Rolling Chocolate verbuchen ersten Auswärtssieg

Rollstuhlbasketball
Leitwolf André Hopp und seine Jungen Wilden behielten in einem irren ersten Saisonspiel zu jedem Zeitpunkt die Nerven und befinden sich nun in Lauer-Position auf die Tabellenspitze. Foto: Harald Junk

Was für ein erstes Saisonspiel für die Rolling Chocolate Heidelberg: Die Partie stand stets auf Messers Schneide. Den Ausgleich erzielten sie in allerletzter Sekunde. Und dann ein überzeugender 1:10-Run in der Overtime, der den Sieg der Neckarstädter gegen den topbesetzten Aufsteiger Wiesbaden doch noch in trockene Tücher brachte. Die starken Neuzugänge der Rhine River Rhinos Wiesbaden, allen voran die beiden Ex-Bonner Center Matthias Güntner und Oliver Hoffmann, machten es dem Erstliga-Absteiger vom Neckar von Beginn an schwer, das Spiel an sich zu reißen. Güntner traf bis zur Pause überraschend aus allen Lagen, und Hoffmann kontrollierte zusammen mit dem Ex-Heidelberger Weltklasse-Center Ralf die Bretter. Dennoch konnten sich die Jungen Wilden vom Neckar im 1. Viertel noch knapp mit 12:14 gegen das hochmotivierte Team von Ex-Trainerin Christa Weber behaupten.

Im 2. Viertel riss dann allerdings der Faden im Spiel der Heidelberger völlig und es folgten bis zur Pause zehn rabenschwarze Minuten für die Chocolate. Resultat war eine überraschende Halbzeitführung der Rhine River Rhinos von 23:20. Trainer Hopp appellierte zur Pause an seine junge Mannschaft, die Ruhe zu bewahren und sich über den Team- und die Kampfgeist zurück ins Spiel zu „beißen“. Fortan kämpften sich die Jungen Wilden leidenschaftlich zurück in die Partie. Vor allem Junioren-Nationalspieler Nico Dreimüller traf nun sicher aus der Distanz. Unter den Körben konnten sich auch Schöneberg und Hopp immer besser behaupten. Die mentale Stärke der Heidelberger zahlte sich aus. Die Chocolate lagen nach dem 3. Viertel wieder knapp mit 35:37 in Front.

Im 4. Viertel entwickelte sich dann ein hochdramatischer Nervenkrimi. Die Führung wechselte bis in die Schlussminute. Die Spannung war schon längst über den Siedepunkt hinaus, als drei Sekunden vor Schluss der Neu-Wiesbadener Oliver Hoffman eiskalt zum 52:50 einnetzte. Heidelbergs Trainerfuchs Marco Hopp nahm daraufhin sofort zwei Auszeiten, um seinen Schützlingen einen letzten überraschenden Spielzug mit auf den Weg zu geben. Mit Ertönen der Schlusssirene traf Heidelbergs Center Schöneberg, nach einem angetäuschten Dreier und schnellen Pass von André Hopp per Korbleger doch noch zum 52:52- Ausgleich. In der Overtime ließen die Jungen Wilden dann nochmals ihre Klasse aufblitzen und rissen das Spiel durch einem 1:10- Run mit 53:62 doch noch auf ihre Seite.

„Wir haben heute zum Saisonauftakt bewiesen, dass wir als Team auch mit äußerst schwierigen Situationen umgehen können. Doch sollten wir uns zukünftig gar nicht erst in solche Situationen manövrieren“, gab der sichtlich erleichterte aber nicht unkritische Heidelberger Headcoach Marco Hopp nach der Partie zu Protokoll.

Für Heidelberg spielten:

Schöneberg (23), Hopp (16), Dreimüller (14), Ernst (2), Gumpert Ch. (2), Gumpert Th. (2), Grubmüller (2), Scherke (1), Vogt.

Für Wiesbaden spielten:

Güntner (15), Schwarz (13), Hoffmann (8), Spitz (6), Hildebrandt (4),     Weber (4), Jung (3), Busch, Gerber, Gundert, Müller, Witte.

Aktuelle Tabelle der 2. Bundesliga Süd:

Team Pkte Körbe +/- Sp
1. RSV Basket Salzburg 1   2 : 0 63 : 41 22 1
2. RBB München Iguanas   2 : 0 61 : 41 20 1
3. USC München 1   2 : 0 78 : 66 12 1
4. SGK Rolling Chocolate 1   2 : 0   62 : 53 9
5. Rhine River Rhinos 1   0 : 2 53 : 62 -9 1
6. Sabres Ulm 1   0 : 2 66 : 78 -12 1
7. RSV Lahn-Dill 2   0 : 2 41 : 61 -20 1
8. Mainhatten Skywheelers 2   0 : 2 41 : 63 -22 1

 Johannes Ernst

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