Ottobock bringt innovativen mechanischen Prothesenfuß auf den Markt

Ab sofort bietet das Medizintechnikunternehmen Ottobock weltweit einen neuartigen mechanischen Prothesenfuß an. Evanto löst erstmals den Widerspruch zwischen Dynamik, Flexibilität und Stabilität auf und ist damit ein bedeutender Meilenstein in der Prothetik seit der Erfindung des Karbonfußes in den 1980er-Jahren.

Ausgelegt für die Mobilitätsgrade 2 bis 4 (moderat bis sehr aktiv) eignet sich Evanto für herkömmliche Alltagsaktivitäten, kurze Sprints zur nächsten Haltestelle sowie für längere Wanderausflüge.

Arne Jörn, Chief Operation Officer und Chief Technology Officer von Ottobock, hebt die Bedeutung der Produktneuheit hervor: „Mit Evanto etablieren wir ein neues Fußsegment, das keine Kompromisse mehr eingeht. Damit reagieren wir auf die Bedarfe unserer Anwenderinnen und Anwender für noch mehr Mobilität und Lebensqualität im Alltag. Gleichzeitig können wir unseren Ruf als Innovationsführer weiter ausbauen und festigen.“

Innovatives biomechanisches Design verbessert die Mobilität

„Stabilität und Flexibilität von mechanischen Prothesenfüßen sind eher gegensätzliche Eigenschaften, die entweder kompromissbehaftet oder mit hohem apparativem Aufwand umgesetzt wurden, zum Beispiel durch ein gesteuertes Knöchelgelenk. Evanto vereint diese divergierenden Ziele durch eine mechanische Kopplung, die einem bionischen Prinzip folgt. Damit können die Nutzerinnen und Nutzer in unterschiedlichsten Situationen stark entlastet werden“, erklärt Martin Pusch, Research Engineer bei Ottobock.

Möglich wird dies durch zwei hochelastische Schaumelemente, die bis zu 50 Prozent mehr Energie beim Fersenauftritt speichern können als herkömmliche mechanische Karbonfüße. Gleichzeitig bietet die kompakte Bauweise des Evanto ein hohes Maß an Flexibilität, wodurch sich der Fuß besser verschiedenen Untergründen sowie Schrägen anpasst und so den Anwenderinnen und Anwender ein komfortables Gehen und Stehen ermöglicht. Dabei wiegt der wasserfeste Prothesenfuß gerade einmal 450 Gramm (ohne Hülle).

Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer bevorzugen Evanto gegenüber ihren Alltagsprothesen

Belegt werden konnten die Vorteile unter anderem in zwei klinischen Studien mit über 30 Menschen mit Amputationen. In einem validierten Test zeigte sich, dass sich die Mobilität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Evanto deutlich verbesserte im Vergleich zu anderen sogenannten ‚State of the Art‘ Karbonfüßen, die sie sonst in ihrem Alltag trugen. Auch sprachen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ein natürlicheres Tragegefühl.

Daniela Rüb aus Nürnberg, eine der Studienteilnehmerinnen, sagt über ihre Erfahrungen mit dem Karbonfuß: „Er gibt mir ein unglaublich flexibles Gehgefühl. Das Abrollen fühlt sich an wie bei meinem gesunden Fuß. Wenn ich mit Evanto unterwegs bin, vergesse ich, dass ich eine Prothese trage.“

Eine Ganganalyse im Labor verdeutlichte zudem einen höheren Vorwärtsantrieb während des Abstoßens – bis zu 14 Prozent für Unterschenkelamputierte und 19 Prozent bei Oberschenkelamputierten – wodurch sie sich einfacher nach vorne bewegen können.

 

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