Weitsprung-Gold für Markus Rehm, Bronze für Felix Streng

Foto: Oliver Kremer @ Pixolli Studios
Foto: Oliver Kremer @ Pixolli Studios

Markus Rehm hat bei den Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro Gold im Weitsprung der Klasse T44 gewonnen und damit seinen Erfolg von London wiederholt.

Der 28-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen, der von Steffi Nerius trainiert wird, sprang im sechsten Versuch auf 8,21 Meter und siegte deutlich. Felix Streng sicherte sich Bronze.

Für Rehm ist es nach dem Sieg mit der 4×100-Meter-Staffel schon das zweite Gold bei den Spielen in Rio. Seit seinem internationalen Debüt 2009, als er bei der IWAS-Junioren-Weltmeisterschaft Gold gewinnen konnte, ist er im Weitsprung im paralympischen Sport ungeschlagen. „Die Leistung war gut, ich wollte zeigen, dass paralympischer Spitzensport auch mit olympischem Sport mithalten kann“, sagte Rehm vor einer großen Journalistenschar.

Sein Leverkusener Vereinskollege Felix Streng, der bei Karl-Heinz Düe trainiert und neben dem Staffelgold auch schon Bronze über 100 Meter geholt hatte, startete wie Rehm mit 7,13 Metern – für ihn eine Verbesserung seiner persönliche Bestleistung um 23 Zentimeter. Damit ist er erst der dritte T44-Weitspringer, der jemals über sieben Meter springen konnte. „Ich hätte eigentlich noch weiter springen wollen, aber habe das Brett irgendwie nicht mehr getroffen. Trotzdem ist es schön, zum Club der 7-Meter-Springer zu gehören. Vielleicht kann ich den Niederländer ja nächstes Jahr angreifen und ärgern“, sagte Streng und meinte Roland Hertog, der den deutschen Doppelsieg verhinderte: Der Niederländer sprang im ersten Versuch 7,29 Meter und ging damit sogar in Führung, im zweiten Versuch überholte ihn Rehm mit 7,33 Metern aber und steigerte sich in jedem Sprung auf letztendlich 8,21 Meter – Paralympischer Rekord. „Es ist immer schön, wenn man sich im letzten Versuch noch steigern und einen raushauen kann.“

Rehm braucht nun nach den anstrengenden letzten Wochen erst einmal eine Pause: „Ich muss runterkommen, deshalb fahre ich auch in den Urlaub. Und dann mal schauen, was nächstes Jahr passiert.“ Der Weitspringer, der auch schon bei den Nichtbehinderten Deutscher Meister geworden war und Ambitionen hatte, in Rio auch bei Olympia starten zu dürfen, hat sich mit dem Leichtathletik-Weltverband IAAF zusammengesetzt. „Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr in London, dass ich auch bei den Nichtbehinderten springen darf. Wir haben in den Gesprächen gemerkt, dass wir nicht so weit auseinander sind. Es geht mir nicht darum, Medaillen zu gewinnen, sondern einfach um den Wettkampf und darum, den paralympischen Sport noch bekannter zu machen.“

PM/AWS

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