Bei Weiterentwicklungen in der medizinischen Rehabilitation muss die Teilhabeorientierung deutlich in den Fokus gerückt werden. Zu diesem Themenfeld veranstaltet die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) vom 14. bis 15. November 2016 in Berlin den Kongress „Teilhabe – Anspruch und Wirklichkeit in der medizinischen Rehabilitation“ unter der Schirmherrschaft von Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Kongresspräsident ist Alfons Bauer vom Sozialverband Deutschland (SoVD). In Deutschland umfasst medizinische Rehabilitation ein breites Feld von Angeboten der gesetzlichen Renten-, Kranken- und Unfallversicherung sowie weitere medizinisch-rehabilitative Leistungen, die in anderen Sozialleistungsbereichen erbracht oder dort veranlasst werden. Aufgrund verschiedener Zuständigkeiten und vieler Schnittstellen ergeben sich aus dieser Systematik oft erhebliche Schwächen, aber auch Chancen.
Um Teilhabe und Inklusion wirkungsvoll zu unterstützen, ist es erforderlich, diese Leistungen auf die konkreten Bedarfe der Menschen mit Behinderung unter Berücksichtigung ihrer Lebenswelt zuzuschneiden und zusammenzuführen. Das gelingt insbesondere durch koordinierte Zusammenarbeit der zahlreichen Beteiligten. Der DVfR-Kongress wird Entwicklungserfordernisse der medizinischen Rehabilitation ausloten und dabei auch den Diskurs des Projekts „RehaInnovativen“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales aufgreifen. Die Anforderungen einer sich kontinuierlich wandelnden Lebens- und Arbeitswelt sowie einer inklusiven Gesellschaft, wie sie durch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) bestimmt sind, werden dabei zugrunde gelegt.
Neben verschiedenen Vorträgen und Podiumsdiskussionen, u.a. zu aktuellen Herausforderungen in der medizinischen Reha, zu ethischen und gesellschaftlichen Perspektiven sowie zum geplanten Bundesteilhabegesetz, finden zehn Workshops statt, die unterschiedlichste Facetten des Themas beleuchten. In zwei Blöcken können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für bis zu zwei Workshops anmelden und sich auf diese Weise mit verschiedenen Themen vertiefend auseinandersetzen. Zum DVfR-Kongress 2016 lädt die DVfR Menschen mit Behinderungen, Sozial- und Selbsthilfeverbände, Akteure der Rehabilitation aus Einrichtungen, Diensten und Verbänden, von Rehabilitationsträgern, aus Unternehmen, Kommunen, Bildungseinrichtungen und dem Gesundheitsbereich sowie Politiker, Wissenschaftler, Juristen und weitere Interessierte am Thema „Medizinische Rehabilitation und Teilhabe“ herzlich ein. Weitere Informationen zur Veranstaltung, die Möglichkeit zur Anmeldung sowie das vorläufige Programm finden Sie unter www.dvfr.de/kongress.
Über die DVfR
Die DVfR ist in Deutschland die einzige Vereinigung, in der Vertreterinnen und Vertreter aller Akteure im Bereich Rehabilitation und Teilhabe gleichberechtigt zusammenwirken: Selbsthilfe-und Sozialverbände, Sozialleistungsträger, Rehabilitationseinrichtungen und -dienste, Reha- Experten sowie Berufs- und Fachverbände. Die Mitglieder der DVfR und ihre Partner in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft engagieren sich gemeinsam in einem interdisziplinären und sektorenübergreifenden, konsensorientierten Diskurs zur Weiterentwicklung von Rehabilitation, Teilhabe und Selbstbestimmung. Grundsätzlich befasst sich die DVfR dabei mit allen Bereichen der Rehabilitation, also der medizinischen, schulischen, beruflichen und sozialen Rehabilitation, sowie auch Fragen der gezielten Prävention im Sinne ihres Leitbildes und ihrer Satzung.