Das Deutsche Sportabzeichen hatte im vergangenen Jahr rein statistisch gesehen zwar einen leichten Rückgang zu verzeichnen, die Zahl der Verleihungen bleibt aber auf einem hohen Niveau stabil – so lässt sich die Sportabzeichen-Statistik 2014 zusammenfassen. Insgesamt absolvierten 801.411 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erfolgreich ihre Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen, und damit 6.899 weniger als 2014. Dies gab der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Freitag in Berlin, anlässlich der Eröffnungsveranstaltung der diesjährigen Sportabzeichen-Tour, bekannt. Im Vergleich zum Jahr 2013 könne bundesweit von einer Konsolidierung bei den Verleihungszahlen gesprochen werden.
Die Veranstaltungsreihe widmet sich 2015 vermehrt der Inklusion im Sport. In diesem Zusammenhang begrüßt der DOSB den Aufwärtstrend bei den Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung: 7.274 Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung absolvierten 2014 erfolgreich die Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen, das waren 452 mehr als im Jahr davor. Die Zahlenrückgänge in der Sportabzeichen-Bilanz 2014 insgesamt unterliegen erheblichen regionalen Schwankungen, verteilen sich aber fast gleichmäßig auf den Jugend- und Erwachsenenbereich. Auch das zeigen die Zahlen: Wer das Deutsche Sportabzeichen ablegt, trainiert in der Regel auf ein bestmögliches individuelles Erfolgserlebnis hin. Denn am häufigsten gibt es das Deutsche Sportabzeichen in Gold.
Leistungsorientierte Vergabe kommt an
„Im zweiten Jahr nach der umfangreichen Sportabzeichen-Reform freuen wir uns, dass die Zahl der abgelegten Sportabzeichen relativ stabil geblieben ist“, sagte DOSB-Vizepräsident Breitensport/Sportentwicklung Walter Schneeloch im Vorfeld des Sportabzeichen-Tourauftaktes in Berlin. „Die neue leistungsorientierte Vergabe des Sportabzeichens in Gold, Silber und Bronze kommt bei den Breitensportlerinnen und -sportlern richtig gut an und motiviert sie zu ‚goldenen‘ Leistungen. Denn die meisten Sportabzeichen konnten wir in Gold verleihen, und zwar sowohl im Jugend- wie im Erwachsenenbereich.“
Gudrun Doll-Tepper, DOSB-Vizepräsidentin Bildung und Olympische Erziehung, erklärte beim Pressegespräch in Berlin: „Wie in allen gesellschaftlichen Bereichen spüren wir auch beim Deutschen Sportabzeichen die Folgen des demografischen Wandels. Wir müssen uns in Zukunft noch stärker darum bemühen, bei den Kindern schon in der Schule den Grundstein für lebenslangen aktiven Sport zu legen. Die Lehrerinnen und Lehrer sollten wir wieder mehr dafür gewinnen, mit den Klassen für das Deutsche Sportabzeichen zu trainieren. Die tolle Atmosphäre bei der Sportabzeichen-Tour ist dafür die beste Werbung.“
Schwerpunkt Inklusion
Gemäß dem Slogan „Deutsches Sportabzeichen – DEINE Herausforderung“ waren beim heutigen Tourauftakt in Berlin Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Behinderung auf dem Gelände des SC Siemensstadt zusammengekommen, um ihr Sportabzeichen gemeinsam abzulegen. Mit der vom Landessportbund Berlin organisierten Veranstaltung startete die zwölfte Sportabzeichen-Tour des DOSB, die jedes Jahr quer durch Deutschland unterwegs ist, um bei Jung und Alt für regelmäßige Bewegung und Sport zu werben. Insgesamt macht sie 2015 an neun Orten Station. Die Sportabzeichen-Stopps mit Schwerpunkt Inklusion sind Teil eines auf drei Jahren angelegten Projektes des DOSB, das von der Aktion Mensch gefördert und gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband, Special Olympics Deutschland und dem Deutschen Gehörlosen-Sportverband durchgeführt wird.
Die weiteren Tourstopps im Überblick
19. Juni, Hamm (Nordrhein-Westfalen)
24. Juni, Stadtallendorf (Hessen)
26. Juni, Cottbus (Brandenburg)
3. Juli, Sonneberg (Thüringen)
7. Juli, Dresden (Sachsen)
14. Juli, Bremen / Schwerpunkt Inklusion
16. Juli, Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) / Schwerpunkt Inklusion
24. Juli, Rosenheim (Bayern) / Schwerpunkt Inklusion
Der DOSB, der unter seinem Dach 98 Mitgliedsorganisationen mit rund 90.000 Vereinen und 27 Millionen Mitgliedschaften vereint, hat die Sportabzeichen-Tour 2004 aus der Taufe gehoben, um möglichst viele für lebenslangen Sport zu begeistern. Wichtige Unterstützung leisten dabei die Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens: die Sparkassen-Finanzgruppe, kinder+Sport, Ernsting’s family und die Krankenkasse BKK24.
Tipps von Olympiasiegern
Mit der Sportabzeichen-Tour kommen auch 2015 wieder viele prominente Sportlerinnen und Sportler zu den einzelnen Stationen. Der Silbermedaillen-Gewinner im Zehnkampf der Olympischen Spiele von Atlanta 1996, Frank Busemann, ist dieses Jahr schon zum siebten Mal als Botschafter für kinder+Sport unterwegs. Für die Sparkassen-Finanzgruppe werden der frühere Weltklasse-Stabhochspringer Danny Ecker, der 16-malige Paralympics-Sieger Gerd Schönfelder und der dreimalige Kanu-Olympiasieger Andreas Dittmer verschiedene Tour-Stopps besuchen. Ernsting’s family ist mit Stunt- und Actionmodel Miriam Höller vor Ort. In Kaiserslautern und Rosenheim ist Paralympics-Schwimmerin Kirsten Bruhn als Sportbotschafterin für den DOSB dabei. Natürlich darf auch DOSB-Maskottchen Trimmy nicht fehlen.
Unter www.splink.de/sportabzeichen können alle über die Sportabzeichen-App aktuelle Leistungsanforderungen und bundesweite Sportabzeichen-Treffs abrufen, die eigenen Leistungen über Twitter und Facebook mit anderen vergleichen sowie ihre Trainingsleistungen festhalten und ihren Weg zum Deutschen Sportabzeichen dokumentieren. Auf der App wie auch auf www.deutsches-sportabzeichen.de ist eine Social Wall eingebunden, auf der alle Tweets und Bilder mit dem Hashtag #Sportabzeichen zusammenlaufen.
Außerdem ist ein neuer Imagefilm zum Deutschen Sportabzeichen auf der Facebook-Seite von Sportdeutschland sowie im Youtube-Kanal des DOSB zu sehen. Prominente Protagonisten des Trailers sind Andreas Dittmer, Miriam Höller, der Alpin-Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier, und die Paralympics-Siegerin im Rollstuhlbasketball Johanna Welin. Sie zeigen in verschiedenen Alltagssituationen, was es heißt, in Form zu sein und motivieren den Zuschauer damit, das Deutsche Sportabzeichen abzulegen – ganz nach dem Motto „Wann stellst du dich deiner Herausforderung?