Eine Woche nach der Niederlage im Gipfeltreffen bei den Thuringia Bulls hat der RSV Lahn-Dill das zweiten Spitzenspiel binnen sieben Tagen gewonnen. Im Duell mit dem Tabellendritten Hannover United behielten die Mittelhessen mit 85:59 (20:8/42:24/68:44) klar die Oberhand über den Gast aus Niedersachsen. Seinen Stempel drückte dabei vor allem das Centerduo Brian Bell und Dominik Mosler der Partie auf.
In eigener Halle dominierte der RSV Lahn-Dill am Samstagabend die Partie vor rund 900 Besuchern von Beginn an, hatten die Gäste in den Anfangsminuten doch erhebliche Probleme mit der Defensive der Hausherren. Nach sieben Spielminuten stand es so bereits 11:2 für die Wetzlarer, bei denen offensiv in dieser Phase vor allem Center Brian Bell und der deutsche Nationalspieler Thomas Böhme für den Vorsprung sorgten. Bis zum 22:10 (11.) hatten die beiden RSV-Akteure bereits 18 Punkte auf der Habenseite.
Dann trat der polnische Nationalspieler Dominik Mosler auf den Plan. Der Routinier, der sich immer wieder in beste Ausgangspositionen brachte und dort dann mustergültig von seinen Kollegen in Szene gesetzt wurde, avancierte zum Mann des zweiten Viertels. In einer Art Frustbewältigung netzte er mit seiner bekannt physischen Spielweise binnen sieben Minuten 16 Punkte ein, darunter gleich zwei Drei-Punkte-Spiele.
Zur Pause lag der RSV Lahn-Dill damit bereits deutlich mit 42:24 in Front, auch wenn Hannover nach der holprigen Anfangsphase durchaus besser ins Spiel gekommen war. Größte Aktivposten beim Team aus der niedersächsischen Landeshauptstadt waren an seiner alten Wirkungsstätte Joe Bestwick und sein Teamkollege Jan Sadler. Während der Brite, der von 2012 bis 2017 selbst das RSV-Trikot trug, am Ende auf stattliche 25 Punkte, 15 Rebounds und fünf Assists kam, überzeugte Sadler mit einer hohen Trefferquote von knapp 78 Prozent, die ihm am Ende 20 Zähler beisteuern ließ.
Nichts desto trotz schraubten die Hausherren auch nach dem Seitenwechsel das Ergebnis weiter nach oben. Insgesamt zwölf Ballverluste bei den Hannoveranern nutzte der RSV mit schnellem und sehenswerten Kombinationen eiskalt zu insgesamt 15 Fastbreak-Punkten aus. Und selbst wenn die Mannschaft von Cheftrainerin Janet McLachlan das eigene Tempo einmal nicht sofort in zählbaren Erfolg ummünzen konnte, hatten Kapitän Michael Paye & Co. auch unter den Brettern die Lufthoheit. Die 41 zu 32 Reboundüberlegenheit sorgte letztendlich auch dafür, dass der RSV in der Zone mit einer Trefferquote von guten 68,4 Prozent insgesamt 52 seiner 85 Punkte erzielen konnte, während die Gäste aus Niedersachsen dort nur zu 28 Zählern kamen. So geriet der souveräne Erfolg des deutschen Rekordmeisters in diesem Spitzenspiel über die Zwischenstände von 66:40 (29.) und 81:52 (37.) nicht mehr in Gefahr.
Damit kompensierten die Lahn-Diller auch den Ausfall des iranischen Junioren-Nationalspielers Peyman Mizan und von Centerhüne Michael Auprince problemlos. Der Australier sicherte mit seiner Nationalmannschaft fast zeitglich im thailändischen Pattaya mit 58:46 über Südkorea den Auftakterfolg bei den Asien-Ozenanien-Meisterschaften. RSV-Center Bell kam am Ende auf den Tagesbestwert von 26 Punkten und neun Rebounds, sein polnischer Teamkollege Mosler auf 25 Zähler und elf Rebounds, während Böhme mit acht Assists und 18 Punkten glänzte.
Am kommenden Wochenende geht es für den RSV Lahn-Dill nun hoch in den Norden. Die Mittelhessen gastieren am Sonntag, den zweiten Advent bei den BG Baskets Hamburg.