Im Meininger Weg 71 in Göttingen (Niedersachsen) steht seit dem 19.05.2025 ein rollstuhlegerechtes Einfamilienhaus für 770000 € zu Verkauf. Das Haus liegt im südöstlichen Rand des Göttinger Stadtteils Geismar am Hang in einer ruhigen Lage und ist mit barrierefreien Zugängen (Haus-, Terrassen- und Kellertür), einem Aufzug zwischen Erdgeschoss und Keller, einem Treppenlift zwischen Erd- und Dachgeschoss, einer Rampe zum Kellerreingang, einer separaten Garage, über 60 cm breiten Wohnungstüren, einer von 3 Seiten mit dem Rollstuhl anfahrbaren Badewanne, einer barrierefreien Dusche sowie einer barrierefrei zugänglichen Terrasse und einem barrierefrei zugänglichem Garten ausgestattet. Das Grundstück ist 189 m².
Samstag, 11. Oktober, 19:30-20:40 / U17 USUALLY I’M ON TOP Speels Collectief (NL) Kategorie: Tanz-Performance Sprache: Niederländische Lautsprache mit dt. Übertiteln
Vom 9. bis 19. Oktober 2025 lädt Grenzenlos Kultur zur 27. Ausgabe des Festivals ins Staatstheater Mainz ein. Unter dem Motto „Forever Young?“ zeigen zwölf Tanz- und Theaterproduktionen sowie zwei Kurzfilme aus sieben europäischen Ländern und Peru, wie aktuell und lebendig „Dauerbrenner-Themen“ in der inklusiven Bühnenkunst verhandelt werden.
Neben neu interpretierten Klassikern geht es um Sexualität und Geschlechterbilder, um Widerständigkeit in Krisenzeiten sowie um die Träume und Sehnsüchte von Menschen mit und ohne Behinderungen.
Donnerstag, 9. Oktober, 19:30-21:05 / Kleines Haus Freitag, 10. Oktober, 19:30-21:05 / Kleines Haus HAMLET Teatro La Plaza (PE) Kategorie: Theater, FESTIVALERÖFFNUNG Sprache: Spanische Lautsprache mit dt. Übertiteln 18:45 Uhr Einführung
Shakespeares „Hamlet“ wird beim Teatro La Plaza aus Peru zu einer humorvollen und emotionalen Auseinandersetzung mit dem Leben von Menschen mit Down-Syndrom. Theater Stap aus Belgien erzählt in „Carmen“ nach Georges Bizet von Unangepasstheit und Freiheitsdrang. Das Berliner RambaZamba Theater bringt mit „Mord im Regionalexpress“ unter der Regie von Milan Peschel eine als Krimikomödie getarnte Suche nach Identität auf die Bühne, während Theater Thikwa und glanz&krawall in „Die Tüten aus der Verwaltung“ der deutschen Bürokratie augenzwinkernd auf den Zahn fühlen.
Freitag, 17. Oktober, 19:30-20:45 / Kleines Haus WHAT WE CAN DO TOGETHER MonkeyMind Company/Unmute Dance Company (BE/ZA) Kategorie: Tanz Sprache: In engl., frz., niederländischer Lautsprache und Gebärdensprache mit dt. Übertiteln 18:45 Einführung
„Bock“ von Glossy Pain und dem Theater an der Ruhr beleuchtet Sexualität aus der männlichen Perspektive, das niederländische Speels Collectief in „Usually I’m on Top“ die weibliche Sicht darauf. Die Frage, wie wir in herausfordernden Zeiten widerständiger werden können, erforschen MonkeyMind aus Belgien und die Unmute Dance Company aus Südafrika in ihrem Tanzstück „What We Can Do Together“. Die traditionsreiche Compagnie Danza Mobile aus Spanien erzählt in „El día que el hombre pisó la luna“ von der alten Sehnsucht der Menschen nach dem Mond.
Grenzenlos Kultur ist das älteste Festival im deutschsprachigen Raum, bei dem behinderte und nicht behinderte Künstlerinnen und künstler gemeinsam auf der Bühne stehen. Veranstalter sind die Lebenshilfe Kunst und Kultur gGmbH und das Staatstheater Mainz, gefördert von Aktion Mensch und dem Kultursommer Rheinland-Pfalz.
GKV ignoriert gesetzliche Einsparpotenziale: 12 Milionen Euro jährlich könnten durch
beschleunigte Genehmigungsprozesse bei Hilfsmitteln für Kinder mit Behinderung
eingespart werden.
rehaKIND zieht eine erste Bilanz zur Umsetzung der beschleunigten Genehmigung von
Hilfsmittelverordnungen aus den SPZ/ MZEB nach §33 Absatz 5c SGB V. Trotz klarer gesetzlicher Vorgaben dieser seit März 2025 geltende Regelung bei vorliegenden Verordnungen oder Empfehlungen durch Fachärzte und Fachärztinnen aus den SPZ (Sozialpädiatrische Zentren) /MZEB (Medizinischen Zentren für Menschen mit Behinderung), setzen einige große und regionale Krankenkassen die Regelung nicht um.
Das gefährdet die Versorgung und Entwicklung betroffener Kinder und verschwendet
Ressourcen. Bis zu 12 Mio. Euro pro Jahr könnten im bürokratischen Prozess bei Kassen und Ärzten sowie Ärztinnen eingespart werden, so legten die Zahlen der GKV und des GbA in der Referentenvorlage/Kabinettsvorlage zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes Anfang 2025 die Gesetzesänderung nahe.
Umsetzung von §33 Absatz 5c SGB V nicht zufriedenstellend – Hilfsmittelversorgung für
Kinder weiterhin zu bürokratisch
Trotz knapper Kassen und Fachkräftemangels, trotz nachgewiesener fachärztlicher Expertise werden weiterhin Verordnungen abgelehnt, durch den MD nach Aktenlage und fachfremd überprüft, Ressourcen bei Ärzten und Ärztinnen, der GKV-Verwaltung und den betroffenen Familien verschwendet.
Die Regelung (§ 33 Abs. 5c SGB V) sieht vor, dass bei Verordnungen/Empfehlungen durch SPZ und MZEB die Erforderlichkeit der Hilfsmittelversorgung vermutet wird. Dies bedeutet, dass in der Regel eine weitere Prüfung der Erforderlichkeit die Krankenkassen nicht vorgesehen ist. Nur wenn offenkundige Zweifel an der Plausibilität der Verordnung bestehen, soll eine Prüfung durchdie Krankenkassen erfolgen. Dennoch bestehen viele Kassen regelmäßig auf dem bisherigen Prüfprozess oder lehnen ab – teils mit vorgeschobenen technischen Problemen und drastischen Begründungen aus einer aktuellen Elternumfrage:
• „Wir sehen nicht, was aus dem SPZ kommt.“
• „Wir machen das wie bisher und prüfen wirtschaftliche und medizinische
Notwendigkeit“
• „Wir leiten weiterhin an den MD weiter – weil wir es können.
Kritik von Beteiligten und Medizin – Enttäuschung und Unverständnis bei den Betroffenen
Das deutsche Gesundheitssystem ist teuer und ineffizient. Die Nr. 1 bei den Ausgaben und das Schlusslicht im UN-Volksgesundheitsindex vergibt trotz gesetzlicher Neuregelung zur
beschleunigten Genehmigung bei Verordnungen/Empfehlungen von Hilfsmitteln aus SPZ und MZEBs eine Chance zur Entbürokratisierung.
Jörg Hackstein, Vorsitzender rehaKIND e.V.: „Die Vermutungsregel gilt für die Erforderlichkeit der Versorgung mit einem Hilfsmittel insgesamt. Hiervon kann nur bei begründeten Zweifeln abgewichen werden.“
Dr. Mona Dreesmann, SPZ Potsdam:
„Der Gesetzgeber möchte vulnerable Gruppen durch die Gesetzesänderung des Paragraphen 33 SGB V entlasten. Hilfsmittel sollen unbürokratisch und schnell beim Kind ankommen. Sozialpädiatrische Zentren wurden als Institutionen anerkannt, die qualifiziert Hilfsmittel verordnen. Mit dem Vorgehen der Kassen entsteht der Eindruck, dass man das Gesetz umgehen möchte. Erneut treffen in SPZ Anfragen ein, dass man weitere medizinische Unterlagen an den MD schicken soll, damit der prüfen kann. Es ist absurd!
Dr. Carmen Lechleuthner, Aktionsbündnis:
„Der Kampf um jedes Hilfsmittel kostet Eltern enorme Kraft. Trotz erfolgreicher Klagen werden Maßnahmen weiterhin verzögert.“
rehaKIND und Aktionsbündnis für bedarfsgerechte Heil- und Hilfsmittelversorgung fordern
Konsequenzen rehaKIND prüft derzeit regionale oder kassenspezifische Muster bei Verstößen und erhöht den politischen und regelungstechnischen Druck auf die Kostenträger. Hierzu nimmt das Netzwerk auch direkten Kontakt mit den Verantwortlichen auf. Sollte sich systematisches Fehlverhalten zeigen, fordert der Verein Sanktionen. Zur Klärung des Missstandes lädt rehaKIND e.V. gemeinsam mit dem Aktionsbündnis für bedarfsgerechte Heil- und Hilfsmittelversorgung im September Vertreter und Vertreterinnen der Krankenkassen, der Politik, der BAGSPZ (Bundesarbeitsgemeinschaft der SPZ), des Bundesamtes für soziale Sicherung und den Behindertenbeauftragen der Bundesregierung für Menschen mit Behinderung zu einem RoundTable ein:
„Wir brauchen endlich ein Ende der Misstrauenskultur. Die Entlastung der Familien und die Anerkennung fachärztlicher Kompetenz müssen Priorität haben. Dem Wirtschaftlichkeitsgebot sind SPZ, Leistungserbringer gleichermaßen verpflichtet. Der Gesetzgeber hat das anerkannt – nun muss geliefert werden.“ (Ch. Hennemann, rehaKIND).
Der Travelhero Arnie kann sowohl an manuellen als auch an elektrischen Rollstühlen genutzt werden und ist dank seiner 3×360 Grad-Technologie sehr flexibel einsetzbar. Quelle: ackerblau OG
Schön, dass man Koffer heute nicht mehr schleppen muss, weil sie Rollen haben. Blöd nur, wenn man keine Hand frei hat, um den Koffer zu ziehen. Gerade jetzt, in der beginnenden Urlaubssaison, ist das für viele Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhfahrer ein frustrierender Mobilitätskiller. Die gute Nachricht: Es geht auch anders. Mit „Arnie“ – einer ebenso simplen wie wirkungsvollen Anhängekupplung, die den Rollstuhl mit dem Gepäckstück verbindet. Tina Pesendorfer, österreichische Nummer 1 im Rollstuhltennis, nutzt Arnie schon seit einiger Zeit für mehr Selbstständigkeit und entspanntere Reisen.
Mit dem Arnie lassen sich mit wenigen Handgriffen und ohne Werkzeug rollbare Koffer oder Trolleys mit dem Rollstuhl verbinden, sodass der Transport wesentlich vereinfacht wird. Quelle: ackerblau OG
Arnie ist wie ein echter Filmheld: kompromisslos, zupackend und immer zur Stelle, wenn es darauf ankommt. Die Kupplung verbindet Rollstuhl und Gepäckstück – zum Beispiel einen Rollkoffer oder Einkaufstrolley – mit wenigen Handgriffen und ganz ohne Werkzeug. Gefertigt aus leichtem, robustem Aluminium, wiegt Arnie nur rund 300 Gramm und hält Lasten bis zu 25 kg. Der kompakte Begleiter ist damit nicht nur auf Reisen praktisch, sondern auch beim Einkaufen, für den Weg zum Picknick oder beim Transport kleiner Lasten im Alltag. Arnie passt sowohl an manuelle als auch an elektrische Rollstühle. Wegen seines praktischen Designs wurde Arnie mit dem „Universal Design Award“ ausgezeichnet.
Flexibel einsetzbar – nicht nur auf Reisen
Tina Pesendorfer, österreichische Nummer 1 im Rollstuhltennis reist nur noch mit Travelhero Arnie. Quelle: MOBITIPP
Wie gut Arnie in der Praxis funktioniert, weiß Tina Pesendorfer, Österreichs Nummer 1 im Rollstuhltennis. Ob zum Turnier in der Türkei oder anderswohin: Zum Auto, zum Check-In, ins Hotelzimmer oder zum Tennisplatz – immer muss die große, bis zu 25 kg schwere Tennistasche mitsamt Sportrolli mit. Das erforderte Kraft, Geschick und manchmal sogar einen Helfer. „Dank des Arnie kann ich die Tasche hinten an meinem Rollstuhl anbringen, und merke das Gewicht noch nicht mal“, berichtet sie im neuen Reel des Informationsmagazins MOBITIPP (https://shorturl.at/oodZG). Für Tina steht fest: Arnie darf auf keiner ihrer Reisen mehr fehlen. Die pfiffige Anhängekupplung zeigt, dass es manchmal die kleinen Lösungen sind, die Menschen mit Behinderung zu mehr Unabhängigkeit und Teilhabe verhelfen.
Dank seiner 3×360-Grad-Technologie lässt sich Arnie besonders flexibel einsetzen. Die variablen Greifzangen ermöglichen es, ihn an Schlaufen, Griffen oder Rohren unterschiedlichster Ausrichtung und Durchmesser zu befestigen. Erhältlich ist der kleine, starke Helfer in den Farben Rot, Schwarz und Silber. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 70 Euro (inkl. MwSt.).
Weitere Informationen, Anwendungsvideos und eine Liste der Bezugsquellen gibt es unter: www.arnie-travelhero.com.
In gut sechs Wochen startet der wichtigste Wettbewerb der nicht-olympischen Sportarten. Vom 7. bis 17. August werden sich die deutschen Athletinnen und Athleten des Team D in Chengdu (China) bei den 12. World Games mit der Weltspitze messen.
Birte Steven-Vitense, Chefin de Mission des Team D: „Das Team Deutschland ist hervorragend aufgestellt und voller Vorfreude auf die World Games Chengdu 2025. Unsere Athletinnen und Athleten repräsentieren nicht nur sportliche Exzellenz, sondern auch die ganze Vielfalt und Faszination des nicht-olympischen Spitzensports. Als DOSB wollen wir sie bestmöglich unterstützen, damit sie auf internationaler Bühne glänzen können – mit Leidenschaft, Teamgeist und Fairplay.“
Die Delegation umfasst insgesamt 342 Personen
Die deutschen Sportlerinnen und Sportler haben sich für 25 der 34 Sportarten der World Games 2025 qualifiziert. 103 Athletinnen und Athleten (inkl. Ersatzathletinnen und -athleten) gehen dabei als Einzelsportlerinnen und -sportler an den Start, weitere 112 treten in einer Mannschaftssportart an. Unterstützt werden die Sportlerinnen und Sportler vor Ort durch 107 Offizielle, Betreuerinnen und Betreuer, Trainerinnen und Trainer und Personal des Gesundheitsmanagements sowie 20 Personen aus dem DOSB-Support-Team, so dass die deutsche Delegation für die World Games insgesamt 342 Mitglieder umfasst.
In Chengdu trifft das Team D auf mehr als 4.000 Sportlerinnen und Sportler aus fast 120 Nationen. Die World Games werden alle vier Jahre von der International World Games Association (IWGA) unter der Schirmherrschaft des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) an wechselnden Orten ausgetragen, jeweils im Jahr nach den Olympischen Spielen.
Umfangreicher Livestream-Service
Die Eventseite www.theworldgames2025.com liefert alle relevanten Informationen zum Event, auf theworldgames.org präsentiert sich der Weltverband während der Spiele vom 7. bis 17. August 2025 und bietet mit der kostenlosen Plattform live.theworldgames.org einen Livestream-Service mit bis zu 18 parallelen Feeds an. Highlights und Zusammenfassungen werden außerdem über TWG Live bereitgestellt.
Deutsche Erfolge bei den World Games
Bei den World Games 2022 in Birmingham (USA) überzeugte das Team Deutschland mit einer herausragenden Gesamtleistung: Mit 47 Medaillen (24 Gold, 7 Silber, 16 Bronze) belegten die deutschen Athletinnen und Athleten Platz eins im Medaillenspiegel. Noch erfolgreicher war Team D nur 1993 in Den Haag sowie bei den beiden Heimspielen 1989 in Karlsruhe und 2005 in Duisburg. Im historischen Gesamtranking seit 1981 rückte Deutschland dank der starken Bilanz in Birmingham auf Platz zwei vor – hinter Italien.
Digitale Fahrzeugsysteme – gesichert nach UN-Regelung R155, aber für individuelle Umbauten unzugänglich. Foto: Paravan / AI
Paravan GmbH warnt vor unbeabsichtigten Folgen internationaler Fahrzeugregulierung: Individuelle, barrierefreie Fahrzeugumbauten drohen an neuen und praktisch nicht umsetzbaren Cyber-Sicherheitsvorgaben der UN R155 zu scheitern – der Verein „Mobil mit Behinderung“ sieht ebenfalls dringenden politischen Handlungsbedarf.
Die neue UN-Regelung R155 zur Cybersicherheit in Kraftfahrzeugen soll moderne Fahrzeuge besser gegen digitale Angriffe schützen – doch sie führt unbeabsichtigt zu gravierenden Einschränkungen für Menschen mit Behinderung: Individuelle Anpassungen an Steuerung der Sekundärfunktionen wie Blinker, Licht oder Schaltung werden deutlich erschwert oder sogar unmöglich, da der Zugriff auf sicherheitsrelevante Fahrzeugsysteme blockiert ist.
Die Paravan GmbH, Pionier im Bereich barrierefreier Fahrzeuglösungen und Entwickler des innovativen Drive-by-Wire-Systems Space Drive, schlägt Alarm: Technische Schutzmechanismen dürfen nicht zur sozialen Ausgrenzung führen. „Was als Sicherheitsmaßnahme gedacht ist, wird in der Praxis zur digitalen Barriere für die Inklusion“, warnt Roland Arnold, Geschäftsführer der Paravan GmbH.
„Wenn notwendige Umbauten an modernen Fahrzeugen faktisch nicht mehr möglich sind, ist das technisch vielleicht erklärbar – gesellschaftlich, aber nicht akzeptabel.“
UN R155 – Schutzregelung mit unbeabsichtigten Folgen
Die Regelung schreibt vor, dass Änderungen an typgenehmigten Fahrzeugen nur zulässig sind, wenn sie mit dem Cybersecurity Management des Herstellers vereinbar sind. Das betrifft zentrale Funktionen wie Schaltung, Blinker oder Beleuchtung – und somit auch deren Anpassung für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
„Menschen mit Behinderung dürfen nicht zum Kollateralschaden von Sicherheitsbestimmungen werden“, betont Heinrich Buschmann, Gründer des Vereins Mobil mit Behinderung e. V.. „Mobilität ist Teilhabe – und Deutschland hat sich mit dem Beitritt zur UN-Behindertenrechtskonvention 2009 verpflichtet, diese in größtmöglicher Unabhängigkeit zu gewährleisten.“
Fallbeispiel: Wenn Hightech zum Hindernis wird
Klaus in seiner neuen S-Klasse mit Space Drive – ein Umbau, der trotz technischer Hürden gelungen ist. Foto: Paravan
Klaus, 62, Unternehmer und ehemaliger Musikproduzent, ist seit seinem 18. Lebensjahr auf einen Rollstuhl angewiesen. Seit über zehn Jahren steuert er seine Fahrzeuge mit einem 4-Wege-Joystick – rund 270.000 Kilometer hat er damit bereits unfallfrei zurückgelegt. Für ihn ist individuelle Mobilität keine Option, sondern Grundvoraussetzung, um seinem Beruf nachzugehen, sein Unternehmen zu führen.
Sein aktuelles Fahrzeug: eine neue Mercedes S-Klasse mit autonomen Fahrfunktionen (Level 3). Doch der Weg zurück auf die Straße war lang: Mehr als ein halbes Jahr stand die Limousine im Paravan Mobilitätspark Aichelau, bevor der Umbau überhaupt beginnen konnte. Der Grund: Viele fahrzeugseitige Sekundärfunktionen – wie Blinker, Licht oder Gangwahl – ließen sich softwareseitig nicht mehr ansteuern.
Die Lösung: Statt digitaler Integration mussten mechanische Präzisionsmotoren installiert werden, die die Funktionen über ein spezielles Gestänge auslösen – weil ein Zugriff über die Fahrzeugsoftware nicht mehr möglich war. „Nur durch Mobilität konnte ich das erreichen, was ich erreicht habe“, sagt Klaus. „Aber dieser Umbau war ein Kraftakt. Ich wünsche mir, dass Technik nicht ausschließt, sondern befähigt.“
Und Klaus’ Fall ist kein Einzelfall. Bereits im kommenden Jahr werden ähnliche Herausforderungen auch bei sogenannten Volumenmodellen auftreten – etwa beim Mercedes CLA oder der Mercedes V-Klasse, die ebenfalls mit Level-3-Funktionalität ausgestattet sein werden. Dabei gilt: UN R155 und R156 sind für alle Hersteller verbindlich, wenn Fahrzeuge innerhalb der UNECE-Zone typgenehmigt werden – was auf nahezu alle in Europa aktiven Marken zutrifft.
Mercedes ist nicht der Sonderfall, sondern lediglich Vorreiter beim konsequenten Rollout dieser hochautomatisierten Fahrzeugarchitekturen. Andere Hersteller – ob VW, BMW, Stellantis, Hyundai oder Audi – werden folgen. Alle OEMs sind mittelfristig betroffen, sobald sie UN R155-konforme Fahrzeuge mit Assistenz- oder Automationspaketen auf den Markt bringen. Was heute als Einzelfall erscheint, wird in wenigen Jahren zum strukturellen Inklusionsproblem.
Barrierefreiheit sichern – was jetzt notwendig ist
Um auch künftig barrierefreie Mobilität zu ermöglichen und individuelle Fahrzeuganpassungen für Menschen mit Behinderung sicherzustellen, sieht die Paravan GmbH folgende Maßnahmen als notwendig an:
Ein gesetzlich definierter Ausnahme- bzw. Sondergenehmigungsrahmen für behindertengerechte Umbauten im Kontext von UN R155.
Verpflichtende technische Schnittstellen, die zertifizierten Umbauunternehmen den Zugang zu relevanten Fahrzeugsystemen unter Berücksichtigung der IT-Sicherheit ermöglichen.
Die Einbindung von Inklusionsexperten und spezialisierten Anbietern in die Weiterentwicklung technischer Regulierungen wie UN R155 und UN R156.
Gezielte politische Unterstützung bei der Entwicklung barrierefreier, sicherheitskonformer Technologien.
Zurück zur Mechanik: Weil der digitale Zugang zu sicherheitsrelevanten Fahrzeugsystemen versperrt war, mussten bei diesem Umbau kleine Präzisionsmotoren am Lenkstock montiert werden – sie betätigen Blinker, Licht und Gangwahlhebel über ein Gestänge. Ein funktionierender Kompromiss – aber kein zukunftsfähiger Weg unter UN R155. Foto: PARAVAN
Denn neue Technologien sind für Menschen mit Behinderung zugleich Fluch und Segen: Werden sie inklusiv gedacht, bringen sie mehr Komfort, Unterstützung – und vor allem mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Werden sie jedoch zur Hürde, gefährden sie die soziale Teilhabe. Gerade beim Übergang zu autonomen Fahrfunktionen und Elektromobilität zeigt sich: Technische Innovation ist nicht automatisch soziale Innovation. Der Zugang zu moderner Mobilität darf nicht an Schnittstellen scheitern.
„Barrierefreiheit ist kein Nice-to-have – sie ist ein Grundrecht“, betont Roland Arnold. „Wir brauchen keine Sonderwege, sondern klare Rahmenbedingungen, die Sicherheit und Inklusion zusammen denken.“
Neue Generation des exopulse suits vermindert Spastiken und lindert Schmerzen
Ricky nutzt den neuen exopulse suit, um seine MS-bedingten Spastiken zu lindern. Das hilft ihm, ein aktives Leben zu führen, zum Beispiel mit seinen Kindern zu spielen.
Ottobock bringt im Juli die zweite Generation eines innovativen Medizinprodukts auf den Markt, das den Alltag von Menschen mit neurologischen Erkrankungen nachhaltig verbessern kann: Der exopulse suit richtet sich an Kinder und Erwachsene mit Zerebralparese (CP), Multipler Sklerose (MS), an Schlaganfall-Betroffene sowie an Menschen mit Fibromyalgie. Durch gezielte, sanfte Elektrostimulation über 50 integrierte Elektroden kann der Anzug Spastiken vermindern und Schmerzen effektiv lindern – schnell, nicht-invasiv und medikamentenfrei.
„Mit dem exopulse suit habe ich endlich ein Hilfsmittel gefunden, das meine Spastiken spürbar lindert – und das bei nur einer Stunde Tragedauer alle zwei Tage“, sagt Ricky aus dem Landkreis Lörrach, der seit 2012 mit der Diagnose Multiple Sklerose lebt. Der 37-Jährige ist examinierter Krankenpfleger, Vater von drei Kindern und leidenschaftlicher Handbiker. „Ich bewege mich freier, meine Balance ist stabiler geworden, und selbst Treppensteigen fällt mir deutlich leichter. Der Anzug hilft mir, aktiv zu bleiben, Zeit mit meinen Kindern zu genießen und meinen Alltag selbstbestimmter zu gestalten. Das ist für mich echte Lebensqualität.“
Komfortables Design und einfache Anwendung
Ottobock hat Design und Technologie seines Neuromodulationsanzugs grundlegend überarbeitet, um ihn noch anwenderfreundlicher und effektiver zu machen. Wie schon das Vorgängermodell, der Exopulse Molli Suit, besteht auch die neue Generation aus einer Jacke und Hose. Der einlagige Stoff sorgt für einfaches An- und Ausziehen des Anzuges, eine bessere Passform und ein angenehmes Tragegefühl.
Durch ein neues Elektrodenkonzept können nun sowohl mehr als auch gezielter Muskeln angesprochen werden. Insgesamt 50 im Stoff integrierte Elektroden stimulieren je nach persönlichen Anforderungen bis zu 122 Muskeln bzw. die 42 wichtigsten Muskelfunktionen. Dadurch ist nahezu eine Ganzkörperstimulation möglich.
Der neue exopulse suit verfügt über zwei wiederaufladbare Steuereinheiten, die sich per Docking Station einfach mit Jacke und Hose verbinden lassen. Die persönliche Stimulation wird über eine neu entwickelte App gesteuert. Speziell geschulte MitarbeiterInnen von Sanitätshäusern programmieren dafür zunächst ein individuelles Stimulationsmuster entsprechend der Diagnose und den persönlichen Bedürfnissen. Dieses kann dann von den NutzerInnen per Smartphone selbst gestartet werden, einfach auf Knopfdruck. Die empfohlene Anwendungsdauer liegt bei 60 Minuten alle zwei Tage, sofern nicht anders verordnet. Um noch besser auf die persönliche Tagesform zu reagieren, können die AnwenderInnen über die App selbst kleinere Anpassungen an der Stimulationsintensität vornehmen.
Wissenschaftlich bestätigt und persönlich erlebt
Die neue Generation des Neuromodulationsanzugs exopulse suit kann Spastiken vermindern und Schmerzen effektiv lindern – schnell, nicht-invasiv und medikamentenfrei.
Zahlreiche Studien belegen die Wirkung des exopulse suits: Die sanften elektrischen Impulse können spastische Muskeln entspannen, schwache Muskelgruppen (re)aktivieren und Schmerzen lindern. Dadurch verbessern sich Beweglichkeit, Gleichgewicht und Mobilität – Faktoren, die sich direkt auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen mit neurologischen Indikationen auswirken. Auch bei Fibromyalgie gibt es vielversprechende Ergebnisse: In einer aktuellen Studie zeigten sich bei 78 Prozent der Teilnehmenden bereits nach einem Monat täglicher Anwendung eine signifikante Besserung des klinischen Gesamteindrucks. Symptome wie chronische Schmerzen, Fatigue und depressive Verstimmungen gingen messbar zurück.
Wie spürbar die Wirkung im Alltag sein kann, zeigt die persönliche Erfahrung von Ricky, der seit Herbst 2019 auf den Rollstuhl oder Gehstützen angewiesen ist. „Direkt nach dem ersten einstündigen Test des Anzugs im Sanitätshaus konnte ich meine Beine besser spüren, die Bewegungen fielen mir leichter. Das Schweregefühl war noch da, aber ich hatte plötzlich das Gefühl, mich kontrollierter bewegen zu können“, erinnert er sich. Besonders das Treppensteigen sei ihm deutlich leichter gefallen: „Ich konnte meine Kniegelenke spürbar besser anwinkeln und die Stufen flüssiger überwinden.“
Für Ricky ist der Neuromodulationsanzug mehr als nur ein Hilfsmittel. Er hilft ihm dabei, sich nicht von seinen Einschränkungen bestimmen zu lassen: „Jeder Tag mit MS ist anders. Aber man darf sich nicht von den Dingen kontrollieren lassen, die man nicht tun kann. Ich gehe an meine Grenzen und mache das Beste aus meinem Leben, auch mit Behinderung.“
Die neue Generation des exopulse suits ist ab Juli 2025 in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. Weitere Informationen sowie Testversorgungen erhalten Interessierte bei ihrem qualifizierten Sanitätsfachgeschäft.
Im Überblick: der neue exopulse suit
Anwenderfreundlicher Neuromodulationsanzug, bestehend aus Jacke und Hose sowie zwei kleinen, smarten Steuereinheiten
Hilft Menschen mit Multiple Sklerose, Zerebralparese, Schlaganfall und anderen neurologischen Erkrankungen sowie mit Fibromyalgie
Gezielt einsetzbar: 50 Elektroden stimulieren individuell betroffene Muskelgruppen – bis zu 122 Muskeln bzw. die 42 wichtigsten Muskelfunktionen
Entspannt angespannte bzw. spastische Muskeln, reduziert damit bedingte Schmerzen und aktiviert die Muskeln
Verbessert Mobilität, Gleichgewicht und Blutzirkulation sowie alltägliche Bewegungen wie Gehen und Greifen
Schonend: nicht-invasiv und nicht-medikamentös, dadurch ein deutlich geringeres Risiko für Nebenwirkungen
Anwendungsempfehlung: jeden zweiten Tag für 60 Minuten (sofern nicht anders verordnet)
In 37 Größen erhältlich; für Kinder ab zwei Jahren bis hin zu 5XL für Männer und Frauen
Craig Wood hat es geschafft: Nach 90 Tagen auf offener See ist der britische Veteran gestern Morgen um 10 Uhr Ortszeit sicher im japanischen Hafen von Hiroshima angekommen. Damit hat der 33-Jährige als erster dreifach amputierter Mensch eine Solo-Überquerung des Pazifiks erfolgreich abgeschlossen. Mit seinem 41-Fuß-Katamaran Sirius II legte er rund 7.500 Seemeilen (etwa 14.000 Kilometer) allein zurück – von Puerto Vallarta in Mexiko bis nach Hiroshima, Japan.
Zwischen Segelriss und Zuversicht
Die ursprünglich geplante Ankunft im Hafen von Osaka musste Craig Wood kurz vor dem Ziel umplanen. Aufgrund eines defekten Steuerbordmotors entschied er sich gemeinsam mit seinem Team an Land für eine sichere Route nach Hiroshima. „Mit nur einem funktionierenden Motor konnte ich das Risiko beim Anlaufen eines stark frequentierten Hafens nicht eingehen“, erklärt Wood.
Trotz widriger Bedingungen – darunter Flauten, ein gerissenes Gennaker-Segel, eine defekte Reffleine und ein gebrochenes Ruder – hielt Wood Kurs. „Es würde mich überraschen, wenn ein Boot über 3.000 Seemeilen segeln würde, ohne irgendeinen Schaden zu erleiden. Ich hatte viel zu tun, aber genau das gehört zum Leben an Bord“, sagt Wood. Mehrfach improvisierte er Reparaturen, um seine Reise fortzusetzen. Auch in herausfordernden Momenten bewahrte er Ruhe: „Ich habe viele Regenbögen gesehen, unzählige fliegende Fische und ein Tölpel, der mein Boot zu seinem Zuhause gemacht hat. Das hat mir geholfen, nicht den Mut zu verlieren.“
Craig Wood nutzte für seinen Törn Prothesenlösungen vom Medizintechnikunternehmen Ottobock. An Bord trug er beidseitig das wasser- und korrosionsbeständige Genium X3 Kniegelenk in Kombination mit einem Alltags-Prothesenfuß. „Meine Genium X3 geben mir die Freiheit, Tag für Tag auf dem Meer zu leben und ein erfülltes Leben auf und abseits des Wassers zu führen. Ich kann es kaum erwarten, mit meinen Kindern spazieren zu gehen, jetzt, wo ich fertig bin“, sagte Wood bei seiner Ankunft. Bei Arbeiten unter Deck oder starkem Seegang setzte er die Challenger Sport-Prothesenfüße ein, die ihm durch ihre Bauweise mehr Sicherheit und Beweglichkeit gaben, insbesondere bei begrenztem Raum und nassem Deck.
„Bei Craigs Reise geht es um Sichtbarkeit. Nicht jeder muss einen Ozean überqueren, aber zu sehen, wie es gemacht wird, stellt Annahmen in Frage und erweitert das, was wir uns für Menschen mit Behinderungen vorstellen können. Repräsentation wie diese ist wichtig“, sagt Martin Wider, Vice President Customer Experience bei Ottobock.
Seit einem Bombenanschlag in Afghanistan im Jahr 2009, bei dem Wood beide Beine oberhalb des Knies und seinen linken Arm unterhalb des Ellenbogens verlor, hat er sich mit außergewöhnlicher Entschlossenheit ins Leben zurückgekämpft. In der Rehabilitation entdeckte er das Segeln neu – heute lebt er mit seiner Familie überwiegend auf einem Boot.
Während seiner rund 90-tägigen Reise, bei der er eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,6 Knoten erreichte, sammelte der Vater zweier – bald dreier – Kinder Spenden für die Organisationen Blesma und Turn 2 Starboard, die verwundete VeteranInnen unterstützen. Den Moment, als ihn unterwegs die Nachricht erreichte, dass er erneut Vater wird, beschreibt Wood als „emotionalen Höhepunkt der Reise“.
Für Craig Wood war es mehr als ein Segeltörn. Er wollte beweisen, dass Grenzen verschoben werden können – für sich selbst und für alle, die an sich zweifeln. Mission erfüllt.
Mitarbeiter der OMS von links nach rechts: Jörg, Thorsten, Holger, Bengte, Joe (Johann), Jessica
Die Mitarbeitenden der OMS, dem MEYRA Service Standort in Norddeutschland, haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten einiges erlebt. Sie blicken zurück auf eine dynamische Unternehmensgeschichte – und auf vielseitige, spannende Aufgabenbereiche.
Seit 2005 ist das Unternehmen mit Standort nahe Kiel eine feste Größe im Bereich Rollstuhlreparaturen und verwaltet heute ebenfalls den europäischen Demo-Pool der MEYRA GmbH. Auch Schnelligkeit und Flexibilität zeichnen die OMS aus: Sanitätshäuser erhalten hier innerhalb kürzester Zeit Ersatzteile oder auch Vorführmodelle.
Ein Blick in die Vergangenheit
Der Ursprung der OMS lag im Jahr 1992: Damals übernahm MEYRA einen früheren Mitbewerber und das gesamte Unternehmen richtet sich neu aus. 2005 wurde die OMS, damals noch in Kiel, neu gegründeten. 2017 erfolgte der Umzug zum heutigen Standort im Schreberweg 3 in 24119 Kronshagen. Die Autoumrüstungen wurden zum 31.12.2022 aufgrund von Fachkräftemangel eingestellt. Engagierter Geschäftsführer der OMS sowie von MEYRA ist seit Januar 2021 Stefan Schäfer.
Das Herz der OMS: ein starkes Team aus fünf Allrounder
OMS Gebäude – Lager
Das Herzstück der OMS sind die Mitarbeitenden. Alle fünf sind echte Allrounder mit besonderen Talenten. Die Atmosphäre im Team? Kaum zu toppen. „Mich halten die Kolleginnen und Kollegen – seit jeher! Und die Freude an den Produkten und daran, dass man damit Menschen helfen kann, ihr Leben besser zu gestalten“, sagt Jessica Schöne (Kundenservice), die seit über 20 Jahren für den Verkauf und die Kundenberatung der OMS zuständig ist, und lächelt.
Bengte Prahle, Kundenberater:
„Das hier ist das beste Team ever! Ich mag meinen Job, das Umfeld ist perfekt – und es macht einfach Spaß.“
Johann Schellenberg, seit 2021 im Außendienst & Ansprechpartner in allen Belangen:
„Ich habe sehr gern mit Menschen zu tun! Eigentlich komme ich aus dem technischen Bereich – aber der direkte Kontakt und die Beratung machen mir riesigen Spaß. Und die Arbeit im Team sowieso!“
Techniker Jörg Ferworn ergänzt:
„Die Fehlersuche bei Rollstühlen ist oft komplex – das macht den Job abwechslungsreich und herausfordernd. Genau das reizt mich daran. Es wird nie langweilig! Und man hilft auch noch anderen Menschen.“
OMS Gebäude
Auch hinter den Kulissen läuft alles rund – dank Torsten Henning, der Lager und Demo-Pool verantwortet: „Ich habe hier viel Verantwortung und kann trotzdem angenehm arbeiten. Die Arbeitsbedingungen sind top – ein Job, der einfach passt!“
Blick in die Zukunft
Für das Team der OMS ist klar: Die Aufgaben werden nicht weniger. Der Bereich der E-Rollstühle wächst kontinuierlich, und neue Technologien bringen ständig frischen Schwung. Eines ist sicher – bei der OMS bleibt es spannend.
Bunte Wälder und warmes Licht, Wein- und Erntefeste, Natur- und Kulturentdeckungen ohne Hochsaison-Trubel: Für viele ist der Herbst die schönste Reisezeit. Auch zahlreiche Regionen in Deutschland laden mit besonderen saisonalen Erlebnissen zur Auszeit zwischen Sommer und Winter ein. Davon sind einige überraschend barrierefrei. Vier Tipps für Menschen mit und ohne Behinderung.
Ausgebaute Uferwege und barrierefreie Rastplätze: Das Fränkische Seenland ist ein Paradies für Handbikefahrer, Foto: Jens Wegener, Vertrag DZT
Ostfriesland: Vogelzug und Wattenmeer
Im Herbst erlebt Ostfriesland ein faszinierendes Naturschauspiel: Millionen Zugvögel rasten auf dem Weg nach Afrika entlang der Nordseeküste. Im Wattenmeer, das reich an Würmern, Muscheln und Krebsen ist, füllen sie ihre Energiespeicher für den Weiterflug auf. Die Region feiert das Ereignis vom 11. bis 19. Oktober mit den Zugvogeltagen. Mehr als 350 Veranstaltungen sind geplant: Führungen, Vorträge und natürlich Vogelbeobachtungen. Höhepunkt ist das große Zugvogelfest am 19. Oktober in Horumersiel.
Gäste mit Mobilitätsbeeinträchtigung, die mehr über den Lebensraum Watt erfahren möchten, können beispielsweise in Schillig oder Norddeich mit einem Wattmobil – einem speziellen Rollstuhl mit Ballonreifen – an einer geführten Tour durch das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer teilnehmen. Die heilende Wirkung des Meeres spüren Gäste im nach „Reisen für Alle“ zertifizierten Thalasso Meeres Spa in Horumersiel mit Meerwasserpool, Saunabereich und einem breiten Angebot an wohltuenden Anwendungen.
Zu den neuen Highlights unter den barrierefreien Unterkünften gehören die Fünf-Sterne-Ferienhäuser „Arngast“ und „Voslapp“ des Feriendomizils Nordstern in Norden-Norddeich. Dank Aufzug sind alle Etagen bequem erreichbar, die Türbreiten sind für Rollifahrer optimiert. Zur besonderen Ausstattung gehören eine finnische Sauna, ein Whirlpool und ein Fitnessraum. Handbiker lockt die 22 Kilometer lange Thementour „Land und Leute“ mit gut ausgebauten Wegen, startend nahe der Touristinfo Norddeich.
Ein weiterer Tipp für Naturgenießer mit und ohne Einschränkungen ist der zwölf Kilometer lange Zwischenahner Meerweg in Bad Zwischenahn, einer der schönsten Wanderwege Norddeutschlands. Auch der Park der Gärten mit über 40 Themengärten, Rollstuhl- und Rollatorverleih, Blindenbrunnen, Braille-Broschüren und Tanzglockenspiel lädt dazu ein, Gartenvielfalt barrierefreundlich und mit allen Sinnen zu entdecken.
Südliche Weinstraße: Kastanienfeste und Weinkultur
Die Region Südliche Weinstraße (Rheinland-Pfalz) ist berühmt für ihr mildes, sonnenreiches Klima. Hier gedeihen Feigen, Kiwis, Zitronen und sogar Mandeln! Die beiden bekanntesten regionalen Erzeugnisse sind jedoch die Esskastanie, hier liebevoll „Keschde“ genannt, und der namensgebende Wein. Beides wird im Herbst ausgiebig – und barrierefrei – gefeiert.
Die Kastanientage in der Pfalz sind ein herbstliches Genuss- und Kulturfestival, das jedes Jahr vom 1. Oktober bis 15. November stattfindet – mitten in der Reifezeit der Esskastanien. Ein Highlight ist das barrierefreie Kastanienfest in Annweiler am Trifels vom 3. bis 5. Oktober – ausgezeichnet als „Pfälzer Fest für Alle“.
Ein beliebter herbstlicher Treffpunkt für Weingenießer ist vom 5. August bis 2. November dieStraußwirtschaft im Aloisiushof des Wein- und Sekthauses Alois Kiefer in Sankt Martin. In gemütlicher Atmosphäre serviert das nach „Reisen für Alle“ zertifizierte Haus Weine aus eigener Herstellung und hausgemachte Pfälzer Spezialitäten.
Zum aktiv-barrierefreien Naturerlebnis lädt die Wanderung von der Totenkopfhütte zum Johannesbrunnen durch das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen ein. Die beliebte Hütte ist nach „Reisen für Alle“ zertifiziert, der fünf Kilometer lange Weg ist rollstuhlgeeignet. Kulturell Interessierte können auf dem Rundweg „Bildstöcke und Flurkreuze“ durch Maikammer die Geschichte der Region entdecken. Infos zu Wegen, Sehenswürdigkeiten und Barrierefreiheit bietet die kostenlose SÜW-App.
Auf dem Keschdeweg können Rollstuhlfahrer an der Südlichen Weinstraße barrierefrei wandern, Foto: JackSenn, Bildarchiv Südliche Weinstraße e. V.
Eifel: Naturschauspiel Hirschbrunft
Wilde Natur, Artenreichtum, landschaftliche Schönheit: Der Nationalpark Eifel zählt zu den eindrucksvollsten Naturräumen Deutschlands. Dank langjähriger Initiativen für mehr Barrierefreiheit in der Region kommen auch Besucher mit Einschränkungen der Natur ganz nah. Inklusives Highlight ist der Natur-Erlebnisraum Wilder Kermeter mit taktilem Leit- und Informationssystem, Sitzgelegenheiten und Picknickplätzen.
Ein spannendes, herbstliches Naturschauspiel in der Eifel ist die Hirschbrunft. Im September und Oktober, während der Paarungszeit, sind die Rothirsche auffällig aktiv und häufig auch am Tag zu sehen. Eine barrierefreie Aussichtsplattform bietet gute Sicht auf die umherstreifenden Tiere.
Ein Vorzeigeprojekt für inklusives Naturerleben ist der etwa zwei Kilometer langeNaturerkundungspfad Wilder Weg, der am Parkplatz Wilder Kermeter beginnt. Mit Forscherstationen, Kletterstrecke und Wildnisschaukel macht er den Lebensraum Eifel verständlich und erfahrbar – für alle Altersgruppen und Fähigkeiten.
Zu den vielfältigen barrierefreien Naturerlebnismöglichkeiten in der Eifel gehören auch diekostenfreien barrierefreien Rangertouren, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen, sensorischen oder kognitiven Einschränkungen zugeschnitten sind, sowie diebarrierefreien, von Rangern begleiteten Schiffstouren auf dem Rursee. Diese starten von April bis Oktober am ersten und dritten Montag im Monat von barrierefreien Anlegern. Im Anschluss lohnt sich eine Einkehr im barrierefreien Imbiss „Seppi’s Eck“ direkt am Rurseeufer.
Fränkisches Seenland: Paradies für Wasservögel
Auch im Fränkischen Seenland südwestlich von Nürnberg erleben die Besucher schützenswerte Natur. Im Rahmen eines zukunftsweisenden Projekts zur Wasserversorgung sind hier sieben neue Freizeitseen entstanden, die mit ihren naturbelassenen Uferzonen Rückzugsorte für seltene Vogelarten sind.
Größtes Schutzgebiet ist die Vogelinsel im Altmühlsee. Rund 300 Arten leben im 200 Hektar großen Biotopkomplex. Bei barrierefreien Schifffahrten mit der MS Altmühlsee oder geführten Touren können Besucher mit und ohne Einschränkungen Seeadler und Singschwäne beobachten. Auch individuelle Erkundungen sind möglich – dank barrierefreiemRundweg und Aussichtsturm.
Das Fränkische Seenland gilt übrigens – dank der gut ausgebauten Uferwege, barrierefreier Rastplätze und Verleihmöglichkeiten für Spezialräder – als besonders handbikefreundlich. Ein Klassiker für Armkraftradler ist die 13 Kilometer lange Tour um den Altmühlsee. Ein besonderes Fortbewegungsmittel stellt der Erlebnisbauernhof „Waldpädagogik by Kirchenbauer“ in Stirn am Großen Brombachsee bereit: ein E-Dreirad für zwei Fahrer mit oder ohne Handicap.
Zur Begegnung mit der berühmten Fränkischen Brautradition lädt das barrierefreie MuseumHopfenBierGut in Spalt. Die Stadt blickt auf über 1000 Jahre Hopfenanbau zurück und ist bekannt für ihren Spalter Aromahopfen, eine der ältesten reinen Aromasorten Europas. Im Museum erfahren Besucher interaktiv alles über Anbau, Braukunst und Bieraroma. Vier Erlebnisbereiche und die ProBierBar laden zum Genießen und Entdecken des „flüssigen Goldes“ ein – ein Genuss für alle Sinne.
Glückliche Gesichter bei der Fahrzeugübergabe: Marcus freut sich über sein neues Fahrzeug. Zur finalen Anpassung kam auch Marc Dotterweich, Geschäftsführer des betreuenden Autohauses Dotterweich, eigens nach Aichelau.
Seit vielen Jahren vertraut Marcus auf die Lösungen von PARAVAN – jetzt fährt er ein neues, individuell angepasstes Fahrzeug mit dem digitalen Fahr- und Lenksystem Space Drive sowie modernen Assistenzsystemen für noch mehr Sicherheit.
Mobilität bedeutet für Marcus aus Oberfranken vor allem eines: Freiheit. Freiheit, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, zur Arbeit zu gelangen, seine Familie zu besuchen – und das alles unabhängig, selbstbestimmt und sicher. Seit fast einem Jahrzehnt setzt der berufstätige Rollstuhlfahrer auf Fahrzeuglösungen von PARAVAN. Jetzt konnte er sein zweites angepasstes Fahrzeug übernehmen – einen Hyundai Staria, ausgestattet mit der digitalen Fahr- und Steuerungstechnologie Space Drive und zahlreichen Assistenzsystemen.
Was Mobilität für Marcus bedeutet
„Mobilität ist für mich die einzige Freiheit, die ich mit meiner Behinderung gleich ausüben kann wie andere Menschen.“ Mit dieser eindrücklichen Aussage bringt Marcus auf den Punkt, was individuelle Mobilität für Menschen mit Handicap bedeutet. Als Rollstuhlfahrer ist er auf technische Unterstützung angewiesen – und gleichzeitig leidenschaftlicher Autofahrer. Bereits seit 2002 ist er auf vier Rädern unterwegs, zunächst mit einem mechanisch umgebauten Mercedes Vito – damals noch mit Linearhebellenkung sowie manuellen Gas- und Bremshebeln, ganz ohne Elektronik. „Da hat man sich noch mehr geplagt“, erinnert er sich.
Alle wichtigen Funktionen im Griff: Marcus steuert nicht nur über Rotationslenkung (rechts) und Gas-Bremsschieber (links) – mit dem PARAVAN Touch und der Sprachsteuerung kann er bequem die für ihn individuell konfigurierten Sekundärfunktionen bedienen.
2015 folgte der Wechsel zu PARAVAN. Ohne ein digitales Fahr- und Lenksystem wie Space Drive wäre ein sicheres Führen des Fahrzeugs zu diesem Zeitpunkt kaum noch möglich gewesen. „Das war mein erstes Fahrzeug mit Space Drive – das hat vieles erleichtert“, berichtet Marcus. Über das Arbeitsamt konnte der VW T5 damals als Arbeitswegfahrzeug gefördert werden. Seitdem pendelt er täglich rund 80 Kilometer – zur Arbeit und zurück, mitten durch die ländliche Region, in der Bus- oder Bahnverbindungen keine Alternative bieten.
Technologie trifft Präzision: der neue Hyundai Staria
Mit dem neuen Fahrzeug wurde die Mobilitätslösung für Marcus noch einmal deutlich weiterentwickelt – und vor allem komfortabler. Der PARAVAN Hyundai Staria überzeugt nicht nur durch modernes Design, sondern vor allem durch seine hochwertige technische Ausstattung: Dazu zählen eine 360-Grad-Kamera, ein Totwinkel-Assistent, Rückfahrkamera, Sprachsteuerung sowie digitales Radio (DAB+).
Funktional durchdacht: Rotationslenkung, Gas-Brems-Schieber das neue Cockpit von Marcus – unterstützt durch eine maßgefertigte Rückenlehne.
Die Bedienung erfolgt dank des digitalen Fahr- und Lenksystems Space Drive wie gewohnt über eine Rotationslenkung auf der rechten Seite sowie einen Gas-Brems-Schieber. Der Einstieg gelingt barrierefrei über einen Kassettenlift. Marcus fährt mit seinem Aktiv-Rollstuhl ins Fahrzeug und verankert ihn über das Easy-Log-System sicher am Fahrzeugboden – der Rollstuhl dient gleichzeitig als Fahrersitz.
Für zusätzlichen Halt sorgt eine maßgefertigte, individuell angepasste Rückenlehne, die speziell für seine körperlichen Anforderungen entwickelt wurde. „Wie auf einer Achterbahn“, beschreibt Marcus das Gefühl. „Ohne dass ich nach vorne kippe oder in Kurven aus dem Sitz falle – da ich im Oberkörper muskulär eingeschränkt bin. Jetzt bin ich stabil befestigt.“
„Ich fahre mittlerweile schneller und sicherer als mit dem alten Fahrzeug“
Schon nach kurzer Eingewöhnung zeigt sich für Marcus ein klarer Unterschied zum Vorgängerfahrzeug: „Die neue Lenkeinstellung ist ein Traum – die hätte ich mir schon in meinem T5 gewünscht“, sagt er. „Ich fahre mittlerweile schneller und sicherer als mit dem alten Fahrzeug. Und auch das Fahrgefühl ist angenehmer. “Trotz kleiner Herausforderungen in der Anpassungsphase habe das PARAVAN-Team nicht aufgegeben: „Am Anfang war ich noch etwas ängstlich, ob man das mit meiner Behinderung so elegant hinbekommt. Aber die Mitarbeiter haben alle Details ausprobiert, bis es funktioniert hat – und jetzt fahre ich sicher.“
Funktional durchdacht: Rotationslenkung, Gas-Brems-Schieber das neue Cockpit von Marcus – unterstützt durch eine maßgefertigte Rückenlehne.
Auch die Bedienung der Sekundärfunktionen ist im neuen Fahrzeug deutlich einfacher geworden. Wo früher zahlreiche Taster oder ein Bleeper zum Einsatz kamen, stehen ihm nun der PARAVAN Touch sowie die neue PARAVAN Sprachsteuerung zur Verfügung. Damit lassen sich bis zu 99 Funktionen des Fahrzeugs bequem steuern – darunter Blinker, Licht oder sogar die Sonnenblende. „Sprachsteuerung hatte ich vorher nicht, ich hatte einen Bleeper“, erinnert sich Marcus. „Den benutze ich zurzeit auch noch. Ich muss mich erst einmal einlesen und die ganzen Sprachbefehle lernen.“
Ein klares Statement für individuelle Mobilität
Nach mehreren hundert Kilometern im neuen Fahrzeug zieht Marcus eine erste persönliche Bilanz – und bedankt sich: „Nach nun bereits 2.500 Kilometern möchte ich mich noch einmal bei Euch allen bedanken. Die Lösung passt perfekt – und ich fühle mich jeden Tag sicher unterwegs.“
Vergleich zwischen dem neuen PARAVAN Hyundai Staria (links) und dem Vorgänger VW T5 (rechts): Die Ausstattung mit Space Drive ist im Wesentlichen gleich geblieben – doch zwischen den beiden Fahrzeugen liegen rund zehn Jahre Entwicklung und eine neue Fahrzeuggeneration.
Entwickelt für den täglichen Einsatz: Die neue speedhand solution.
Mit präzisier Steuerung und hoher Funktionalität überzeugt die Ottobock speedhand solution im täglichen Einsatz.
Zuverlässigkeit, Komfort, Performance – individuell auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten: Die Ottobock speedhand solution bietet alles, was AnwenderInnen von einer Handprothese verlangen. Die nächste Generation der bewährten Prothesenhand, erreicht zudem ein neues Level der Personalisierung. Kombiniert mit den modularen Handgelenken modular wrists, der myosmart Steuerung, der myosmart cuff Manschette und der connectgrip App bietet die ganzheitliche Prothesenlösung einen unübertroffenen Grad an Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit.
Herzstück der Prothesenlösung ist die speedhand selbst, die in der neuesten Version jetzt noch natürlichere Bewegungen möglich macht: Mit dem innovativen wrist flex-Handgelenk lässt sich die Prothese beugen und ist so noch besser nutzbar für alltägliche Aufgaben. Ist die Hand nicht in Gebrauch, geht der Daumen automatisch in eine Ruheposition, was die speedhand nicht nur entspannt aussehen lässt, sondern auch im täglichen Gebrauch, zum Beispiel beim Anziehen von Jacken, sehr hilfreich ist. Dank der Minimierung von Motorgeräuschen ist die neue Prothese zudem leiser als je zuvor.
Verlässliche Stärke mit Echtzeit-Steuerung
Die speedhand bietet die bewährte Stärke, Schnelligkeit und Verlässlichkeit der myoelektrischen Handprothesen von Ottobock. Dank der myosmart-Steuerung können AnwenderInnen individuell anpassen, wie sich ihre Hand bewegt. Durch mehrere Elektroden im Prothesenschaft, die über die Haut feinste Restmuskelaktivitäten aufnehmen, ermöglicht es die myosmart Steuerung den Anwenderinnen und Anwender, ihre Hand gezielt und ohne große Anstrengung zu schließen und zu öffnen. Über die connectgrip App lassen sich Feineinstellungen wie Reaktionsgeschwindigkeit auch jederzeit und überall selbstständig anpassen – alles direkt vom Apple- oder Android-Gerät aus. Dabei überzeugt die App durch eine benutzerfreundliche Oberfläche und ermöglicht neben einfachen Anpassungen auch die Visualisierung von Signalen in Echtzeit sowie die Aufnahme individueller Bewegungen, um ungewollte Verhaltensweisen zu vermeiden. AnwenderInnen erhalten so eine bessere Kontrolle, während Fachkräfte von optimierten Anpassungsmöglichkeiten profitieren, die sowohl die Funktionalität als auch den Komfort verbessern.
Ein hilfreiches Werkzeug, das AnwenderInnen den Umgang mit ihrer Prothese erleichtert, ist die myosmart cuff. Kurz nach einer Amputation unterstützt die Manschette die optimale Anpassung der Prothese und lässt AnwenderInnen ihre Prothesensteuerung bereits in Aktion erleben und erlernen, noch bevor ein individueller Schaft angepasst wurde. Danach dient sie als Trainingsgerät für die zielgenaue Ansteuerung der Prothese – für mehr Kontrolle im Alltag.
Noch natürlichere Bewegungen – dank der speedhand solution
Mit ihrer innovativen Steuerung und verschiedenen Optionen zur individuellen Konfiguration, bietet die speedhand solution jetzt noch mehr Komfort im Alltag, ohne dabei auf die vertrauten Funktionen und hohe Leistungsfähigkeit der Vorgängermodelle zu verzichten. Dank der verschiedenen modularen Handgelenke, die sich zum Beispiel beugen oder drehen lassen, können vielseitige täglichen Aufgaben mit der Prothese erledigt werden.
Zudem ist die speedhand die bisher kürzeste myoelektrische Prothesenhand. Die dadurch erreichte natürlichere Nutzbarkeit ist auch ein Aspekt, der Anwenderin Bozena besonders freut: „Endlich kann ich im Restaurant beides – Messer und Gabel – gleichzeitig nutzen.“ Die Mitarbeiterin einer Universität wurde mit einer Dysmelie geboren und nutzt die neue speedhand solution, mit der sie nun, gemeinsam mit ihrem Partner, sogar vor Renovierungsarbeiten nicht zurückschreckt.
Online-Symposium teilt Behandlungsmöglichkeiten bei Multipler Sklerose und Rückenmarksverletzungen
Am Dienstag, dem 3. Juni 2025, fand ein Online-Symposium statt zum Thema „Advancing NeuroMobility: Latest Clinical Insights for exopulse suit and C-Brace”. Fachexpertinnen und Fachexperten teilten dort jüngste Erkenntnisse zum Neuromodulationsanzug bei Multipler Sklerose (MS) und ihre vielversprechenden Auswirkungen auf Spastizität, Balance und Gehen sowie Patientenfälle aus Italien mit dem Exopulse Mollii Suit. Weiter lieferte das Online-Symposium klinische Ergebnisse zur mikroprozessorgesteuerten Beinorthese C-Brace und ihre positiven Auswirkungen auf Menschen mit Rückenmarksverletzungen (SCI).
Während der Veranstaltung betonte Moderator Dr. Andreas Hahn (Corporate Vice President Clinical Research and Services, Otto Bock Healthcare Products GmbH – Wien, Österreich) die Notwendigkeit fortlaufender Forschung für verschiedenste Indikationen.
Professor Samar Ayache teilt erste systematisch erhobene Ergebnisse bei der Behandlung von MS-PatientInnen mit dem Exopulse Mollii Suit
Motorische Symptome, wie Gleichgewichtsstörungen, Spastizität, Schwäche und Müdigkeit, treten häufig bei Patientinnen und Patienten mit MS (PwMS) auf und beeinträchtigen ihre Lebensqualität erheblich. Bestehende Behandlungsmöglichkeiten sind oft eingeschränkt durch eine unzureichende Wirksamkeit oder Nebenwirkungen. Der Exopulse Mollii Suit, der per transkutaner Elektro-Nervenstimulation (TENS) gleichzeitig 40 Muskelgruppen aktiviert, stellt eine neuartige therapeutische Option dar.
Professor Samar Ayache (Associate Professor für klinische Neurophysiologie, Medizinische Fakultät, Universität Paris-Est – Créteil, Frankreich) und ihr Team untersuchten in Frankreich die Auswirkungen des Neuromodulationsanzugs auf Gleichgewicht, motorische Symptome und Lebensqualität bei PwMS.
Während ihres Vortrags stellte Professor Ayache das Studiendesign vor. Dabei erklärte sie, dass die Studie zwei Phasen umfasste:
Eine randomisierte, doppelblinde Crossover-Studie, die die Effekte einer 60-minütigen Sitzung mit aktiver versus Placebo-Stimulation verglich.
Es folgte eine vierwöchige Intervention zur Bewertung nachhaltiger Effekte. Die primäre Wirkung zeigte sich im Gleichgewicht (Berg-Balance-Scale) und sekundär im Bereich der Mobilität, Schmerzen, Müdigkeit und Lebensqualität.
32 TeilnehmerInnen schlossen Phase 1 ab. Hier zeigten sich signifikante Verbesserungen im Gleichgewicht (p<0,001), der Spastizität (p<0,001) und der Müdigkeit (p=0,007). An Phase 2 nahmen 30 TeilnehmerInnen teil, die die Intervention gut vertrugen. So führte die fortgesetzte Stimulation zu anhaltenden Verbesserungen im Gleichgewicht, der Spastizität, der Mobilität und der Lebensqualität (alle p<0,05).
Professor Ayache resümierte, dass die Ergebnisse signifikante Verbesserungen motorischer Symptome aufzeigen und der Exopulse Mollii Suit als vielversprechende ergänzende Therapie bei PwMS unterstützen kann. Jedoch sind weitere groß angelegte Langzeitstudien erforderlich, um die klinische Wirksamkeit und die nachhaltigen Vorteile zu bestätigen.
Die Ergebnisse stellen die ersten systematische erhobenen Ergebnisse zu MS dar und wurden bereits zur Publikation akzeptiert. Sie stehen demnächst als Open Access zur Verfügung.
Erfolgreiche Erfahrungsberichte mit dem Exopulse Mollii Suit
Alberto Nicolini, Produktspezialist bei OttoBock Italia, der seit 2013 mit dem Exopulse Mollii Suit arbeitet, brachte seine langjährige Erfahrung mit PatientInnen in die Veranstaltung ein.
„Studien helfen uns zu verstehen, welche Ergebnisse und Messgrößen genutzt werden können, um Patienten und Betreuern dabei zu helfen, einzuschätzen, ob der Exopulse Mollii Suit das richtige Hilfsmittel für ihr Leben ist“, erklärte er. „Auf der anderen Seite eröffnet unsere tägliche klinische Erfahrung neue Anwendungsbereiche, die es noch zu entdecken gilt.“
Um diesen Punkt zu verdeutlichen, zeigte Nicolini Ergebnisse und Erfahrungsberichte italienischer PatientInnen, wie zum Beispiel von Cristina Raineri, einer Nutzerin aus Italien bei der 2021 eine fazioskapulohumerale Muskeldystrophie (FSHD) diagnostiziert wurde. Aufgrund dessen verlor die 51-Jährige schnell Balance und Ausdauer beim Gehen. „Seit ich den Anzug benutze, falle ich nicht mehr nach vorne ins Waschbecken, wenn ich mir das Gesicht wasche“, berichtete sie. „Ich brauche keinen Gehstock mehr und kann an der Supermarktschlange stehen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren oder rückwärts Schritte zu machen.“
Die Musiklehrerin und Opernsängerin, Martina Debbia, leidet seit der Geburt an spastischer Diplegie. Der Neuromodulationsanzug verbesserte sowohl das Gehen, die Ausdauer als auch das Gleichgewicht der 35-jährigen Italienerin. „Auch die Kontrolle meiner Stimme hat sich verbessert: Ich kann länger stehen und besser atmen. Deshalb habe ich das Gefühl, dass meine Singstimme bei Konzerten stärker und kraftvoller ist“, erklärte sie.
C-Brace als frühzeitiges therapeutisches Hilfsmittel in der Rehabilitation bei SCI
Professor Arun Jayaraman (Director Max Näder Center for Rehabilitation Technologies & Outcomes Research) präsentierte vorläufige Daten und vielversprechende Fallstudien, die das Potenzial des C-Brace aufzeigen. Er erklärte, wenn es Menschen mit SCI in einer frühen Phase der Genesung zur Verfügung gestellt wird, das C-Brace sowohl als Orthese als auch therapeutisches Hilfsmittel dienen kann. Indem die Orthese frühzeitig das Gehen unter Nutzung biomechanisch normaler Belastungs- und Gangmuster unterstützt, fördere das Hilfsmittel die neuronale Genesung der PatientInnen.
„Nun ist die perfekte Zeit, in der Technologie und traditionelle Versorgungsmodelle zusammenarbeiten, um bessere Ergebnisse für die Patienten zu erzielen“, so sein Fazit.
Um die Aufzeichnung des Symposiums anzusehen, registrieren Sie sich bitte über diesen Link: Advancing NeuroMobility: Latest Clinical Insights for exopulse suit and C-Brace. Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Sie in der Bestätigungs-E-Mail den Link zur Aufzeichnung. Diese ist bis zum 20. September 2025 verfügbar.
Craig Wood hat es geschafft: Nach 90 Tagen auf offener See ist der britische Veteran gestern Morgen um 10 Uhr Ortszeit sicher im japanischen Hafen von Hiroshima angekommen. Damit hat der 33-Jährige als erster dreifach amputierter Mensch eine Solo-Überquerung des Pazifiks erfolgreich abgeschlossen. Mit seinem 41-Fuß-Katamaran Sirius II legte er rund 7.500 Seemeilen (etwa 14.000 Kilometer) allein zurück – von Puerto Vallarta in Mexiko bis nach Hiroshima, Japan.
Zwischen Segelriss und Zuversicht
Die ursprünglich geplante Ankunft im Hafen von Osaka musste Craig Wood kurz vor dem Ziel umplanen. Aufgrund eines defekten Steuerbordmotors entschied er sich gemeinsam mit seinem Team an Land für eine sichere Route nach Hiroshima. „Mit nur einem funktionierenden Motor konnte ich das Risiko beim Anlaufen eines stark frequentierten Hafens nicht eingehen“, erklärt Wood.
Trotz widriger Bedingungen – darunter Flauten, ein gerissenes Gennaker-Segel, eine defekte Reffleine und ein gebrochenes Ruder – hielt Wood Kurs. „Es würde mich überraschen, wenn ein Boot über 3.000 Seemeilen segeln würde, ohne irgendeinen Schaden zu erleiden. Ich hatte viel zu tun, aber genau das gehört zum Leben an Bord“, sagt Wood. Mehrfach improvisierte er Reparaturen, um seine Reise fortzusetzen. Auch in herausfordernden Momenten bewahrte er Ruhe: „Ich habe viele Regenbögen gesehen, unzählige fliegende Fische und ein Tölpel, der mein Boot zu seinem Zuhause gemacht hat. Das hat mir geholfen, nicht den Mut zu verlieren.“
Unterstützung durch Ottobock
Craig Wood nutzte für seinen Törn Prothesenlösungen vom Medizintechnikunternehmen Ottobock. An Bord trug er beidseitig das wasser- und korrosionsbeständige Genium X3 Kniegelenk in Kombination mit einem Alltags-Prothesenfuß. „Meine Genium X3 geben mir die Freiheit, Tag für Tag auf dem Meer zu leben und ein erfülltes Leben auf und abseits des Wassers zu führen. Ich kann es kaum erwarten, mit meinen Kindern spazieren zu gehen, jetzt, wo ich fertig bin“, sagte Wood bei seiner Ankunft. Bei Arbeiten unter Deck oder starkem Seegang setzte er die Challenger Sport-Prothesenfüße ein, die ihm durch ihre Bauweise mehr Sicherheit und Beweglichkeit gaben, insbesondere bei begrenztem Raum und nassem Deck.
„Bei Craigs Reise geht es um Sichtbarkeit. Nicht jeder muss einen Ozean überqueren, aber zu sehen, wie es gemacht wird, stellt Annahmen in Frage und erweitert das, was wir uns für Menschen mit Behinderungen vorstellen können. Repräsentation wie diese ist wichtig“, sagt Martin Wider, Vice President Customer Experience bei Ottobock.
Seit einem Bombenanschlag in Afghanistan im Jahr 2009, bei dem Wood beide Beine oberhalb des Knies und seinen linken Arm unterhalb des Ellenbogens verlor, hat er sich mit außergewöhnlicher Entschlossenheit ins Leben zurückgekämpft. In der Rehabilitation entdeckte er das Segeln neu – heute lebt er mit seiner Familie überwiegend auf einem Boot.
Während seiner rund 90-tägigen Reise, bei der er eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,6 Knoten erreichte, sammelte der Vater zweier – bald dreier – Kinder Spenden für die Organisationen Blesma und Turn 2 Starboard, die verwundete VeteranInnen unterstützen. Den Moment, als ihn unterwegs die Nachricht erreichte, dass er erneut Vater wird, beschreibt Wood als „emotionalen Höhepunkt der Reise“.
Für Craig Wood war es mehr als ein Segeltörn. Er wollte beweisen, dass Grenzen verschoben werden können – für sich selbst und für alle, die an sich zweifeln. Mission erfüllt.
Mit dem Kettwiesel ONE PLUS gibt Hase Bikes seinem Kettwiesel noch mehr Power. Das vielseitige Dreirad mit dem kraftvollen Bosch-Mittelmotor war bisher nur als Custom-Modell erhältlich.
Fahrwerk, Ergonomie und Alltagstauglichkeit
Die komplette Modellreihe Kettwiesel ONE ist auf vielfältige Einsatzzwecke ausgelegt und bietet ein ausgewogenes Verhältnis aus Fahrkomfort, Anpassungsfähigkeit und Transportvolumen. Das MacPherson-Fahrwerk mit hochsensibler Federung und 70 Millimeter Federweg sorgt selbst bei Zuladungen bis zu 140 Kilogramm, inklusive Fahrer und Fahrerin, für ein ruhiges und stabiles Fahrverhalten, auch auf unebenem Boden. Lenker, Sitz und Rahmen können individuell angepasst werden und garantieren so eine bequeme und rückenschonende Sitzposition. Das kommt sowohl Alltagsfahrern als auch Personen mit besonderen körperlichen Anforderungen entgegen.
Bosch Performance Line CX: Starker Antrieb, leiser Betrieb
Neu im Sortiment: Das Cargo Rack trägt bis zu 30 Kilogramm
Das Kettwiesel ONE PLUS ist mit dem Bosch Performance Line CX Motor ausgestattet. Dieser leistungsstarke Motor hat ein Drehmoment von 100 Nm, eine Leistung von bis zu 750 Watt und unterstützt bis zu 400 Prozent der eigenen Tretkraft. Damit sichert er eine kraftvolle und zugleich fein dosierbare Unterstützung, sowohl in ebenem Gelände als auch auf Steigungen. Der PowerPack-545-Wh-Akku gewährleistet eine zuverlässige Energieversorgung. Die Bedienung erfolgt über das übersichtliche Purion-200-Display. Eine integrierte Schiebe- und Anfahrhilfe erleichtert das Rangieren auf engem Raum.
Schaltsysteme individuell konfigurierbar
Je nach Nutzungsprofil ist das Kettwiesel ONE PLUS mit verschiedenen hochwertigen Schaltungssystemen konfigurierbar. Die Integration in das Bosch-System ermöglicht eine komfortable Bedienung und in einigen Fällen eine automatische Steuerung. Die Enviolo Automatiq Trekking passt sich der Trittfrequenz an und sorgt so für einen gleichmäßigen Fahrfluss ohne manuelles Schalten. Neben dieser Top-Seller-Ausstattung können im Hase-Bikes-Konfigurator auch die manuell bedienbare Enviolo mit Drehgriff und die Rohloff-14-Gang-Nabenschaltung individuell ausgewählt werden.
Kompakt im Transport, praktisch im Alltag
Die perfekte Mobilitätslösung für unterschiedlichste Lebenssituationen: Kettwiesel ONE PLUS und Kettwiesel ONE UP PLUS von Hase Bikes
Für den Transport von Gepäck oder Alltagshilfen steht ein speziell entwickelter Cargo Rack zur Verfügung. Mit einer Fläche von 33 x 66 Zentimeter und einer Belastbarkeit von bis zu 30 Kilogramm eignet sich dieser Gepäckträger auch für die Mitnahme eines Rollators, Einkaufstüten oder eines Hundes. Damit wird das Kettwiesel ONE PLUS auch im urbanen Umfeld oder im therapeutischen Einsatz zu einer praktischen Mobilitätslösung.
Die Variante Kettwiesel ONE UP PLUS mit Obenlenker bietet eine eher zweiradähnliche Armhaltung und eine besonders einfache Bedienbarkeit: Die gesamte Lenkeinheit lässt sich zum Ein- und Aussteigen hochklappen.
Kleines Packmaß für den Transport
Obwohl das Kettwiesel ONE PLUS von Menschen mit einer Körpergröße von 1,10 bis zwei Meter gefahren werden kann, lässt es sich auf ein kleines Packmaß von 135 x 87 x 66 Zentimeter (Kettwiesel ONE PLUS) beziehungsweise 135 x 87 x 72 Zentimeter (Kettwiesel ONE UP PLUS) zusammenschieben. Damit ist ein Transport im Kombi oder Wohnmobil problemlos möglich. In aufrechter Position benötigt das Dreirad nur wenig Stellfläche im Keller, Fahrradraum oder Flur.
Vom 9. bis 19. Oktober 2025 lädt Grenzenlos Kultur zur 27. Ausgabe des Festivals ins Staatstheater Mainz ein. Unter dem Motto „Forever Young?“ zeigen zwölf Tanz- und Theaterproduktionen sowie zwei Kurzfilme aus sieben europäischen Ländern und Peru, wie aktuell und lebendig „Dauerbrenner-Themen“ in der inklusiven Bühnenkunst verhandelt werden.
Neben neu interpretierten Klassikern geht es um Sexualität und Geschlechterbilder, um Widerständigkeit in Krisenzeiten sowie um die Träume und Sehnsüchte von Menschen mit und ohne Behinderungen.
Shakespeares „Hamlet“ wird beim Teatro La Plaza aus Peru zu einer humorvollen und emotionalen Auseinandersetzung mit dem Leben von Menschen mit Down-Syndrom. Theater Stap aus Belgien erzählt in „Carmen“ nach Georges Bizet von Unangepasstheit und Freiheitsdrang. Das Berliner RambaZamba Theater bringt mit „Mord im Regionalexpress“ unter der Regie von Milan Peschel eine als Krimikomödie getarnte Suche nach Identität auf die Bühne, während Theater Thikwa und glanz&krawall in „Die Tüten aus der Verwaltung“ der deutschen Bürokratie augenzwinkernd auf den Zahn fühlen.
„Bock“ von Glossy Pain und dem Theater an der Ruhr beleuchtet Sexualität aus der männlichen Perspektive, das niederländische Speels Collectief in „Usually I’m on Top“ die weibliche Sicht darauf. Die Frage, wie wir in herausfordernden Zeiten widerständiger werden können, erforschen MonkeyMind aus Belgien und die Unmute Dance Company aus Südafrika in ihrem Tanzstück „What We Can Do Together“. Die traditionsreiche Compagnie Danza Mobile aus Spanien erzählt in „El día que el hombre pisó la luna“ von der alten Sehnsucht der Menschen nach dem Mond.
Grenzenlos Kultur ist das älteste Festival im deutschsprachigen Raum, bei dem behinderte und nicht behinderte Künstler und Künsterinnen gemeinsam auf der Bühne stehen. Veranstalter sind die Lebenshilfe Kunst und Kultur gGmbH und das Staatstheater Mainz, gefördert von Aktion Mensch und dem Kultursommer Rheinland-Pfalz.
GKV ignoriert gesetzliche Einsparpotenziale: 12 Mio. Euro jährlich könnten durch
beschleunigte Genehmigungsprozesse bei Hilfsmitteln für Kinder mit Behinderung
eingespart werden.
rehaKIND zieht eine erste Bilanz zur Umsetzung der beschleunigten Genehmigung von
Hilfsmittelverordnungen aus den SPZ/ MZEB nach §33 Absatz 5c SGB V. Trotz klarer gesetzlicher Vorgaben dieser seit März 2025 geltende Regelung bei vorliegenden Verordnungen oder Empfehlungen durch Fachärzte und Fachärztinnen aus den SPZ (Sozialpädiatrische Zentren) /MZEB (Medizinischen Zentren für Menschen mit Behinderung), setzen einige große und regionale Krankenkassen die Regelung nicht um.
Das gefährdet die Versorgung und Entwicklung betroffener Kinder und verschwendet
Ressourcen. Bis zu 12 Mio. Euro pro Jahr könnten im bürokratischen Prozess bei Kassen und Ärzten sowie Ärztinnen eingespart werden, so legten die Zahlen der GKV und des GbA in der Referentenvorlage/Kabinettsvorlage zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes Anfang 2025 die Gesetzesänderung nahe.
Umsetzung von §33 Absatz 5c SGB V nicht zufriedenstellend – Hilfsmittelversorgung für
Kinder weiterhin zu bürokratisch
Trotz knapper Kassen und Fachkräftemangels, trotz nachgewiesener fachärztlicher Expertise werden weiterhin Verordnungen abgelehnt, durch den MD nach Aktenlage und fachfremd überprüft, Ressourcen bei Ärzten und Ärztinnen, der GKV-Verwaltung und den betroffenen Familien verschwendet.
Die Regelung (§ 33 Abs. 5c SGB V) sieht vor, dass bei Verordnungen/Empfehlungen durch SPZ und MZEB die Erforderlichkeit der Hilfsmittelversorgung vermutet wird. Dies bedeutet, dass in der Regel eine weitere Prüfung der Erforderlichkeit die Krankenkassen nicht vorgesehen ist. Nur wenn offenkundige Zweifel an der Plausibilität der Verordnung bestehen, soll eine Prüfung durchdie Krankenkassen erfolgen. Dennoch bestehen viele Kassen regelmäßig auf dem bisherigen Prüfprozess oder lehnen ab – teils mit vorgeschobenen technischen Problemen und drastischen Begründungen aus einer aktuellen Elternumfrage:
• „Wir sehen nicht, was aus dem SPZ kommt.“
• „Wir machen das wie bisher und prüfen wirtschaftliche und medizinische
Notwendigkeit“
• „Wir leiten weiterhin an den MD weiter – weil wir es können.
Kritik von Beteiligten und Medizin – Enttäuschung und Unverständnis bei den Betroffenen
Das deutsche Gesundheitssystem ist teuer und ineffizient. Die Nr. 1 bei den Ausgaben und das Schlusslicht im UN-Volksgesundheitsindex vergibt trotz gesetzlicher Neuregelung zur
beschleunigten Genehmigung bei Verordnungen/Empfehlungen von Hilfsmitteln aus SPZ und MZEBs eine Chance zur Entbürokratisierung.
Jörg Hackstein, Vorsitzender rehaKIND e.V.: „Die Vermutungsregel gilt für die Erforderlichkeit der Versorgung mit einem Hilfsmittel insgesamt. Hiervon kann nur bei begründeten Zweifeln abgewichen werden.“
Dr. Mona Dreesmann, SPZ Potsdam:
„Der Gesetzgeber möchte vulnerable Gruppen durch die Gesetzesänderung des Paragraphen 33 SGB V entlasten. Hilfsmittel sollen unbürokratisch und schnell beim Kind ankommen. Sozialpädiatrische Zentren wurden als Institutionen anerkannt, die qualifiziert Hilfsmittel verordnen. Mit dem Vorgehen der Kassen entsteht der Eindruck, dass man das Gesetz umgehen möchte. Erneut treffen in SPZ Anfragen ein, dass man weitere medizinische Unterlagen an den MD schicken soll, damit der prüfen kann. Es ist absurd!
Dr. Carmen Lechleuthner, Aktionsbündnis:
„Der Kampf um jedes Hilfsmittel kostet Eltern enorme Kraft. Trotz erfolgreicher Klagen werden Maßnahmen weiterhin verzögert.“
rehaKIND und Aktionsbündnis für bedarfsgerechte Heil- und Hilfsmittelversorgung fordern
Konsequenzen rehaKIND prüft derzeit regionale oder kassenspezifische Muster bei Verstößen und erhöht den politischen und regelungstechnischen Druck auf die Kostenträger. Hierzu nimmt das Netzwerk auch direkten Kontakt mit den Verantwortlichen auf. Sollte sich systematisches Fehlverhalten zeigen, fordert der Verein Sanktionen. Zur Klärung des Missstandes lädt rehaKIND e.V. gemeinsam mit dem Aktionsbündnis für bedarfsgerechte Heil- und Hilfsmittelversorgung im September Vertreter und Vertreterinnen der Krankenkassen, der Politik, der BAGSPZ (Bundesarbeitsgemeinschaft der SPZ), des Bundesamtes für soziale Sicherung und den Behindertenbeauftragen der Bundesregierung für Menschen mit Behinderung zu einem RoundTable ein:
„Wir brauchen endlich ein Ende der Misstrauenskultur. Die Entlastung der Familien und die Anerkennung fachärztlicher Kompetenz müssen Priorität haben. Dem Wirtschaftlichkeitsgebot sind SPZ, Leistungserbringer gleichermaßen verpflichtet. Der Gesetzgeber hat das anerkannt – nun muss geliefert werden.“ (Ch. Hennemann, rehaKIND). Mehr zur neuen Regelung und Umsetzung
Mit einer aktiven Spendenaktion auf der Fachmesse therapie 2025 in Leipzig setzte THERA-
Trainer ein starkes Zeichen für soziale Verantwortung und Engagement in der neurologischen Rehabilitation. Am Messestand des Medizinprodukteherstellers konnten Besucherinnen und Besucher am brandneuen Bewegungstrainer THERA-Trainer toro selbst aktiv werden – und dabei gleichzeitig Gutes tun:
Für jede geradelte Minute spendete THERA-Trainer 5 Euro an das Projekt SPORTnachSCHLAG der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.
Die Aktion stieß auf große Resonanz beim Fachpublikum der therapie 2025 in Leipzig, der führenden Fachmesse für medizinische Rehabilitation, Therapie und Prävention. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, den neuen THERA-Trainer toro direkt vor Ort zu testen – und damit nicht nur Bewegungserfahrung zu sammeln, sondern zugleich einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.
THERA-Trainer spendete pro Trainingsminute 5 Euro – insgesamt kamen so 2.500 Euro zusammen. Diese Summe fließt vollständig an das Projekt SPORTnachSCHLAG, eine Initiative der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Mit dem Geld können fünf neue Rehasportgruppen eingerichtet werden, in denen Schlaganfall-Betroffene unter spezieller fachlicher Anleitung gemeinsam trainieren, ihre Beweglichkeit fördern und soziale Teilhabe erleben können.
Die offizielle Spendenübergabe erfolgte am 10. Mai 2025, dem bundesweiten Tag gegen den Schlaganfall. Auf dem Messegelände überreichte das Team von THERA-Trainer den symbolischen Spendenscheck persönlich an die Stiftung.
„Wir freuen uns sehr über die Resonanz auf der Messe und die Möglichkeit, gemeinsam mit unseren Besuchern einen konkreten Beitrag zur Nachsorge von Schlaganfall-Betroffenen zu leisten“, erklärt Christine Hohensteiner, Teammanagerin Promotion & Communication bei THERA-Trainer. „Wir sind überzeugt: Fortschritt in der Rehabilitation bedeutet nicht nur technologische Innovation, sondern auch gesellschaftliches Engagement.“
THERA-Trainer bedankt sich herzlich bei allen, die sich an dieser Aktion beteiligt haben, sowie bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe für ihre wertvolle Arbeit. Gemeinsam haben wir einen bedeutenden Schritt in Richtung besserer Nachsorge und Unterstützung für Schlaganfall-Betroffene gemacht – ein Engagement, das nicht nur Hoffnung schenkt, sondern auch zeigt, wie viel wir gemeinsam erreichen können.
Weitere Informationen unter www.thera-trainer.com und www.schlaganfall-hilfe.de
„Am Samstag, den 21. Juni 2025, wird es auf unserem Gelände in Wassenberg laut, bunt und vor allem HERZLICH!
Wir freuen uns, dass die Biker & Triker Freunde ohne Grenzen e.V. (BTFoG) ihr großes Benefizevent zugunsten des inklusiven Spielplatzes der Spielplatzbandebei uns veranstalten – und wir dürfen dieses tolle Projekt als einer der Sponsoren unterstützen! Kommt vorbei, genießt einen Tag voller Action, Gemeinschaft und gutem Zweck – wir freuen uns auf euch!“
Stars von Bares für Rares live erleben. Mit TV-Ikonen wie 80-Euro-Waldi, Fabian Kahl, Benjamin Leo und Detlev Kümmel. – bringt eure Raritäten mit und lasst sie für eine Spendengebühr von 1 €für den guten Zweck schätzen.
Das Bundeskabinett hat Jürgen Dusel erneut zum Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen bestellt. Seit vielen Jahren engagiert er sich für Inklusion, Barrierefreiheit und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Das Amt des Bundesbeauftragten übt der Jurist bereits seit 2018 aus. Zuvor war er als Landesbeauftragter in Brandenburg tätig.
Bundesarbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas: „Jürgen Dusel setzt seine wichtige Arbeit fort, darüber freue ich mich sehr. Inklusion und Barrierefreiheit – ob im Alltag, am Arbeitsplatz oder in digitalen Räumen – sind keine Kür, sondern eine Frage von Rechten und Respekt. Jürgen Dusel ist eine starke Stimme für Teilhabe – und ein unbequemer Mahner, wenn Barrieren im Kopf und im Leben Menschen mit Behinderungen ausgrenzen. Ich schätze seine klare Haltung und seinen beharrlichen Einsatz – und freue mich auf den gemeinsamen Austausch.“
Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen Jürgen Dusel: „Das große Vertrauen, das Bundesministerin Bärbel Bas und das Bundeskabinett mir mit meiner Wiederernennung entgegenbringen, freut und ehrt mich sehr. Inklusion ist eine Querschnittsaufgabe für alle Ressorts der Bundesregierung. Das bedeutet: Alle sind in der Pflicht. Die inklusionspolitischen Verabredungen im Koalitionsvertrag machen Hoffnung, weil sie spürbare Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen bringen können. Jetzt muss es darum gehen, diese auch mit konkreten Maßnahmen umzusetzen.“
Der oder die Bundesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen wirkt laut Behindertengleichstellungsgesetz darauf hin, dass der Bund seine Verantwortung für gleichwertige Lebensverhältnisse von Menschen mit und ohne Behinderungen wahrnimmt.
Zur Wahrnehmung dieser Aufgabe ist der oder die Beauftragte bei allen Gesetzes-, Verordnungs- und sonstigen wichtigen Vorhaben zu beteiligen, soweit diese Fragen der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen betreffen. Darüber hinaus sind alle Bundesbehörden und sonstigen öffentlichen Stellen im Geschäftsbereich des Bundes verpflichtet, die beauftragte Person bei der Erfüllung ihrer Aufgabe zu unterstützen – insbesondere durch die Erteilung von Auskünften und die Gewährung von Akteneinsicht.
Aktuell leben in Deutschland rund 7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen (GdB ≥ 50) – das entspricht 9,3 Prozent der Bevölkerung. Insgesamt leben schätzungsweise etwa 13 Millionen Menschen mit Beeinträchtigungen in Deutschland.
Glückliche Gesichter bei der Fahrzeugübergabe, die Nina und Branka (Mitte) nicht nur ein neues Auto beschert, sondern auch ein großes Stück Mobilität und Lebensqualität. Links: Martina und Geschäftsführer Roland Arnold, rechts: Thomas Vöhringer, der den Umbau maßgeblich unterstützt hat.
Die Aufregung war groß, als Nina gemeinsam mit ihrer Mutter Branka den Mobilitätspark in Aichelau betrat. Der Anlass: die Übergabe ihres neuen Fahrzeugs – ein VW Caddy Maxi, der für das Mutter-Tochter-Team vor allem eines bedeutet: ein riesiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit und Lebensqualität – mit strahlenden Gesichtern und großen Plänen.
Nina und Branka strahlen über das ganze Gesicht, als sie zum ersten Mal ihren neuen VW Caddy Maxi sehen. Das Fahrzeug bedeutet für die beiden nicht nur Mobilität, sondern auch ein Stück Freiheit und Normalität. Gemeinsam meistern sie den Alltag – mit viel Energie, Liebe und gegenseitiger Unterstützung. Dank der PARAVAN-Heckrampe kann Nina mit ihrem Elektrorollstuhl nun bequem ins Fahrzeug einfahren. Für längere Fahrten nimmt sie mithilfe eines Dreh-Schwenksitzes komfortabel auf dem Beifahrersitz neben ihrer Mutter Platz – und übernimmt dort gern die Regie in Sachen Musik.
Ihr Auto hatten sie bis zur Übergabe noch nie gesehen. Umso größer war die Spannung, als es endlich so weit war. Für kürzere Strecken kann Nina einfach im Rollstuhl sitzen bleiben, bei längeren Fahrten nimmt sie auf dem Beifahrersitz Platz. Als erstes wurde natürlich das Radio mit Ninas Handy gekoppelt.
Ein langer Weg zur Mobilität
Startklar für ihr neues Abenteuer – endlich selbstbestimmt mobil sein. Hinfahren, wann sie wollen und wohin sie wollen, Mutter Branka mit Tochter Nina (vorn)
Spontane Termine oder Unternehmungen waren bislang schwer zu realisieren – Arztbesuche, Schulveranstaltungen, Treffen mit Freunden. Nina kam neun Wochen zu früh zur Welt und ist seither auf einen Rollstuhl angewiesen. Vor gut einem Jahr erhielt sie einen neuen Elektrorollstuhl – ein technischer Fortschritt mit Blick auf ihre Selbstständigkeit, gleichzeitig aber eine logistische Herausforderung. Denn der 180 Kilogramm schwere Rollstuhl passte nicht in den bisherigen Renault Kangoo – und dieser ließ sich auch nicht wie geplant umrüsten.
Die Lösung: ein neues Fahrzeug. Der VW Caddy Maxi war schnell gefunden – doch die Finanzierung stellte die kleine Familie vor eine große Hürde. Während das Basisfahrzeug noch durch Eigenmittel, Stiftungs- und Spendengelder realisiert werden konnte, fehlten die Mittel für den behindertengerechten Umbau. Eine weitere Spendenaktion brachte zwar 11.000 Euro ein – doch mehr als die Hälfte der benötigten Summe fehlte weiterhin.
Hoffnung und Hilfe aus der Region
Der entscheidende Durchbruch kam durch einen Spendenaufruf in der lokalen Presse – und durch die Hilfsbereitschaft des Trochtelfinger Unternehmers Thomas Vöhringer. „Der Bericht hat uns einfach berührt“, erzählt er. Gemeinsam mit seinen vier Kindern unterstützte er die Familie – schnell und unbürokratisch. Der Umbau konnte beginnen. „Er hat sich gemeldet, als alles hoffnungslos erschien“, berichtet die alleinerziehende Mutter. Für Vöhringer war es wichtig, den beiden zügig zu helfen: „damit es bei der Familie aus dem Kopf ist und sie Sicherheit hat.“ Denn neben der finanziellen Belastung hatte Nina zu diesem Zeitpunkt auch gesundheitliche Probleme.
„Ich habe erst einmal zehn Minuten gedacht ich träume, als es hieß, dass das Geld zusammengekommen ist“, berichtet Branka. „Das ist unser Retter.“ Für Vöhringer ist es wichtig, dort Hilfe zu leisten, wo sie auch zu 100 Prozent ankommt. Für Vöhringer war klar: „Hier können wir konkret helfen – ohne Umwege, direkt bei den Menschen.“
Für kürzere Fahrten kann Nina schnell im Fonds des Fahrzeuges über die Rampe einfahren und einfach im Rollstuhl sitzen bleiben.
Doch auch andere Unterstützer sorgten für emotionale Momente – und fahren in Gedanken jetzt immer mit: „Meine ehemalige Schulklasse hat sich ebenfalls mit einer großzügigen Spende beteiligt – mit dem Vermerk 10b“, erzählt Branka. „Jede einzelne Spende, ob groß oder klein, hat dazu beigetragen, dass wir heute dieses tolle Auto haben. Dafür sind wir unendlich dankbar.“
Endlich durchstarten – mit Plan und Playlist
Jetzt kann die 13-jährige Schülerin endlich wieder durchstarten – mit ihrer Mutter an der Seite. Als eingespieltes Team bestreiten sie gemeinsam ihr Leben. „Mit ihr an meiner Seite fühlt man sich so normal, da vergesse ich meine Behinderung“, sagt Nina. Endlich können die beiden selbst entscheiden, wann und wohin sie fahren – zu Schulveranstaltungen, die der Fahrdienst nicht abdeckt, ins Kino oder einfach mal ins Grüne. „Ich habe direkt eine Liste angefangen mit all den Dingen, die wir jetzt machen können“, erzählt Nina begeistert.
Sollte es mal etwas weiter weggehen, kann Nina jetzt ganz komfortabel neben ihrer Mutter auf dem Beifahrersitz Platz nehmen.
Bei der Auslieferung gab es für sie natürlich den Logenplatz neben Mama. „Kann ich dann gleich versuchen, das Auto zu connecten?“, fragt Nina ganz aufgeregt. Denn ab sofort sorgt sie auf den gemeinsamen Touren für den passenden Soundtrack – ihre Favoriten: Britney Spears und Tina Turner.
Wohin die erste große Reise gehen soll, ist noch offen – Ideen gibt es viele. Aber eines ist sicher: Der neue Caddy bringt nicht nur Mobilität, sondern auch ein großes Stück Lebensfreude zurück.
Auf der Messe REHAB in Karlsruhe vom 22. bis 24. Mai 2025 haben wir spannende Einblicke in die aktuellen Produktentwicklungen der Firma Meyra erhalten. In unserem neuen Video stellt Ihnen Daniele Götz-Steineke, Marketingleiterin bei Meyra, die Highlights vor: vom hochmodernen aktiven Rollstuhl über das innovative Sitzkissen im Wapendesign, das Dekubitus vorbeugt, bis hin zu einem individuell anpassbaren Rollstuhl, der sich an verschiedene Krankheitsbilder anpasst.
Erfahren Sie aus erster Hand, wie Meyra mit diesen Produkten die Mobilität und Lebensqualität von Menschen mit besonderen Bedürfnissen verbessert. Schauen Sie rein und lassen Sie sich inspirieren!
Freiheit erleben mit den kraftvollen Elektrorollstühlen XT2 und XT4 von Magic Mobility
Elektrorollstühlen XT4
Zu holprig? Zu steil? Zu rutschig? Unwegsames Gelände setzt der Entdeckungsfreude und dem Naturerlebnis von Rollstuhlfahrern oftmals enge Grenzen. Diese zu überwinden, hat sich der australische Spezialanbieter von Outdoor- und Offroad-Elektrorollstühlen Magic Mobility, ein Unternehmen der Sunrise Medical-Gruppe, zur Aufgabe gemacht. Mit den jüngsten Neuentwicklungen XT2 und XT4 lässt Magic Mobility alle Maßstäbe für dieses Rollstuhlsegment weit hinter sich. Beide Modelle überzeugen sowohl durch außergewöhnliche Leistungsstärke und Fahrkomfort als auch durch ansprechendes Design. Mit ihren spezifischen Vorteilen werden der XT2 und der XT4 dennoch unterschiedlichen Nutzerbedürfnissen gerecht.
Outdoor-Allrounder XT2: Unaufhaltsam selbst gesteckten Zielen entgegen
Mit seinem langen Radstand und Heckantrieb ist der XT2 ein zuverlässiger Begleiter bei ausgedehnten Touren im Gelände. Für die beeindruckende Reichweite von bis zu 50 km sorgen Hochkapazitäts-Akkus mit 115 Ah, die bei diesem Modell ebenso wie die leistungsstarken 850-Watt-Motoren an den beiden Hinterrädern zur Standardausstattung gehören.
Auch bei höheren Geschwindigkeiten auf unebenem Untergrund ermöglichen die patentierte Einzelradaufhängung vorne und hinten sowie die gelenkigen Achsen eine stabile Bodenhaftung. Damit passt sich der XT2 optimal an alle Geländebedingungen an. Über ein hochentwickeltes Servolenkungsmodul mit intuitiv bedienbarer Joystick-Steuerung lässt sich der XT2 mühelos sowie präzise vorwärts und rückwärts manövrieren – und zwar bei jeder Geschwindigkeit.
Offroad-Lösung XT4: Für extreme Abenteuer jenseits ausgetretener Pfade
Schon auf den ersten Blick unterscheidet sich der XT4 durch seine Kompaktheit vom XT2. Dieser Gelände-Elektrorollstuhl mit Allradantrieb kann mit Fug und Recht als weltweit „Extremster“ unter den handelsüblichen Offroad-Lösungen bezeichnet werden. Wer sich weit hinauswagen und Abenteuer ohne Grenzen jenseits befestigter Wege erleben will, fährt gut mit dem XT4. Doch auch im städtischen Umfeld bewährt sich das leistungsstarke Fahrwerk. Mit jeweils vier 700 Watt-Motoren an den Antriebsrädern verfügt der XT4 über eine kraftvolle Traktion, die ihn unaufhaltsam schwierige Hindernisse, wie etwa hohe Bordsteinkanten, überwinden lässt.
Elektrorollstühlen XT2
Ob sperrige Wurzeln, spitze Steine, rutschiger Sand – der XT4 passt sich dank seiner Einzelradaufhängung und der gelenkigen Achsen mühelos an jede Herausforderung an. Unebenheiten werden auch durch die patentierte Federung ausgeglichen, so dass der Nutzer stabil auf seinem Sitz verbleibt und weitgehend vor Erschütterungen geschützt ist. Dieser besondere Fahrkomfort kommt beispielsweise Personen, die zu Spastiken oder zu Ermüdung neigen, zugute. Seine außergewöhnliche Reichweite von bis zu 40 km verdankt der XT4 den Hochkapazitäts-Akkus mit 115 Ah. Die intuitiv zu bedienende Joystick-Lenkung macht es dem Fahrer auch auf anspruchsvollen Wegen leicht, präzise vorwärts und rückwärts manövrieren.
XT-Reihe: Qualitätsausstattung mit individuellen Zusatzoptionen
Als zusätzlichen Sicherheitsfaktor bieten der XT2 und der XT4 standardmäßig integrierte LED-Scheinwerfer mit hoher Effizienz. Bei beiden Modellen gehören ein Sitzlift mit Sitzneigungs- und Rückenwinkelverstellung sowie Fußrastenanhebung zu den elektrischen Standardfunktionen. Darüber hinaus sind weitere Optionen für bedarfsgerechte Sitz- und Rückenlösungen sowie zahlreiche Ausstattungsmöglichkeiten für maximalen Komfort bei selbstbestimmten Touren erhältlich. Das Fahrgestell der XT-Reihe gibt es in drei attraktiven Farboptionen: Sunset-Rot, Horizont-Blau und Mitternachts-Schwarz.
Die Mannschaft liegt sich Jubelnd in den Armen. Foto: Micheline Veluvolu
Das ist eine faustdicke Überraschung: Die deutsche Para Eishockey-Nationalmannschaft hat bei den Weltmeisterschaften im amerikanischen Buffalo sensationell die Qualifikation für die Paralympics 2026 im ersten Anlauf geschafft. Durch einen 5:2-Sieg gegen die favorisierte Slowakei wird Deutschland erstmals seit 20 Jahren wieder bei den Winterspielen dabei sein – es ist erst die zweite Teilnahme überhaupt.
Zuletzt war das deutsche Team stets knapp gescheitert, der Traum von den Winterspielen geplatzt. Diesmal war das WM-Duell um Platz fünf gleichbedeutend mit einem Endspiel ums Paralympics-Ticket. Hatte 2021 beim Qualifikationsturnier in Berlin die Slowakei noch die Oberhand behalten, folgte nun die Revanche. Der Jubel bei der deutschen Para Eishockey-Nationalmannschaft war entsprechend groß – für das Team des norwegischen Trainers Ole Sundstøl geht damit ein jahrelanger Traum in Erfüllung.
Kapitän Malte Brelage: „Es gibt Momente, die kann man nicht beschreiben. Wir sind durch solche Höhen und Tiefen gegangen, haben aber als Team unfassbar gut funktioniert und jeder von uns hat 110 Prozent gegeben. Wir kommen aus dem B-Pool, erreichen jetzt den fünften Platz in der A-Gruppe und haben uns direkt für die Paralympics qualifiziert. Das Team hat so großes Potenzial und so einen großen Willen, das ist einfach unbeschreiblich – und genau das haben wir auf dem Eis gezeigt“, betont Brelage und fügt euphorisch an: „Wir sind einfach unfassbar froh, werden jetzt erstmal ordentlich feiern und freuen uns riesig auf die Paralympics.“
Von Beginn an startete Deutschland konzentriert ins entscheidende Spiel. Bereits nach 46 Sekunden brachte Ingo Kuhli Lauenstein das deutsche Team in Führung. Mit einem Doppelschlag erhöhte die Auswahl von Ole Sundstøl im zweiten Drittel gar auf 3:0 – erst traf Routinier Jörg Wedde, kurz darauf jubelte Kuhli-Lauenstein bereits zum zweiten Mal. Das Tor nach Mailand schien nun weit geöffnet, doch die Slowakei verkürzte auf 1:3. Sekunden später der nächste Rückschlag: Der zweifache Torschütze Kuhli-Lauenstein kassierte eine persönliche 20-Minuten-Strafe und die Slowaken durften fünf Minuten in Überzahl agieren.
Deutschland überstand die heikle Phase unbeschadet – und sorgte kurz nach Beginn des Schlussdrittels für das nächste Ausrufezeichen. Felix Schrader erzielte die vermeintliche Vorentscheidung zum 4:1. Doch wieder dauerte es nur eine Minute bis zum slowakischen Anschluss: 4:2 – was für eine Spannung. Mit Glück und Geschick verwaltete Deutschland die Führung. Als die Slowakei alles riskierte, setzte Frank Rennhack den Schlusspunkt zum 5:2. Was folgte, war grenzenloser Jubel in schwarz-rot-gold auf Eis.
Zum jubeln hochgerissener Arm eines Spieler der deutschen Nationalmannschaft während des Spiels Foto: Micheline Veluvolu
Der zweifache Torschütze Ingo Kuhli-Lauenstein: „Ich kann meine Gefühle noch gar nicht sortieren und bin komplett platt. Es war ein grandioses Turnier von der gesamten Mannschaft. Wir haben schon in der Vorbereitung alles gegeben und uns jetzt für die harte Arbeit belohnt. Vor zehn Jahren habe ich hier in Buffalo mein Debüt gefeiert bei einem internationalen Turnier, seitdem haben wir einige Tiefschläge kassiert, vor allem mit den beiden verpassten Paralympics-Teilnahmen“, sagt Kuhli-Lauenstein und ergänzt mit Tränen in den Augen: „Dass wir das jetzt geschafft haben und diese Bühne betreten dürfen, ist einfach nur fantastisch. Das wird uns den Rest unseres Lebens miteinander verbinden und zusammenschweißen. Es ist wirklich ein Lebenstraum, der in Erüllung geht, einfach unglaublich und grandios. Die Kabine tobt, heute lassen wir so richtig die Sau raus.“
Mehr als eine Randnotiz: Rang fünf bei der WM ist die beste Platzierung seit vielen Jahren. Auch den Klassenerhalt hat Deutschland damit gesichert. Doch die Paralympics-Teilnahme 2026 in Mailand überstrahlt alles. Zudem herrscht durch die frühe Qualifikation nun größere Planungssicherheit. Die restlichen beiden Tickets werden bei einem Qualifikationsturnier im Herbst vergeben – und das kann sich das deutsche Team ganz entspannt in der Zuschauerrolle anschauen.
Auf dem 69. Treffen der Konferenz der Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen von Bund und Ländern haben diese unter Beteiligung der Bundesarbeitsgemeinschaft Rehabilitation und des Deutschen Instituts für Menschenrechte am 22. und 23. Mai 2025 in Mainz zentrale Themen der Partizipation von Menschen mit Behinderungen behandelt.
Dazu fordert die rheinland-pfälzische Landesbehindertenbeauftragte, Ellen Kubica: „Partizipation darf nicht unter den Tisch fallen. Gelebte Demokratie bedeutet die Teilhabe von Menschen an Entscheidungsprozessen, die ihre Lebenswelt beeinflussen.“
Jürgen Dusel, geschäftsführender Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, betont: „Erst dann, wenn Menschen mit Behinderungen von Anfang an in politische Entscheidungen einbezogen werden, können wir von der Partizipation sprechen, die ihnen laut UN-Behindertenrechtskonvention zusteht. Dazu brauchen wir mehr Menschen mit Beeinträchtigungen, die in unseren Parlamenten auf kommunaler, Landes- wie Bundesebene Verantwortung übernehmen können. Doch die Strukturen im politischen Ehrenamt sind nicht barrierefrei. Deshalb brauchen wir einen verlässlichen gesetzlichen Anspruch auf Unterstützungsleistungen für Menschen mit Behinderungen, die sich auch ehrenamtlich in ihrer Kommune oder ihrem Kreisverband engagieren wollen.“
Die Beauftragten rufen Verantwortungsträgerinnen und -träger auf allen politischen Ebenen dazu auf, Strukturen zu schaffen, die diskriminierungsfrei und umfassend, inklusive Partizipation für alle Menschen möglich machen: „An vielen Orten leistet die Beteiligung einen unschätzbaren Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Es braucht nun klare Standards, die gute Praxis in die Breite tragen und sicherstellen“, erklärt Ellen Kubica.
In ihrer gemeinsamen „Mainzer Erklärung“ fordert sie mit den Beauftragten der Länder:
1. Partizipation auf allen Ebenen umsetzen
Partizipation braucht verbindliche Regelungen auf allen politischen Entscheidungsebenen. Menschen mit Behinderungen sind Experten in eigener Sache und beanspruchen zu Recht, dass keine Entscheidungen ohne Beteiligung über sie getroffen werden. „Nichts über uns, ohne uns“ muss zum systematischen Standard politischer Beteiligungsstruktur werden. Damit mehr Menschen mit Behinderungen selbst ihre Interessen in der Politik vertreten und ihre Expertise einbringen können, ist ein gesetzlicher Anspruch auf Unterstützungsleistungen wie Assistenz auch bei einem ehrenamtlichen Engagement nötig. Auch der Einsatz von Beauftragten oder Beiräten für die Belange von Menschen mit Behinderungen oder gemeinsam erstellte Aktionspläne, die nicht nur in öffentlichen, sondern auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen wie der Wirtschaft oder den Kirchen eingesetzt werden, sind gute Beispiele für eine gelingende Beteiligung.
Um Partizipation zu gewährleisten, müssen Sitzungen und Beteiligungsformate umfassend barrierefrei sein, Aufwandsentschädigungen und Assistenzleistungen ebenso wie ehrenamtliche Organisationen hinreichend ausfinanziert sein.
3. Partizipation muss alle mitnehmen
Personengruppen, die besonders große Teilhabebarrieren haben, wie zum Beispiel Personen mit hohem Unterstützungsbedarf oder junge Menschen mit Behinderungen, bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit bei der Entwicklung von Beteiligungsformaten und -strukturen. Projekte, die Menschen mit Behinderungen in ihrem Engagement unterstützen und stärken, müssen entsprechend finanziell gefördert werden.
Aufgrund des erheblichen Optimierungsbedarfs und der aktuellen politischen Lage betonen die Beauftragten, dass sich alles politische Handeln an der Umsetzung der UN-BRK orientieren muss, und rufen die Verantwortlichen im Bund, in den Ländern und Gemeinden angesichts der klaren Sprache der Staatenprüfung dazu auf, voranzugehen und Partizipation entschieden umzusetzen.
Hintergrund
Auch 16 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention ist die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen an politischen Entscheidungsprozessen in Deutschland noch immer unzulänglich. Die Monitoringstelle beim Deutschen Institut für Menschenrechte stellte in ihrem Parallelbericht zum 2./3. Staatenprüfverfahren im Juli 2023 fest: „Die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen und ihren Organisationen an politischen Prozessen wird den Maßstäben der Konvention weiterhin nicht gerecht. Die Bereitschaft, politische Verfahren partizipativ zu gestalten, ist unterschiedlich stark ausgeprägt und es fehlt ein flächendeckendes Bewusstsein für den Umfang des Partizipationsgebots der UN-BRK. Stimmen von Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern werden nicht prioritär gehört. So werden insbesondere Kinder mit Behinderungen und Menschen mit Behinderungen in vulnerablen Lebenslagen weiterhin kaum beteiligt.“
Im Rahmen der Staatenprüfung empfahl der UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen Deutschland Maßnahmen zur Verbesserung der politischen Partizipation von Menschen mit Behinderungen. Insbesondere forderte er Beteiligungsverfahren institutionell stärker abzusichern, die Fähigkeiten von Organisationen von Menschen mit Behinderungen sich zu beteiligen, zu stärken, Barrierefreiheit sicherzustellen und Partizipation von Frauen mit Behinderungen besser zu erforschen.