Steffen Warias (30/RVC Reute/Tübingen) hatte direkt für den Auftakt nach Maß gesorgt: Gold im Zeitfahren beim Weltcupfinale der Para-Cycler in Pietermaritzburg (Südafrika) und damit schon vor dem abschließenden Straßenrennen den Gesamtweltcup für sich entschieden. Im Warmfahrzelt hatte er daher gut lachen und setzte seine Teamkollegen freundschaftlich unter Druck: „Jetzt habe ich es vorgemacht, ihr müsst es nur noch nachmachen“, zwinkerte Warias. Gesagt, getan: Hans-Peter Durst (57/Sturm 1925 Homburg/Dortmund) und Michael Teuber (47/BSV München/Dietenhausen) feierten ebenfalls den Gewinn des Gesamtweltcups, Teuber gelang sogar noch ein Doppelsieg, Durst holte Gold im Zeitfahren und Silber im Straßenrennen.
Das deutsche Team hat zum Abschluss noch einmal seine Stärke unter Beweis gestellt und eine fantastische Saison gekrönt – drei Gesamtweltcupsiege, achtmal Gold, zweitbeste Nation hinter den USA und jede Menge wichtige Punkte eingefahren hinsichtlich der Startplätze für die Paralympics in Rio 2016. „Das war fast die maximale Ausbeute. Wir haben super Erfolge gesammelt und sind natürlich sehr zufrieden“, freute sich Bundestrainer Patrick Kromer. Neben dem Gesamtweltcupsieger-Trio überzeugten vor allem auch Christiane Reppe mit einem Doppelsieg, Dorothee Vieth mit Gold im Zeitfahren und Silber im Straßenrennen sowie Vico Merklein, der das Straßenrennen als Schnellster beendete. Die weiteren deutschen Medaillen sammelten Kerstin Brachtendorf (Silber/Straße, Bronze/Zeit), Max Weber (Silber/Straße) und Jana Majunke (Bronze/Zeit) sowie das Herren-Team (Bronze).
Entsprechend war die Stimmung beim deutschen Team blendend. Hans-Peter Durst ließ sich auch von seinem Sturz beim WM-Zielsprint unmittelbar hinter der Ziellinie nicht aufhalten, als sich der Doppel-Weltmeister eine Gehirnerschütterung, Prellungen und Schürfwunden zugezogen hatte. „Zwar war ich aufgrund des defekten Rahmens nach dem Sturz nicht auf meinem gewohnten Rad unterwegs, doch abgesehen davon war ich wieder richtig gut in der Spur. Sechs Wochen nach dem kapitalen Sturz war ich vor den Rennen sehr gespannt, jetzt freue mich über den super Abschluss einer tollen Saison“, resümierte Durst. Ebenfalls glücklich zeigte sich Michael Teuber: „Nach dem Beinbruch 2014 war es meine bislang schwierigste Saison – und trotzdem eine meiner besten. Dass mir dabei mit mittlerweile 47 Jahren die Titelverteidigung im WM-Zeitfahren, fünf Weltcupsiege und der Gewinn des Gesamtweltcups gelungen sind, ist einfach unglaublich.“
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