Man kennt Armdrücken vielleicht aus der Bar. Doch wussten Sie, dass es Armwrestling gibt und dass diese Kampfsportart auch von Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer ausgeübt werden kann?
Armdrücken wurde 1977 zu einer professionellen Sportart. In Pennsylvania USA wurde die World Armwrestling Federation gegründet. In einem Beitrag über die Geschichte des Armwrestlings ist nachzulesen, dass der Film Over the Top mit Sylvester Stallone maßgeblich zur Bekanntheit des Armwrestlings im deutschsprachigen Raum beigetragen hat. Sylvester Stallone spielt darin einen Lastwagenfahrer, der Weltmeister im Armdrücken wird.
Laut Wikipedia ist Armwrestling eine Kraftsportart, die vom klassischen Armdrücken abstammt, sich aber deutlich vom laienhaften Armdrücken unterscheidet. Als Wettkampfsport unterliegt Armwrestling den Regelwerken der Verbände wie z. B. der World Armwrestling Federation. Beim Armwrestilng gibt es auch Europa- und Weltmeisterschaften sowie Parameisterschaften.
So funktioniert es
Gekämpft wird in der Regel im Stehen an einem 101,6 cm hohen Tisch. Die freien Hände der Kämpfenden umfassen einen Haltegriff am Tischrand und dürfen diesen während des Kampfes nicht mehr loslassen. Die Ellenbogen der kämpfenden Arme werden auf Ellenbogenpolster gelegt.
Die Hände der Gegnerinnen und Gegner müssen sich über der Mitte des Tisches befinden, die Handgelenke beider Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen vor dem Start gerade sein, die Schultern müssen vor dem Start parallel zum Tisch stehen.
Für die ordnungsgemäße Aufstellung sorgt eine Kampfrichterin/ein Kampfrichter – nach Beginn des Kampfes sind freiere Bewegungen erlaubt. Man gewinnt, wenn man den Handrücken seiner Gegnerinnen und Gegner in einen Polster am Tisch drückt.
Wie bei anderen Sportarten gibt es auch Regelverstöße, die man Foul nennt. Bei zwei Fouls wird ein Kampf als verloren gewertet. Klassische Fouls sind: Frühstart, absichtliches Loslassen der Hand oder Anheben des Ellenbogens. Professionelle Turniere werden in verschiedenen Gewichtsklassen nach dem sogenannten Double-Elimination-System ausgetragen, das heißt, Armwrestlerinnen und Armwrestler scheiden erst nach zwei Niederlagen aus.
Armwrestling im Rollstuhl
Armwrestling kann auch im Rollstuhl ausgeübt werden. Für Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, gibt es eigene Tische die unterfahrbar sind. Ein Beispiel für einen Armwrestler im Rollstuhl ist der Schweizer Rene Hübner. Er ist Schweizer-Meister 2017. „Die Sportart ist wie für mich gemacht, ich kann mich unter Beweis stellen und an meine Grenzen gehen“, erzählt er in einem Blogbeitrag.
In Österreich hat der Kraftsportverein KSV Krems an der Donau eine Sektion für Armwrestling. Dort gibt es laut einem Beitrag von Rollstuhl aktiv Österreichs einzigen Armwrestling-Tisch, der für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer geeignet ist.