Mit dem sportlichen Auftakt des Jahres 2016 will der RSV Lahn-Dill am Wochenende auch den Endspurt in der Hauptrunde der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) einläuten. Die Mannschaft von Trainer Nicolai Zeltinger gastiert hierzu am Samstag um 18 Uhr bei Tabellenschlusslicht Hannover United und ist am 11. Spieltag hoher Favorit bei den bisher weiterhin sieglosen Niedersachsen.
„Wir wollen die Partie in Hannover richtig angehen, um uns Schritt für Schritt für den Endspurt in der RBBL zu rüsten“, so Nicolai Zeltinger vor der ersten Partie des neuen Jahres und ergänzt: „das wird ein richtig trainingsintensiver Monat für uns alle“. Wie im Vorjahr soll der Januar dabei vor allem genutzt werden noch einmal explizit an der Physis zu arbeiten, was sich bereits auf der Zielgerade der letzten Spielzeit ausgezahlt hat.
Inwieweit seine Mannschaft nach einer bewusst bis auf 18 Tage ausgeweiteten Winterpause dies zum Jahresauftakt umsetzen kann, bleibt abzuwarten, doch Zeltinger schärft bereits die Sinne seiner sportlichen Protagonisten: „wir wollen und müssen diese Partie hoch konzentriert angehen, um in den entscheidenden Rhythmus zu kommen. Auch wenn Hannover in der Liga bisher arge Probleme hatte, uns muss trotzdem bewusst sein, welch hohes Talent in dieser Truppe schlummert“.
Auch im dritten Abenteuer Bundesliga scheinen die Niedersachsen bisher nicht das Glück gepachtet zu haben und so droht an der Leine nach 2012 und 2014 im Sommer der dritte Abstieg aus der deutschen Beletage der Sportart. Zehn Spiele ohne bisherigen Punktgewinn und damit sechs Punkte Rückstand auf das rettende und von Frankfurt besetzte Ufer stehen zu Buche. Und dennoch hat sich die Mannschaft um Spielertrainer Martin Kluck bisher selten auseinandernehmen lassen. Lediglich gegen Tabellenführer Thüringen und den RSV Lahn-Dill bezog United bisher deftige Packungen, schnupperte gegen die übrige Konkurrenz aber oftmals am Erfolg. Vor allem in Frankfurt und zuhause gegen Köln sahen die Niedersachsen zur Halbzeit bereits wie die sicheren Sieger aus, doch am Ende stand Hannover immer wieder mit leeren Händen da.
So soll es nach dem Willen der mittelhessischen Gäste möglichst auch am Samstagabend sein, wenn der RSV im Fernduell mit Tabellenführer Thüringen in der Sporthalle Stöcken seine Visitenkarte abgibt. Mit 92:30 endete bereits das Hinspiel Anfang Oktober in Wetzlar, bei dem Thomas Böhme mit 26 Punkten zum Topscorer avancierte. Auf der Gegenseite muss Böhme am Samstag vor allem auf seinen ehemaligen Teamkollegen in der U22-Nationalmannschaft achten.
Leon-Ole Schöneberg ist mit 15 Punkten pro Begegnung die gefährlichste Offensivwaffe, die die Niedersachsen in ihren Reihen haben. Personell kann der RSV dabei auf seinen kompletten Kader zurückgreifen, auch wenn die beiden US-Boys Michael Paye und Steve Serio im neuen Jahr bereits ein Trainingslager mit ihrem Auswahlteam im Olympic Training Center von Colorado Springs in den Knochen haben.
RBBL, 11. Spieltag: USC München – BG Baskets Hamburg, RBC Köln 99ers – RSB Thuringia Bulls, Hannover United – RSV Lahn-Dill, FCK Rolling Devils – BSC-Rollers Zwickau (alle Sa.), Mainhatten Skywheelers – Doneck Dolphins Trier (verlegt).
Andreas Joneck