9. | BSC-Rollers Zwickau | 3 | 0:6 | 176:240 | -64 |
10. | FCK Rolling Devils | zurückgezogen |
RBBL, 5. Spieltag | ||
RSV Lahn-Dill | Rhine River Rhinos Wiesbaden | 12.11. |
RBC Köln 99ers | USC München | 12.11. |
Doneck Dolphins Trier | BSC-Rollers Zwickau | 12.11. |
BG Baskets Hamburg | RSB Thuringia Bulls | 12.11. |