#WeEmpowerPeople geht einen Schritt weiter
Mit seinen Lösungen und Services möchte Ottobock nicht nur die Standards in der Orthopädietechnik erfüllen, sondern weiterdenken. Zur OTWorld 2024 stellt das Healthtech-Unternehmen seine Neuheiten vor.
Die revolutionäre nächste Generation von mikroprozessorgesteuerten Kniegelenken
In Leipzig stellt Ottobock die nächste Generation seiner mikroprozessorgesteuerten Kniegelenke vor: das Genium X4. Basierend auf bewährter Genium OPG-Technologie (Optimiertes Physiologisches Gehen) und Robustheit setzt die Prothese neue Standards in Sachen Leistung. Die Funktionen des neuen Kniegelenks beinhalten das optimierte Aufwärtsgehen, eine Start-to-Walk Funktion, verbesserte Standphasenunterstützung und dynamisches Rückwärtsgehen. Sie wurden entwickelt, um ein außergewöhnlich sanftes und geschmeidiges Gehen zu ermöglichen, ganz gleich, ob die AnwenderInnen durch enge Räume oder Menschenmengen navigieren, Rolltreppe fahren, eine schwere Tür mit einem Rückwärtsschritt aufziehen, durchs Wasser waten, am Strand entlang spazieren oder wandern gehen. Dazu kommt das neue intuitive Radfahren: Ohne den MyMode aktivieren zu müssen, erkennt das Gelenk den Anfang und das Ende der Pedalbewegung automatisch und passt den Widerstand in Echtzeit an. Das Genium X4 verfügt über eine Akkulaufzeit von bis zu fünf Tagen und wird mit einer breiten Palette an Cover-Optionen angeboten, um die natürliche Beinform nachzubilden. Diese lassen sich von den Anwenderinnen und Anwender selbst austauschen und individualisieren.
Ab Juni 2024 ist das Genium X4 verfügbar in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Belgien, Luxemburg und der Niederlande und wird sukzessive in weiteren Ländern eingeführt.
Einzigartiges Funktionsprinzip für natürlicheres Geh- und Stehgefühl
Auf der OTWorld stellt Ottobock außerdem seinen neuartigen mechanischen Prothesenfuß vor. Mit seinem einzigartigen Funktionsprinzip gilt Evanto als bedeutender Meilenstein seit der Erfindung des Karbonfußes in den 1980er Jahren. Denn lange Zeit mussten AnwenderInnen bei Karbonfüßen einen Kompromiss eingehen zwischen Energiewiedergabe, Flexibilität und Stabilität. Die Produktneuheit beseitigt nun diesen Nachteil. Grund dafür sind zwei Schaumelemente im Fersenbereich, um die Energie aufzunehmen und wieder zur richtigen Zeit abzugeben. Zudem bietet der wasserfeste Prothesenfuß in seiner kompakten Bauweise ein hohes Maß an Flexibilität. Dadurch kann er sich verschiedenen Untergründen und Schrägen besser anpassen und Anwenderinnen und Anwender ein komfortables Gehen und Stehen ermöglichen. Ausgelegt für die Mobilitätsgrade 2-4 eignet sich Evanto sowohl für Alltagsaktivitäten, Yoga-Sessions, als auch für Ausflüge an den Strand.
Neuartige Funktionshilfe für den Nassbereich
Mit dem Ziel, Menschen in Krisengebieten ein unkompliziertes Hilfsmittel für den täglichen Gebrauch zu ermöglichen, entstand Skeo Up Daily Assist. Dabei handelt es sich um eine passive, wasserfeste Funktionshilfe aus Silikon für Menschen mit einer Unterarm-Amputation. Anwendbar wie ein Liner, aber mit der Funktion einer passiven Handprothese, stellt sie eine völlig neue Produktkategorie dar. Gleichzeitig eignet sich Skeo Up Daily Assist als ergänzende Versorgung zur eigentlichen Prothese. Die Funktionshilfe wurde speziell für den Einsatz bei der täglichen Körperhygiene entwickelt. Integriert ist ein Klemmadapter, der Gegenstände bis zu einem Umfang von 4 cm festhalten kann, wie Rasierer, Zahnbürsten oder Shampooflaschen.
Skeo Up Daily Assist wird auf der OTWorld dem Fachpublikum erstmals vorgestellt und voraussichtlich ab August 2024 weltweit verfügbar sein.
Höherer Standard bei Elektro-Rollstühlen
Zur Markteinführung im Herbst 2024 präsentiert Ottobock auf der OTWorld vorab den neuen Elektro-Rollstuhl Juvo B7. Der Elektro-Rollstuhl unterstützt Personen mit erheblichen Mobilitätseinschränkungen, wie bei Zerebralparese, Multiple Sklerose und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Ob zu Hause oder unterwegs, im Sitzen, Halbstehen oder Liegen bietet der Juvo B7 ihnen Komfort, Selbstvertrauen und Sicherheit. Herzstück ist ein zusammen mit Anwenderinnen und Anwender entwickeltes, neues Steuerungssystem. Dieses ermöglicht ein geschmeidiges Fahrgefühl, auch bei komplexen Fahrsituationen, wie beim Fahren auf steilen Rampen oder über hohe Bordsteine. Der Elektro-Rollstuhl ist durch sein Baukastenprinzip und den vielfältigen Einstell- sowie biomechanischen Positionierungsmöglichkeiten individuell auf die Bedürfnisse der Anwenderinnen und Anwender angepasst. Auch durch die bis zu acht verschiedenen Memory-Sitzpositionen haben die Anwenderinnen und Anwender ihre Präferenzen für Lieblingsaktivitäten und Ruhephasen auf Knopfdruck bereit – einschließlich aktiver Beckenkippung zum Aufrichten und Rückenlage. Damit setzt der Juvo B7 einen neuen Standard in Sachen Funktionalität, Vielseitigkeit und Individualisierung.
Die digitale Komplettversorgung für BeinprothesenträgerInnen
Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und Zeitdrucks in der Patientenversorgung werden digitale Helfer immer wichtiger. Wie eine digitalisierte Rundumversorgung der unteren Extremitäten funktioniert, präsentiert Ottobock auf der Leitmesse für Orthopädietechnik.
Scannen, in einer Software modellieren und fertigen – entweder selbst, über 3D-Druck bzw. die Ottobock iFab (Servicecenter für individuelle Fabrikation). Bisher war der digitale Versorgungprozess für die unteren Extremitäten nur bis zur Fertigung eines Test- oder Definitivprothesenschafts (MyFit TT) möglich. Eine Verknüpfung, um die Besonderheiten im Testschaft eins zu eins auf die Definitivversorgung zu übertragen, gab es allerdings nicht. Hieß, Orthopädietechnikerinnen und -techniker mussten die Interimsprothese nehmen, einen neuen Gipsabdruck vom Schaft erstellen und sie komplett nachbauen. Mit dem neuartigen Transferscan von Ottobock wird diese Lücke nun geschlossen. Das Verfahren funktioniert mithilfe des mobilen 3D-Handscanners iFab EasyScan, der das Innere vom Testschaft sowie den patientenindividuellen Aufbau der Prothese millimetergenau ausmisst und auf die Definitivprothese überträgt. Damit lässt sich der digitale Zwilling immer wieder reproduzieren – und das bei gleichbleibender Qualität.
Deutlich effizienter lassen sich mit MyFit TF jetzt auch Test- und Interimsschäfte für den Oberschenkel anfertigen. Nötig sind lediglich vier Maße am Stumpf. Alle Daten werden im Anschluss in eine spezielle Software übertragen, wo Orthopädietechnikerinnen und -techniker aus einer Reihe von klinisch bewährten, anpassbaren Schaftformen auswählen und diesen über die iFab produzieren lassen können.
Die vernetzten digitalen Prozesse ermöglichen eine effizientere Versorgung und schaffen dadurch deutlich mehr Freiräume für die PatientInnen.
Nachhaltige Materialien in der Orthopädiewerkstatt
Prothesenschäfte und Orthesen bestehen traditionell aus fossilen Werkstoffen. Als nachhaltig gelten diese jedoch nicht. Gleichzeitig nimmt der Arbeitsschutz eine immer wichtigere Rolle ein. Orthopädiefachkräfte sind auf der Suche nach alternativen Werkstoffen. Ottobock sieht sich in der Verantwortung und stellt auf der OTWorld seine GreenLine Lösungen vor. Darunter bündeln sich verschiedene Materialien, die umweltfreundlicher sowie für Orthopädietechnikerinnen und -techniker in der Verarbeitung gesundheitsschonender sind. Hierzu zählen neben dem Orthesensystem UCAST in Verbindung mit dem Thermoplast WOODCAST aus Espenholz, auch Flachsfasern als natürliche Alternative zu Carbon- und Glasfasern, das GreenLine Härtepulver sowie Carbon-Preforms zur Herstellung von Prothesenschäften.