Das hatte man sich beim kurpfälzischen Traditionsverein am vergangenen Sonntag ganz anders vorgestellt. Doch am Ende des ersten Saisonspiels 18/19 in der 2.Bundesliga Süd stand ein 67:72-Auswärtserfolg für den absoluten Underdog aus Tübingen auf dem Scoreboard und während sich die Gäste aus dem Württembergischen jubelnd in den Armen lagen, sah man auf Seiten der Neckarstädter lange Gesichter. Dabei hatte man über die gesamte Spieldauer gegen den Liganeuling stets geführt (Halbzeit 35:30) und erst wenige Sekunden vor Abpfiff durch Center Erik Senkel den bitteren 61:61-Ausgleich kassiert. Zwischenzeitlich hatten die Heidelberger sogar eine zweistellige Führung im Rücken, konnten aber gegen das bis zum Schluss wild fightende Gästeteam von Trainer Kilian Mildner diesen Vorsprung am Ende nicht behaupten. Die beiden ehemaligen Juniorennationalspieler und Ex-Heidelberger Leon Schöneberg und Sebastian Holzheu behielten nach der erkämpften Overtime die Nerven und verwandelten von der Freiwurflinie die entscheidenden Punkte zum knappen 67:72-Überraschungsscoup gegen die Rolling Chocolate Heidelberg, dem souveränen Tabellenzweiten der Vorsaison. Gerade Schöneberg bekam das Heidelberger Team von Trainerin Christa Weber zu keinem Zeitpunkt in den Griff und kassierte zudem gegen den ehemaligen Zögling ein ums andere Mal unnötig viele Fouls. Die hohe Foulbelastung und der unbändige Kampfgeist der Gäste zeigten vor allem im Schlussviertel bei den Nordbadenern Wirkung und so gab man einen schon sicher geglaubten Auftaktsieg leichtfertig wieder aus der Hand. Keiner der Chocolate-Akteure konnte sein wahres Leistungspotential im Spiel abrufen und die Abstimmung sowohl in der Defense als auch in der Ofense passte über weite Strecken einfach noch nicht. Nach diesem Schuss vor den Bug zum Saisonauftakt, sind die Neckarstädter vor dem schweren Auswärtsspieltagen in Salzburg und Tirol (20./21.10.18) sicher gewarnt. „Wir werden im Training gemeinsam nochmal richtig Gas geben müssen, um den Fehlstart vergessen zu machen. Wir haben den Gegner ziemlich unterschätzt und zudem mit unserer eigenen Verunsicherung richtig stark gemacht, das sollte uns bei den beiden Auswärtspartien in Österreich nicht nochmal passieren. Wir können definitiv mehr!“, gab Chocolate-Spieler Johannes Ernst nach der Partie zu Protokoll.
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