Am 4. September feiert das BFW Berufsförderungswerk Hamburg seinen 50. Gründungstag. Im Rahmen einer Fachtagung und Feier erinnert das BFW an die Anfänge 1962, als das ehemalige „Lehr- und Umschulungswerk“ seine Arbeit im Rahmen der HAWEE, Hamburger Werkstätten für Erwerbsbeschränkte, aufnahm. Zwei Jahre später erhielt das Werk seinen bis heute bekannten Namen: „Berufsförderungswerk Hamburg“ – damals noch mit dem Zusatz: „Werkstätten für Erwerbsbehinderte GmbH“. Das BFW erwartet zur Feier in der Ballinstadt u.a. Aydan Özoğuz, Staatsministerin und Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, Detlef Scheele, Senator für Arbeit, Soziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Sonntag, Head of Health Management Airbus, Prof. Dr. Matthias Bethge, Lehrstuhl für Rehabilitation in der Arbeitswelt, Lübeck.
Mit 49 Rehabilitanden in Fach Feinmechanik/Elektromechanik startete das „Werk“ 1962. Das Lehrpersonal: Ein Dozent, zwei Meister, drei Gesellen, zwei „Hilfsarbeiter“. BILD vom 21. Februar 1964 schrieb: „Wer will, kann wieder arbeiten“. 50 Jahre später ist das Motto der Jubiläumsfeier nicht weniger programmatisch: Neustart plus. „Heute wie damals sind wir in der sozialen Verantwortung, Menschen nach Unfall oder Krankheit eine neue berufliche Chance zu geben. Das BFW hat nach wie vor eine Alleinstellung, wenn die Qualifikation besonders schwierig oder die Rehabilitanden eine Reihe von Handicaps mitbringen. Andere fokussieren andere Zielgruppen“, so Jens Mohr, Geschäftsführer BFW. Er verweist auf die veränderte Situation am Arbeitsmarkt aber auch im Markt der Reha-Anbieter. Dies führte dazu, dass das BFW umstrukturieren musste. Dennoch versteht es sich weiter als gemeinnütziges, werteorientiertes Bildungsunternehmen zur beruflichen Rehabilitation. Es eröffnet Menschen mit Handicaps neue Wege in sozialversicherungspflichtige Jobs. Das Ziel: Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt. Teilhabe am Arbeitsleben und damit am aktiven Leben der Gesellschaft. Das BFW Hamburg folgt damit bis heute der politischen Maxime: Reha vor Rente.
Aus dem einst auf „Behinderte“ ausgerichteten Umschulungswerk wurde im Laufe der 50 Jahre eines der größten Hamburger Bildungsunternehmen. Das Portfolio der Ausbildungen und Qualifikationen erweiterte sich dabei nicht nur um eine Vielzahl von Berufen. Zur Feinmechanik kamen kaufmännische, technische und IT-Qualifizierungen hinzu. Der Wandel der Wirtschaft, der Berufsbilder und beruflichen Anforderungen spiegelt sich auch im BFW wieder: Zusätzlich zur berufsspezifischen Ausbildung reagiert das BFW seit Jahren auf neue Anforderungen des Arbeitsmarktes. Das Leitcurriculum wurde als Marke geschützt: Qualifit, Jobfit, Socialfit, Bodyfit und Marktfit. Diese Begriffe beschreiben den work flow des BFWs. Es macht nicht nur fit im Beruf. Es fördert auch sekundäre Schlüsselqualifikationen, gesundheitliche und soziale Kompetenz, ein Lernen zum Lernen. Zudem bietet es Assessments zur Berufsfindung und Hilfe bei der Re-Integration. Immer öfter sind zudem flexible und individuellere Qualifizierungen erforderlich. Das BFW hat daher vor kurzem das Programm Iplus gestartet. Es gewährleistet eine modulare, zeitkompakte Ausbildung, aufbauend auf individuellen Vorkenntnissen.