Verena Bentele besucht gehörlose Auszubildende bei Mercedes

Schwerbehinderte Beschäftigte bei Daimler
Verena Bentele (3.v.l.) im Dialog mit zwei gehörlosen Jugendlichen und der Ausbildungsmeisterin Sabine Oetting. Links im Bild der Behindertenbeauftragte von Bremen, Dr. Joachim Steinbrück. Dabei auch der Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner (3.v.r.), Heino Niederhausen (2.v.l.), Personalleiter Standort Bremen, und Alfons Adam (Mitte), Gesamtvertrauensperson der schwerbehinderten Menschen bei Daimler. Foto: Daimler

Die Ausbildung von jungen Menschen mit Behinderung ist fester Bestandteil der Unternehmenskultur im Mercedes-Benz Werk Bremen. Aktuell haben dort acht schwerbehinderte Jugendliche den Sprung ins Berufsleben geschafft und leisten als Auszubildende ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens. Davon hat sich Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, bei einem Rundgang durch die Ausbildungswerkstatt und im Dialog mit zwei gehörlosen Jugendlichen überzeugt. Gemeinsam mit dem Behindertenbeauftragten des Landes Bremen, Dr. Joachim Steinbrück, und dem Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, besuchte sie drei Einrichtungen in der Region, die sich durch ihr besonderes Engagement für die Inklusion von Menschen mit Behinderung auszeichnen.

„Im Mercedes-Benz Werk Bremen werden Jugendliche mit Behinderung voll in den laufenden Betrieb eines Großkonzerns integriert. Mit der richtigen Hilfestellung stehen ihnen alle Entwicklungsmöglichkeiten für eine erfolgreiche berufliche Zukunft offen. Die Arbeitsmöglichkeiten, die Daimler für Jugendliche mit Behinderung schafft, sind ein Gewinn für beide Seiten: Das Unternehmen hat fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter und die Jugendlichen können durch Leistung überzeugen“, erklärt Verena Bentele. „Wir sehen hier, dass Inklusion auch in der Wirtschaft gelingen kann“, ergänzt Dr. Joachim Steinbrück. „Daimler setzt sich mit großem Engagement für die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben ein. Ich hoffe, dass sich weitere Unternehmen daran orientieren und zunehmend mehr behinderten Jugendlichen eine Berufsausbildung ermöglichen.“

Seit 2007 wurden im Mercedes-Benz Werk Bremen 29 Schwerbehinderte in eine Ausbildung eingestellt und anschließend übernommen. Heino Niederhausen, Personalleiter Standort Bremen: „Die Beschäftigung von Mitarbeitern mit Behinderung leistet einen wichtigen Beitrag zu einer vielfältigen Belegschaft. Wir sehen es als echte Bereicherung an, dass Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammenarbeiten. So verbessern sich neben den fachlichen Ergebnissen auch die soziale Kompetenz und der Teamgeist.“

Irene Dächer und Robert Feraro beispielsweise sind gehörlos und haben im September 2014 im Werk Bremen ihre Ausbildung begonnen. „Wann immer es sinnvoll und notwendig ist, werden die beiden von einem Gebärdendolmetscher begleitet“, erzählt die Ausbildungsleiterin Sabine Oetting beim Rundgang durch die Ausbildungswerkstatt. „Das ist insbesondere in den Einführungswochen wichtig, damit sich die Jugendlichen auf das Mundbild und die Rhetorik ihres Meisters einstellen können. Im Arbeitsalltag erleichtern neue Medien die Kommunikation unter den Auszubildenden.“ Seit Anfang des Jahres können die gehörlosen Jugendlichen außerdem gemeinsam mit ihrer Ausbildungsgruppe die Berufsschule besuchen. Der Unterricht wird dort vollständig gedolmetscht. „Es ist toll, zu sehen, wie positiv sich das auf den Gruppenzusammenhalt ausgewirkt hat“, sagt Oetting.

Zurzeit durchlaufen bei Daimler 75 junge Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen eine Berufsausbildung. Die Beschäftigungsquote von schwerbehinderten Menschen insgesamt liegt im Konzern bei mehr als sechs Prozent und damit über der gesetzlich geforderten Mindestquote. Alfons Adam, Gesamtvertrauensperson der schwerbehinderten Menschen bei Daimler: „Gemeinsam arbeiten wir an einer Kultur der Inklusion und möchten in Zukunft noch mehr Jugendliche mit Behinderung ermutigen, sich für eine Ausbildung in der Automobilindustrie zu bewerben. Für uns ist das ein langfristiges Engagement, bei dem neben der Ausbildung insbesondere unsere Kooperationen mit Schulen und Verbänden, eine ganzheitliche Barrierefreiheit und ein betriebliches Eingliederungsmanagement im Fokus stehen.“

In Bremen arbeitet die Daimler AG beispielsweise mit der Schule an der Marcusallee zusammen, um jungen Menschen bereits in der Schulzeit Praktikumseinsätze zu vermitteln. Das Engagement für Schüler schließt auch Nachwuchskräfte mit Lernschwäche ein: Seit über zehn Jahren werden im Werk Bremen jährlich circa zehn Jugendliche mit Lernbehinderung ausgebildet. Außerdem hört Inklusion bei Daimler nicht hinter den Werkstoren auf, sondern setzt sich in der Wertschöpfungskette fort. Das Unternehmen vergibt jährlich ein Auftragsvolumen von rund 28 Millionen Euro an Behindertenwerkstätten in ganz Deutschland.

Auch produktseitig hat die Daimler AG individuelle Mobilitätslösungen für Menschen mit Behinderung im Portfolio. So bieten alle Mercedes-Benz Partner behindertengerechte Fahrhilfen direkt ab Werk an. Ein Mercedes-Benz kann damit gleich bei der Fahrzeugbestellung mit spezifischen Einbauten geordert und anschließend in einem Kundencenter abgeholt werden. Das Angebot reicht von Bedien- und Lenkhilfen über Pedalveränderungen bis zu Techniken zum bequemen Ein- und Aussteigen.

Ausbildung im Mercedes-Benz Werk Bremen

Folgende neun Ausbildungsberufe werden im Mercedes-Benz Werk Bremen angeboten: Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik, Fachkraft für Metalltechnik Fachrichtung Montagetechnik, Konstruktionsmechaniker/-in, Kraftfahrzeugmechatroniker/-in, Mechatroniker/-in, Metallwerker/in, Verfahrensmechaniker/-in für Beschichtungstechnik, Werkzeugmechaniker/-in und Sozialversicherungsfachangestellte/r. In Kooperation mit der Dualen Hochschule werden zwei Studiengänge angeboten: Mechatronik Allgemein und Mechatronik Fahrzeugtechnik.

Über das Mercedes-Benz Werk Bremen

Mit rund 12.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Mercedes-Benz Werk Bremen größter privater Arbeitgeber in der Region. Aktuell werden am Standort acht Modelle produziert: Die Limousine, das T-Modell und das Coupé der C-Klasse, das Coupé und Cabriolet der E-Klasse, der Geländewagen GLC, sowie die beiden Roadster SLK und SL laufen in Bremen vom Band. Im Jahr 2014 hat das Werk rund 340.000 Fahrzeuge produziert. Als Kompetenzzentrum für die C-Klasse steuert das Mercedes-Benz Werk Bremen den Anlauf und die Produktion der volumenstärksten Baureihe von Mercedes-Benz in den Auslandswerken Tuscaloosa/USA, Peking/China und East London/Südafrika.

Weitere Informationen von Mercedes-Benz sind im Internet verfügbar:

www.media.daimler.com und www.mercedes-benz.com

 

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