Am Samstag treffen zwei der ganz großen Namen der deutschen Rollstuhlbasketball-Szene aufeinander. Gesucht wird in der laufenden Spielzeit der 44. Deutsche Meister, alleine Gastgeber RSV Lahn-Dill und sein Kontrahent USC München haben davon bisher 25 Meistertitel zusammen gewonnen. Am Samstagabend um 19:30 Uhr in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle treffen die beiden RBB-Giganten zum dritten Mal in der aktuellen Saison aufeinander.
Inklusive des Viertelfinalerfolges im Dezember gingen beide bisherigen Spiele klar an die Mittelhessen, die im Hinspiel an der Isar mit 100:41 den höchsten Erfolg in der gemeinsamen Erstligageschichte feierten. Insgesamt 59-mal standen sich beide Seiten seit 1985 in Pflichtspielen gegenüber, 16-mal triumphierten die Bayern, die mit ihren Erfolgen dem RSV Lahn-Dill schon oft bittere Wunden zugefügt haben. Im 60. Duell der beiden RBB-Giganten soll dies nach Wunsch der Wetzlarer Rollis jedoch nicht passieren.
Gerade in dieser Saison hat der RSV dem Rückkehrer in die erste Bundesliga die aktuelle Hackordnung noch einmal aufzeigen können, doch die Tendenz des Traditionsvereins von der Isar zeigt mittel- und langfristig eindeutig nach oben. Im Jahr 2013 noch aus der Beletage abgestiegen, hat sich der Verein inhaltlich und medial neu aufgestellt, im vergangenen Sommer die Rückkehr in die höchste Spielklasse gefeiert und zu Beginn dieser Saison dort für Furore gesorgt. Auch wenn dieser Anfangselan ein wenig verflogen zu sein scheint, besitzen die Münchner einen qualitativ hochwertigen Kader.
Allen voran Nationalspieler Sebastian Magenheim, der in seine alte Heimat zurückgekehrt ist und dort mit aktuell 18,8 Punkten pro Partie auch gleich zum Topscorer des Teams avancierte. Auf der Bank hat der Brite Sinclair Thomas, einst in Zwickau in der Verantwortung, das Kommando übernommen und besitzt mit dem pfeilschnellen Australier Kim Robins, dem bosnischen Center Suad Sutic, dem Letten Kaspar Turks oder der Österreicherin Conny Wibmer ausgezeichnete Optionen. Neuester Zugang ist der aus Trier kommende Nachwuchsspieler Florian Ewertz, der in der Winterpause von der Mosel an die Isar wechselte.
„Wir wollen uns Schritt für Schritt für die näherkommende entscheidende Phase in der Saison verbessern, dazu gehört logischer Weise auch eine Steigerung im Spiel gegen München dazu“, freut sich RSV-Trainer Nicolai Zeltinger auf die Partie am Samstagabend: „Wir müssen allerdings aufpassen, denn wenn die Münchner ihre Chance auf die Playoffs aufrechterhalten wollen, dann müssen sie irgendwann den Turbo wieder zünden“. Verzichten muss der RSV-Trainer am 12. Spieltag auf Marco Zwerger, den Schulterprobleme zu einer Pause zwingen. Dafür sind mit Nico Dreimüller und Christopher Huber beide Junioren-Nationalspieler mit an Bord gegen die Süddeutschen.
Zeltinger wünscht sich dabei natürlich, dass wie im Hinspiel vor allem Michael Paye und Thomas Böhme wirbeln. Die beiden RSV-Topscorer erzielten an der Säbener Straße Mitte Oktober zusammen 55 Punkte, knackten wenige Sekunden vor der Schlusssirene in Person von Böhme per Freiwurf die 100-Punkte-Schallmauer und fügten dem damaligen Gastgeber so am dritten Spieltag die erste Saisonniederlage bei.
RBBL, 12. Spieltag: RSB Thuringia Bulls – Doneck Dolphins Trier, RSV Lahn-Dill – USC München (beide Sa.), Hannover United – Mainhatten Skywheelers, BSC-Rollers Zwickau – RBC Köln 99ers, BG Baskets Hamburg – FCK Rolling Devils (alle So.).
Andreas Joneck