3.700 Schlaganfälle werden sich voraussichtlich allein zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag in Deutschland ereignen. Doch wer in dieser Zeit lallt, schwankt und schielt, fällt nicht immer auf. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe mahnt deshalb, Schlaganfall-Symptome in den kommenden Tagen besonders ernst zu nehmen. Selten fließt so viel Alkohol in Deutschland wie in diesen Tagen. Wen wundert es da, wenn angetrunkene Jecken die Kontrolle über ihren Körper verlieren? „Alkohol birgt immer die Gefahr, andere Diagnosen zu verschleiern“, warnt Privatdozent Dr. Andreas Bohn.
Er ist Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Münster. Gemeinsam mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe sensibilisiert er insbesondere zur Karnevalszeit die Bevölkerung, aber auch das Rettungspersonal für die Symptome eines Schlaganfalls. „Deutschland hat eines der besten Rettungssysteme der Welt“, lobt Bohn Notärzte und Sanitäter. „Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Man ist am Einsatzort immer geneigt, sich von der Umgebungssituation beeinflussen zu lassen“. Körperliche Ausfälle sollten nicht zu schnell auf Alkoholkonsum geschoben werden.
„Bewährte Verfahren wie der so genannte FAST-Test bei Schlaganfall-Verdacht funktionieren auch bei alkoholisierten Patienten zuverlässig“, so der Notarzt. Statistiken gibt es keine, doch viele Rettungs- und Intensivmediziner können von Fällen berichten, in denen die richtige Diagnose zu spät gestellt wurde – teilweise mit tragischen Konsequenzen. Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Deshalb sollte bei jedem Verdacht der Notruf 112 gewählt werden. Ein kostenloses Notfall-Infopaket ist erhältlich bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Tel. 0 52 41 – 9 77 00 oder info@schlaganfallhilfe.de
Häufige Anzeichen eines Schlaganfalls sind plötzlich auftretende:
– Sehstörungen,
– Sprach- und Sprachverständnisstörungen,
– Lähmungen und Taubheitsgefühle,
– Schwindel mit Gangunsicherheit.
Mehr Wissen über den Schlaganfall und seine Symptome unter
www.schlaganfall-hilfe.de.