RBBL-Tabellenführer RSV Lahn-Dill muss am Sonntag auf seinen Karnevalsumzug verzichten und stattdessen die Reise in die thüringische Landeshauptstadt antreten. Erstmals findet der Showdown des zwölffachen Deutschen Meister aus Mittelhessen gegen den amtierenden Titelträger Thuringia Bulls dabei in Messehalle Erfurt statt. Um 14 Uhr stehen sich dort die Wetzlarer und der thüringische Gastgeber im Kampf um Platz eins nach der RBBL-Hauptrunde gegenüber.
Spiel Nummer eins ging Ende November des vergangenen Jahres mit 71:59 an den damaligen Gastgeber aus Wetzlar, der damit eine eindeutige Duftnote an die Konkurrenz gesetzt hat. Am kommenden Sonntag kann im Rückspiel nun die Vorentscheidung um Platz eins nach der RBBL-Hauptrunde und damit um die beste Startposition für die sich anschließenden Playoffs fallen. Es geht also um deutlich mehr um als Ehre und Stolz zwischen den beiden seit einigen Jahren stärksten Teams in Deutschland, die zugleich auch in Europa eine Spitzenposition einnehmen. Dort kommt es bereits zwölf Tage nach dem Duell in Erfurt zum nächsten hoch brisanten Duell der beiden Rivalen, wenn sich beide Teams in der europäischen Königsklasse dann in Wetzlar gegenüberstehen.
„Wir haben die letzten Monate enorm auf dieses Spiel hin gefiebert, es ist das Salz in der Suppe und wir freuen uns natürlich auch, dass die Partie in einer großen und modernen Arena vor hoffentlich vielen Zuschauern stattfindet“, so RSV-Trainer Nicolai Zeltinger im Vorfeld des Spitzenspiels in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Seit Duell Nummer eins haben die Thuringia Bulls jedoch noch einmal Zuwachs bekommen und können neben dem bisherigen Topscorer Aliaksandr Halouski einen zweiten Turm in der Schlacht präsentieren. Der iranische Nationalspieler Vahid Gholamazad kommt bisher auf 15,6 Punkte pro Spiel und ist zudem ähnlich Rebound stark wie sein Teamkollege Halouski, der aktuell im Schnitt 26,3 Zähler pro Partie erzielen kann.
Neben den beiden genannten körperlich sehr dominanten Akteuren, darf sich Bulls-Coach Michael Engel aber auch auf zwei pfeilschnelle und aus der Distanz überaus gefährliche Spieler verlassen. Der Schwede Joakim Linden mit 20,9 Punkten pro Spiel und der deutsche Nationalspieler André Bienek mit 12,4 Zählern komplettieren damit ein Quartett, dass im Fokus der RSV liegen muss. „Es wird bestimmt ein sehr, sehr enges Spiel“, ist sich Head Coach Zeltinger daher bewusst, dass die spannungsgeladene Historie beider Mannschaften gegeneinander durchaus ein weiteres dramatisches Kapitel erhalten könnte.
„Wir sind gut vorbereitet und fit, haben zu Beginn des Jahres unsere konditionellen Werte ausbauen können und wissen um unsere Stärken, aber natürlich auch um die des Gegners“, gibt sich der 45-jährige Zeltinger selbstbewusst aber respektvoll einem Kontrahenten gegenüber, der zu den stärksten des Kontinents zählt. Vor allem die enorme Offensivkraft der Thüringer ist der Trumpf im Ärmel der Gastgeber am Sonntag. Diesem steht die traditionell beste Verteidigung der Liga auf der Gästeseite gegenüber, die zudem eine sehr tiefe Bank besitzt. Punkte, die neben der Tagesform sicher zu den entscheidenden Faktoren in der Messehalle Erfurt werden können.
Ein kleiner Vorteil im Kampf um Platz eins in der Tabelle ist für den RSV Lahn-Dill aber auch der klare Erfolg aus dem Hinspiel, der im Falle einer Niederlage den besseren direkten Vergleich noch bis zu einer Niederlage mit elf Punkten Differenz für die Mittelhessen sieht. Bei einer höheren Niederlage würde der Vorteil im Kampf um die RBBL-Spitzenposition in den letzten beiden Partien der Hauptrunde bei den Thüringern liegen. Sollte der RSV jedoch in Thüringen gewinnen können, wäre an Platz eins nach der Hauptrunde nicht mehr zu rütteln. Ob am Ende Bienek und Co. oder aber die Gäste um Kapitän Michael Paye triumphieren werden, ist jedoch mehr als offen. Klar ist nur, dass der Sieger in diesem Duell zweier europäischer Topteams der Sport selbst sein wird. Der Fokus der gesamten Szene ist den beiden Protagonisten und dem Spiel am Sonntagnachmittag jedenfalls schon jetzt sicher.
RBBL, 16. Spieltag: ASV Bonn – Doneck Dolphins Trier, USC München – BG Baskets Hamburg (beide Sa.), BSC-Rollers Zwickau – Rhine River Rhinos Wiesbaden, RSB Thuringia Bulls – RSV Lahn-Dill (beide So.).