Gemeinsam auf dem Weg zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung – das war das Motto einer zweitätigen Fachveranstaltung in Münster. Mehr als 120 Akteure aus dem Rehabilitation-Geschehen nutzten die Gelegenheit, um sich der trägerübergreifenden Zusammenarbeit zu widmen. Initiiert durch die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR), in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe (BAGüS) und der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Westfalen, wurde das in die Tat umgesetzt, wovon alle reden: Vernetzen und Zusammenarbeiten.
Ingo Nürnberger, Abteilungsleiter des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und Vorstandsvorsitzender der BAR, unterstrich in seiner Begrüßung die Notwendigkeit zur professionellen Zusammenarbeit: „Die Sozialhilfeträger und die Sozialversicherungen müssen noch stärker zusammenarbeiten. Das hilft den Menschen mit Behinderung, weil sie schneller und umfassender unterstützt werden und sorgt dafür, dass wir die begrenzten finanziellen Mittel noch effektiver einsetzen.“ Das bestätigte auch Thomas Keck, Geschäftsführer der gastgebenden DRV Westfalen. „Anstatt neue Beratungsstrukturen kostenträchtig zu entwickeln, gilt es die vorhandenen Strukturen ständig weiterzuentwickeln, um den Menschen mit Behinderungen während des gesamten Teilhabeprozesses einen kompetenten Ansprechpartner zu bieten“, so Keck. Nicht zuletzt brachte Matthias Münning als Vorsitzender der BAGüS zum Ausdruck, dass die Tagung für gelebte Kooperation steht: „Die Veranstaltung kann als positives Signal betrachtet werden für die Zusammenarbeit zwischen Sozialhilfe und Sozialversicherung.“
So haben sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Sozialleistungsträger, aus Unternehmen, Politik und Wissenschaft getroffen, um sich mit den zentralen Aspekten und Fragestellungen der umfassenden Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu befassen. Eine gute Portion Neugier, echtes Interesse und die Bereitschaft zum Zusammenarbeiten bestimmten die beiden Tage. Und das passte, denn im trägerübergreifenden Rehabilitationsprozess geht es auch darum, zunächst das Wissen voneinander zu stärken, Spielräume für ein flexibles Handeln auszuloten, um dann echte Kooperation zu leben. Dabei hätte der Zeitpunkt passender nicht sein können. Denn das Jahr 2014 soll das entscheidende Jahr für die Reform der Eingliederungshilfe werden. Zudem evaluiert der Gesetzgeber das einschlägige Sozialgesetzbuch, den Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und das Behindertengleichstellungsgesetz. Einig waren sich die Teilnehmer: Hier braucht es vernetzende Strukturen und ein gemeinsames Handeln.
Die BAR wird mit dieser Fachtagung ihre Rolle als Impulsgeber und Moderator weiter nutzen. Einfach zusammenbringen was zusammen mehr bringt.