Die Landespflegekammern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen rücken „Leiharbeit“ in den Fokus. Der Branchenkongress ist eine wichtige Plattform für die Meinungsbildung in der Pflege. Auf zwei Podiumsdiskussionen nehmen die beiden Kammern ihre Stellungnahmen zum Thema Leiharbeit in den Blick und gehen mit den Fachbesuchern in den direkten Dialog.
Der Deutsche Pflegetag in Berlin, steht wieder ganz im Zeichen von aktuellen pflegefachlichen und pflegepolitischen Themen. Auf einem gemeinsamen Stand informieren die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz und die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen die Fachbesucher im direkten Dialog über ihr Engagement in den beiden Bundesländern und treiben die Meinungsbildung in der Pflege voran. Auf zwei eigens gesetzten Podiumsdiskussionen rücken sie hierfür das Thema Leiharbeit in den Fokus. Beide Kammern haben im Vorfeld bereits Stellungnahmen zu dem Thema veröffentlicht und nutzen den Deutschen Pflegetag als Plattform für die weitere Diskussion und Meinungsbildung.
Carsten Hermes, Vorstandsmitglied der Pflegekammer NRW, hat mit einer Expertengruppe die Stellungnahme zur Leiharbeit erarbeitet und betont. „Wir haben uns umfassend und detailliert mit dem Thema auseinandergesetzt und stehen als gewählte Vertreterinnen und Vertreter für die Stimme der Pflegenden in NRW. Die Stellungnahme einer Kammer lebt von der fortwährenden Diskussion. Gemeinsam mit den Pflegefachpersonen vor Ort wollen wir hier noch einmal über die Herausforderungen und Chancen beim Thema Leiharbeit sprechen und sind offen für neue Gedanken, Meinungen und auch kontroverse Ansichten. Denn in unseren Augen ist Leiharbeit keine Krankheit, sondern Ausdruck eines krankhaften Systems. Eine Weiterentwicklung in der Meinungsbildung ist – unter Berücksichtigung klarer Qualitätsindikatoren – jederzeit möglich und auch wichtig.“
„Die Meinungen zum Thema Leiharbeit sind vielfältig, wie die unterschiedlichen Stellungnahmen der beiden Kammern zeigen. Doch selbst wenn sich unsere Positionen unterscheiden, verfolgen wir dasselbe Ziel: in den Dialog zu treten und uns als Vertreter der Pflegefachpersonen Gehör zu verschaffen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Leiharbeit nicht das eigentliche Problem, sondern eher ein Symptom für die vielen Herausforderungen in unserem wichtigen Pflegeberuf ist“, ergänzt Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.
Leiharbeit ist ein Beispiel von vielen drängenden Themen, bei dem die Pflegekammern im Dialog mit der Politik für die Interessen der professionellen Pflege einstehen. Rund 270.000 Pflegefachpersonen vereinen die beiden Kammern in ihren Bundesländern zusammen. Politisches Gehör verschaffen sie sich auch auf dem Deutschen Pflegetag. Beim Hauptprogramm des Kongresses gehen sie mit den Gesundheitsministern Karl-Josef Laumann (Nordrhein-Westfalen) und Manfred Lucha (Baden- Württemberg) sowie der Pflege-Bevollmächtigten Claudia Moll in die Diskussion zum Thema „Politische Meinungsbildung und Findung einer politischen Agenda“.
Die Diskussionsformate auf einen Blick:
Fokusthema „Leiharbeit“ am Gemeinschaftsstand der Pflegekammern, Stand 108
Donnerstag, 28.09.2023, 15:15 Uhr: Referentinnen und Referenten: Dr. Markus Mai (Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz), Sandra Postel (Präsidentin der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen)
Freitag, 29.09.2023, 10:15 Uhr: Referentinnen und Referenten: Dr. Markus Mai (Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz), Carsten Hermes (Vorstandsmitglied der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen)
Politische Meinungsbildung und Findung einer politischen Agenda
Freitag, 29.09.2023, 14:00 Uhr: Hauptprogramm, Raum Alpha 6
Referentinnen und Referenten: Annemarie Fajardo (Deutscher Pflegerat e.V.), Karl-Josef Laumann (Ministerium für Arbeit, Gesundheit uns Soziales, NRW), Manfred Lucha (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, Baden Württemberg), Dr. Markus Mai (Landespflegekammer Rheinland-Pfalz), Claudia Moll (Bundesministerium für Gesundheit, Pflege-Bevollmächtigte), Sandra Postel (Pflegekammer Nordrhein-Westfalen).