Monoskifahrerin Anna Schaffelhuber beendet nach sieben paralympischen Goldmedaillen, elf WM-Titeln, sechs Gesamtweltcup-Siegen und 67 Einzelweltcup-Siegen ihre Karriere. „Es ist natürlich sehr schade, wenn eine Weltklasse-Athletin ihren sportlichen Rücktritt erklärt. Uns bleibt der Dank für eine großartige Karriere, die ich auch persönlich sehr eng begleitet habe. Für den jetzt überwiegend privaten Lebensweg wünschen wir ihr alles Gute“, betont Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.
Anna Schaffelhuber, die in diesem Jahr heiratete und nach absolviertem Staatsexamen ihr Referendariat als Lehrerin begonnen hat, machte sich die Entscheidung nicht leicht: „Nach reiflichen Überlegungen habe ich mich entschlossen, vom aktiven Leistungssport zurückzutreten. Nach zwölf Jahren ist es für mich an der Zeit ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ich bin sehr dankbar, dass ich in dieser Zeit große Erfolge feiern durfte, aber auch Niederlagen mein Leben positiv geprägt haben“, erklärt die 26-Jährige. „Mir ist bewusst, dass ein Rücktritt mit 26 Jahren früh erscheint“, sagt Schaffelhuber und fügt an: „Ganz zurückziehen werde ich mich vom Leistungssport nicht. Wer weiß, ob ich nicht bald als Coach wieder auftauche oder das ein oder andere Mal als Expertin zu sehen bin.“
Justus Wolf, Bundestrainer Para Ski alpin, trauert seiner erfolgreichen Athletin hinterher: „Für uns ist es sehr schade. Mit Anna fällt eine riesige Leistungsträgerin weg, die uns Erfolge und Aufmerksamkeit beschert hat. Sie ist das Musterbeispiel einer Top-Athletin, die dem Sport alles untergeordnet hat. Sie war ehrgeizig, zuverlässig und diszipliniert, die Zusammenarbeit mit ihr hat sehr viel Spaß gemacht.“ In der deutschen Para Ski alpin-Nationalmannschaft hinterlässt Schaffelhuber freilich eine große Lücke, die es zu schließen gilt. „Wir müssen das mittel- und langfristig versuchen zu kompensieren, wobei wir in Annas Startklasse mit Anna-Lena Forster ja bereits eine sehr erfolgreiche Athletin haben. Dennoch ist es wichtig, dass wir neue Talente heranführen“, betont Wolf und ergänzt: „Mit Nachwuchs-Bundestrainerin Maike Hujara sind wir inzwischen sehr gut aufgestellt und auf dem richtigen Weg. In vielen Lehrgängen hat sich bereits ein vielversprechendes Team gebildet.“