Für die Pflege von Angehörigen muss immer mehr Zeit und eigenes Geld aufgewendet werden. Dies zeigt eine aktuelle Studie der AOK. Vor allem Frauen können deshalb oft nur in Teilzeit arbeiten. Martin Schirdewan, Vorsitzender der Partei Die Linke, bekräftigt deshalb seine Forderung nach einer Solidarischen Pflegevollversicherung, die auch die Angehörigen entlasten würde.
„Die Pflege von Angehörigen wird für immer mehr Menschen zur Armutsfalle. Viele pflegende Menschen müssen die Lücken des maroden Pflegesystems durch unbezahlte Arbeit füllen. Wie die aktuellen Zahlen der AOK zeigen, müssen die Betroffenen immer mehr Zeit und Geld aufwenden, um Vater, Mutter oder Oma zu betreuen.
Oft sind es Frauen, die Angehörige zu Hause betreuen und deshalb nur noch in Teilzeit arbeiten können. Sie müssen nicht nur auf Einkommen verzichten, sondern werden später auch weniger Rente erhalten. Wer heute Oma pflegt, wird später zum Sozialfall. Das darf nicht sein!
Deshalb fordert Die Linke eine Solidarische Pflegevollversicherung, die alle pflegerischen Leistungen abdeckt. Pflegende Angehörige, die berufstätig sind, brauchen echte Lohnersatzleistungen. Wir wollen sechs Wochen Freistellung bei vollem, arbeitgeberfinanzierten Lohnausgleich beim ersten Auftreten eines familiären Pflegefalls. Wir fordern zudem einen Rechtsanspruch auf familiengerechte Arbeitszeiten für alle, die Angehörige pflegen.
Menschen mit Pflegebedarf und ihre Familien sollten auch keine Eigenanteile mehr zahlen müssen. Die pflegenden Angehörigen könnten so schnell Hilfe durch Pflegerinnen und Pfleger erhalten, auch wenn das Geld in der Haushaltskasse knapp ist.“