Zum Amtsantritt gab’s vom Präsidenten symbolisch eine Schultüte: Thomas Urban ist neuer Generalsekretär des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) und leitet ab sofort dessen Geschäftsstelle in Frechen. Herzlich begrüßt wurde der 52-Jährige an seinem neuen Arbeitsplatz nicht nur von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch von Präsident Friedhelm Julius Beucher. Zuvor war die Stelle des Generalsekretärs rund drei Jahre lang unbesetzt.
Urban leitete zuletzt seit 2012 das Sportamt der Stadt München. Begonnen hat der gebürtige Ulmer seine berufliche Karriere als persönlicher Referent des Generalsekretärs im Deutschen Leichtathletik-Verband. Anschließend zog es Urban 1992 zum Deutschen Alpenverein. Dort stieg der zweifache Familienvater 2002 zum Hauptgeschäftsführer auf. In dieser Zeit verdoppelten sich die Mitgliederzahlen auf über eine Million, und Urban stemmte mit seinem Team die daraus resultierenden Herausforderungen.
Neuen Schwung erhofft sich auch der Deutsche Behindertensportverband mit der Wiederbesetzung der Position des Generalsekretärs. „Dafür haben wir den Richtigen gefunden. Thomas Urban hat vielfältige Erfahrungen gesammelt, kennt die Verbandsstrukturen ebenso wie den Sport und verfügt über ein sehr gutes Netzwerk. Er wird neue Impulse setzen, die den Behindertensport in Deutschland voranbringen“, ist Präsident Friedhelm Julius Beucher überzeugt.
Voller Tatendrang: „Ich freue mich auf die spannende Aufgabe“
Urban freut sich auf seine neue Aufgabe, die er voller Tatendrang aufgenommen hat. „Ich freue mich auf die spannende Aufgabe, den Behindertensport in Deutschland gemeinsam mit meinem Team voranzubringen. Gleichzeitig gilt diesem Team auch mein Dank für die erfolgreiche Arbeit in den vergangenen Jahren“, sagt der 52-Jährige. Mit den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro liegt ein spannendes Jahr vor dem Deutschen Behindertensportverband. „In Brasilien werden unsere Spitzensportler um Medaillen kämpfen, doch auch wieder um mehr Aufmerksamkeit für ihre großartigen Leistungen. Diese Faszination, die von den Spielen ausgeht, wollen und müssen wir nutzen für den gesamten Behindertensport in Deutschland“, betont Urban. Schließlich habe der Verband mehr als 640.000 Mitglieder in über 6200 Vereinen, die dort Breiten-, Präventions- und Rehasport betreiben und von über 40.000 Übungsleitern betreut werden. „Der DBS ist ein unverzichtbarer Bestandteil für den Rehasport in Deutschland. Gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels sind diese Angebote von großer Bedeutung“, erklärt der neue Generalsekretär.
Ein wichtiges Thema sei auch die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung am Alltagsleben und damit auch am Sportleben: die Inklusion. „Doch dafür“, sagt Urban, „brauchen wir auch behindertengerechte Sportanlagen“. Der Deutsche Olympische Sportbund habe erst kürzlich wieder Zahlen veröffentlicht, dass sich in Deutschlands Sportstätten ein Sanierungsbedarf von rund 42 Milliarden Euro aufgebaut hat. „Einerseits brauchen wir dringend moderne Sportstätten, andererseits muss es sich unbedingt auch um einen behindertengerechten Ausbau handeln“, sagt der neue DBS-Generalsekretär. Aus eigener Erfahrung beim Sportamt in München wisse er, dass in den Städten und Gemeinden häufig Unkenntnis darüber herrsche, wie ein solcher inklusiver Ausbau umgesetzt wird. „Sportstätten sind die Basis, ob für den Breiten- oder den Leistungssport. Nur mit einem dichten Netz an gut ausgebauten Sportstätten gelingt es, Bewegung teilweise überhaupt erst zu ermöglichen und den Spaß daran zu fördern. Für die Kommunen müssen Sportstätten aber auch finanzierbar sein – und für Menschen mit Behinderung nutzbar“, erklärt Urban.
Die öffentliche Aufmerksamkeit rund um den Behindertensport weiter steigern und mit dazu beitragen, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um den Sport auch ausüben zu können – für Thomas Urban wichtige Grundpfeiler für die Zukunft des Behindertensports. „Menschen mit Behinderung müssen wissen, welche Sportangebote es für sie gibt und welche Möglichkeiten wir gemeinsam mit unseren 17 Landes- und zwei Fachverbänden bieten. Das ist aus verschiedenen Blickwinkeln von großer Bedeutung: von der Gewinnung von neuem Nachwuchs über Gesundheit und mehr Lebensqualität im Rahmen des Breiten- und Rehasports bis hin zur Förderung des Leistungssports.“ Spannende und herausfordernde Aufgaben für den neuen Generalsekretär des DBS, der 2016 mit Volldampf Kurs auf Rio nehmen wird, um den Rückenwind von den Paralympics für den gesamten Behindertensport in Deutschland zu nutzen.
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